Hier gibt’s jede Woche Highlife in Tüten.
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Überlegt mal genau: Wann seid ihr das letzte Mal links abgebogen – obwohl ihr den Weg nicht kanntet, obwohl euch das Navi vorgab „In 200 Metern biegen Sie rechts ab!“? Vor einigen Jahren stand ich an einer Kreuzung. Also im übertragenen Sinne. Aus tiefstem Herzen sagte ich meinem Chefredakteur: „Ich kann und ich will nicht mehr weiter geradeaus fahren!“ Ich nahm meine 71 Tage Resturlaub und ging auf Weltreise. Allein. Um neue Wege einzuschlagen (und Antworten zu finden). Ohne Navi, ohne Handy. Ob ich Angst hatte? Natürlich! Oder nennen wir es lieber: großen Respekt. Als Sicherheitsanker hatte ich einige Ziele festgelegt. Die Nummern von Freunden von Freunden im leichten Gepäck: so wie die von Udo Lindenbergs „Lin Brother“ (seinem asiatischen Kumpel Lin Dong Fu) in Shanghai, die meines Kindergartenfreundes Daniel in Sydney oder die meiner Ex-Kollegin Susanne aus Wellington. Dazu war ich neben jeder Menge Abenteuerlust mit meinem Glücksbringer-Ring am Mittelfinger gewappnet: „Fortuna Favet Fortibus – Das Glück ist mit den Mutigen“, so seine Inschrift.
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Überlegt mal genau: Wann seid ihr das letzte Mal links abgebogen – obwohl ihr den Weg nicht kanntet, obwohl euch das Navi vorgab „In 200 Metern biegen Sie rechts ab!“? Vor einigen Jahren stand ich an einer Kreuzung. Also im übertragenen Sinne. Aus tiefstem Herzen sagte ich meinem Chefredakteur: „Ich kann und ich will nicht mehr weiter geradeaus fahren!“ Ich nahm meine 71 Tage Resturlaub und ging auf Weltreise. Allein. Um neue Wege einzuschlagen (und Antworten zu finden). Ohne Navi, ohne Handy. Ob ich Angst hatte? Natürlich! Oder nennen wir es lieber: großen Respekt. Als Sicherheitsanker hatte ich einige Ziele festgelegt. Die Nummern von Freunden von Freunden im leichten Gepäck: so wie die von Udo Lindenbergs „Lin Brother“ (seinem asiatischen Kumpel Lin Dong Fu) in Shanghai, die meines Kindergartenfreundes Daniel in Sydney oder die meiner Ex-Kollegin Susanne aus Wellington. Dazu war ich neben jeder Menge Abenteuerlust mit meinem Glücksbringer-Ring am Mittelfinger gewappnet: „Fortuna Favet Fortibus – Das Glück ist mit den Mutigen“, so seine Inschrift.
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„Fortuna Favet Fortibus – Das Glück ist mit den Mutigen“
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Die Eckdaten waren also schon mal festgesteckt. Aber am Ende der langen Reise waren es die ungeplanten und unverhofften Begegnungen, die meinen Trip unvergesslich machten.
Als ich auf Bali 24 Stunden festhing, lernte ich eine italienische Thai-Yoga-Lehrerin aus Byron Bay kennen. „Ich mag dein Lachen“, sagte sie. „Warum kommst du mich nicht besuchen?“ – gesagt, getan. Eine Woche durfte ich in ihrem Wohnzimmer an der Ostküste Australiens wohnen. Ich lernte durch Valentina eine Hollywood-Casterin kennen (die ich später in London besuchte), mich durch „Five Rhythms“ drei Stunden lang in Ekstase zu tanzen (wohlgemerkt komplett ohne Alkohol und Drogen) und im Korallenmeer mit Delfinen zu tauchen.
