Es gab Zeiten, da gab es Wein auf Rezept in der Apotheke. Wirklich, aber halt nurbis 1892, damals wurde Weiß- und Rotwein nach ärztlicher Verordnung von der Krankenkasse übernommen. Auch wenn wir heute den Wein aus eigener Tasche bezahlen, die heilende Wirkung der Rebe besteht nach wie vor, wenn man Folgendes beachtet – aufgepasst Weißweinschorle-Trinker*innen, Wein ist nicht gleich Wein: Rot oder Weiß, wann und wie? „Die Weinpflanze ist eine Heilpflanze. Ich trinke jeden Tag ein bis zwei Gläser Wein. Moderater Rotweingenuss hat eine präventive und therapieunterstützende Wirkung“, sagt Prof. Michael Popp und der muss es wissen. Er ist Pharmazeut und baut auf Mallorca biologischen Wein an. Weltweit lässt er die pharmakologischen Wirkprofile von Heilpflanzen erforschen – er ist also Winzer und Wissenschaftler in einem.
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„Der in Weintrauben enthaltene Abwehrstoff Resveratrol steigert die Reparaturaktivitäten der körpereigenen Zellen. Polyphenolen wird nachgesagt, das Verklumpen von Blutplättchen zu verhindern, hochreaktive Sauerstoffteilchen abzufangen und bremsend auf den Alterungsprozess zu wirken. Außerdem kann dosierter Weingenuss vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, den Stoffwechsel bei Diabetikern verbessern, Krebserkrankungen und Altersdemenz vorbeugen und sogar die Fettverbrennung verstärken“, so Prof. Popp. Sein Weingut Castell Miquel in Alaró verbindet die Unverfälschtheit und die Kraft der Natur mit den Möglichkeiten moderner Prozesskontrolle. Mit modernster Kellertechnik, einem hauseigenem Labor und Gerätschaften aus der Humanmedizin. Für seine in den Tramuntana-Bergen Mallorcas angebauten Weine hat Popp zusammen mit der Universität Innsbruck ein patentiertes Analyseverfahren mit Infrarotstrahlung entwickelt, um den Gehalt gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe zu messen.
Vielleicht also von Weißweinschorle auf Rotwein umsteigen? Rotwein ist gesünder als Weißwein, weil er eine im Durchschnitt zehnmal höhere Resveratrol-Konzentration aufweist. Er bleibt bei der Herstellung viel länger in Kontakt mit Traubenschalen, in denen dieser sekundäre Pflanzenstoff vor allem sitzt.
„Für jedes Naturprodukt ist die Qualität des Rohstoffs entscheidend“, so der Botaniker. Und so überrascht es nicht, dass sein Premium-Wein mehrfach ausgezeichnet wurde. Pauschale Aussagen, besser gesagt, eine pauschale Absolution können Mediziner aber in puncto Wein nicht geben, immerhin ist der Lebensstil ein wichtiger Faktor: Wer sich unausgewogen ernährt und nicht ausreichend bewegt, lebt nun mal ungesund – auch mit einem Glas hochwertigem Wein am Abend.
Und was sagt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dazu? Die empfiehlt gesunden Frauen, nicht mehr als zwölf Gramm reinen Alkohol pro Tag zu trinken. Das entspricht etwa 0,1 Liter Wein. Na dann, Prost.