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Wir befinden uns in Japan, einem Land das – neben den faszinierenden Traditionen und der atemberaubenden Natur – für rigide, gesellschaftliche Normen bekannt ist. Aber wo es Regeln gibt, gibt es auch Ausnahmen: Tokios Viertel Harajuku wird als Geburtsstädte der verrücktesten Fashion-Trends gehandelt. Unter der Woche siehst du Konformität, Kinder und Jugendliche in Schul-Uniformen. Am Wochenende erwacht Harajuku dann zum Leben: Das eigentlich so graue Stadtbild wird in Farbe getunkt, die Schul-Uniformen im Schrank verstaut und die Regeln der Mode bis an ihre Grenzen getrieben. Je bunter, einzigartiger und skurriler das Outfit, desto besser. Von "Gothic Lolitas" über "Yoyogi Rockabillies" – in Harajuku findest du alles, was du sonst nirgendwo findest.
Einer der ältesten Stile Harajukus nennt sich "Decora" und wird vor allem davon bestimmt, kawaii (japanisch für süß) sein zu wollen – das soll durch Haarklammern, Glitzer, von der Gesellschaft als "mädchenhaft" identifizierte Farbtöne und ein generell puppenhaftes Aussehen erreicht werden. Süß ist in diesem Fall das Gegenteil von zurückhaltend: Decora ist grell, laut und nicht zu übersehen! Zwar mag der kindliche Stil auf den ersten Blick wie ein Karnevals-Kostüm wirken, in Wirklichkeit steckt jedoch so viel mehr hinter den vielen Haarklammern und den fröhlichen Farben. Durch ihre Outfits können die Teenager Japans das ausdrücken, was in einer Kultur der Zurückhaltung und Verschwiegenheit und im Angesicht strikter, gesellschaftlicher Regeln nicht erlaubt ist.
In dieser Episode unsere Doku-Serie Style Out There reist unsere Moderatorin Asha Leo nach Harajuku, um sich mit den Superstars des Street-Styles zu treffen, wie zum Beispiel Kurebayashi, dem Designer von "90884", Junnyan, und Shoichi Aoki, dem Gründer des "FRUiTS"-Magazines. Ihre Mission? Asha Leo will die süßen Regenbogen-Sticker abziehen, sich durch die vielen Haarklammern kämpfen und die Tiefgründigkeit Decoras aufdecken.