Jede Freundschaft beginnt mit einer Begegnung. In meinem Lieblings-Hippie-Örtchen Australiens verinnerlichte ich rasend schnell die Aussie-Leitfäden „Let Your Hair Down“ und „Take A Chill Pill“. OMM auf ganzer Linie. Obwohl mein Plan anders war, obwohl ich nach Auckland fliegen wollte.
In diesem Surfer-Paradies lernte ich ein Aussie-Girl aus Melbourne kennen: „Ich mag dein Lachen“, sagte sie. „Warum kommst du mich nicht besuchen?“ – gesagt, getan. Wir fuhren ins Outback, wir tanzten die Nächte durch, ich küsste „Mister Adelaide“. OMM auf ganzer Linie. Obwohl mein Plan anders war, obwohl ich nach Sydney fliegen wollte.
Genau so ist das Leben. So und nicht anders. „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“, schrieb schon der französische Schriftsteller Guy de Maupassant. Und es bedeutet vor allem: Dinge auf sich zukommen lassen, sich auf etwas einlassen und sich fallen zu lassen. Den Moment genießen, diesen sogenannten (und oft besungenen) Magic Moment. Mit dem du, genau das ist ja das Wunderbare, am Beginn deines Tages nicht einmal gerechnet hast. Ich bin verliebt – immer wieder – in diese ganz besonderen Begegnungen. Die das Leben bereichern und so besonders machen.
Dafür muss allerdings kein Mensch bis ans andere Ende der Welt reisen. Nur ein einziger unvergesslicher Moment kann dir vielleicht schon heute in deiner Stadt passieren. Trau dich, bieg einfach mal ab oder halte an!
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Nur ein einziger unvergesslicher Moment kann dir vielleicht schon heute in deiner Stadt passieren. Trau dich, bieg einfach mal ab oder halte an!
Ilka Peemöller
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Wie ich mit dem Fahrrad letzte Woche auf Sylt. Ich habe mich zu einem älteren Ehepaar an den Tisch gesetzt. Nicht im Super-Schicki-Micki-Restaurant in Kampen, dafür in einer bodenständigen Kneipe in Westerland: „Zur Tränke“ statt „Gogärtchen". Ein Happy-Hour-Bier (0,33 l) für 1,40 Euro statt Champagner (0,1 l) für 14 Euro. Turnschuh’ statt High Heels. Ehrliche Gespräche über Familie und Freunde statt Eppendorfer-Tussies-Gemecker über Classico-Mode und Diäten nach der Schwangerschaft (ich habe sie wirklich genauso am Nachbartisch an einem anderen Ort, an einem anderen Tag – leider – nicht überhören können).
„Unser Abend war mal wieder ein klarer Beweis dafür, dass man die Begegnungen spontan leben und genießen muss.“ – das war der Anfang einer Mail an mich nach meinem Sylt-Urlaub, Zuhause in Berlin. Ich war dankbar und berührt. Weil es genau so wunderbar war, wie es sich diese Person traute, mir zu schreiben. Punkt.
Es sind meistens die kleinen Begegnungen im Leben, die einen großen Platz im Herzen finden. Dafür muss man natürlich frei im Kopf sein, Chancen ergreifen, seine Ängste bzw. seine Scheu k.o. schlagen und sich aus seiner Komfortzone befreien. Das kann (oder will) natürlich nicht jeder. Viele brauchen ein Auffangnetz, einen geregelten Ablauf. Oder haben Angst, ihre geregelten Bahnen – ob aus Sicherheit oder Bequemlichkeit (oder aus vielerlei anderer Gründe) – zu überwinden. Aber ich rate euch: Schaltet mal euer Navi ab und den inneren Kompass ein. Denn das Abbiegen lohnt sich. Und vor allem: lacht! Ehrlich natürlich, nicht aufgesetzt. Lasst es raus! Es ist einladend, es reißt mit und nimmt andere mit auf eine Reise.
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Es sind meistens die kleinen Begegnungen im Leben, die einen großen Platz im Herzen finden.
Ilka Peemöller
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