Ich saß am vergangenen Wochenende mit einem Kumpel in einer Bar und während wir Bier tranken, unterhielten wir uns über Alkohol – ein typischer Freitagabend sozusagen. Da ich seit einigen Monaten versuche, mich vegan zu ernähren (Betonung auf versuche! Käse ist aber auch einfach lecker!), klärte er mich als gelernter Koch auf, dass viele Weine nicht vegan seien. Für mich als Pils-Liebhaberin war diese Info genauso neu wie persönlich unwichtig, aber ich dachte mir: „Wenn ich das als Neu-Veganerin nicht weiß, gibt es sicher noch viele weitere Unwissende da draußen, die ihre tierlose Ernährungsweise auch beim Feiern durchziehen wollen.“ Also habe ich mich hingesetzt und mich informiert – für unser aller Alkoholkonsum.
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Wein
Du fragst dich, wie ich, was genau an Wein tierisch sein soll? Naja, das reine Produkt kommt ohne Tier aus, der Herstellungsprozess jedoch nicht. Viele Rebsorten, besonders Rotwein, werden mit Gelatine oder Hühnereiweiß geklärt. Mittlerweile findet man auf einigen Etiketten bereits das V-Label, was das abendliche Shoppen im Super- oder Biomarkt erleichtert. Ist man sich unsicher, ob der gewählte Traubensaft in der kompletten Herstellung frei von jeglichen tierischen Nebenprodukten ist, kann man auf der Händler- oder Winzerseite nachschauen. Doch damit ist es leider noch nicht getan: Auch im Klebstoff, der Etikett und Flasche zusammenhält, kann sich Kasein verstecken, das aus Milch hergestellt wird. Vegan Lebenden würde ich beim Thema Wein empfehlen, sich vor dem Genuss gründlich zu informieren und die liebste komplett-vegan-Weinflasche selbst zur nächsten Party mitzubringen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Bier
Deutschland, deine Biere sind so rein. Ja, wir haben echt Glück, denn laut unseres Reinheitsgebots müssen alle in Deutschland gebrauten Biersorten vegan hergestellt werden und dürfen nicht mit tierischen Produkten geklärt werden. Doch bei den Bierflaschen gilt Selbiges wie beim Wein: In der Klebe kann Eiweiß stecken! Dann doch lieber ein Dosenbier? Mit den Fallen sind wir leider noch nicht ganz durch, denn auch in Mixbieren können Limonaden stecken, die nicht vegan sind. Wer ganz sicher gehen möchte, kann sich über Peta informieren.
Spirituosen
Der Partyabend mit hochprozentigem Alkohol ist für Veganer*innen etwas leichter zu planen, denn destillierte Getränke wie Whiskey, Wodka und Rum kommen in der Regel in der Herstellung ohne tierische Produkte aus. Anders sieht es bei cremigen Likören aus oder bei Whiskeysorten mit Honiggeschmack, aber das muss ich hier sicher niemandem erklären. Auch dass in der Bar eventuell eine längere Bestelldauer eingerechnet werden muss, wenn der*die Barkeeper*in alle einzelnen Zutaten des Piña Coladas auf Kokosmilchbasis aufzählen soll, versteht sich womöglich von selbst. Aber Nachfragen und informieren liegt den meisten Veganer*innen mittlerweile im Blut, oder?
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Fleisch- und milchlos geht es auch hier weiter:
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