Wer einen Hund besitzt, der hat es wahrscheinlich immer schon geahnt: Hunde verstehen mehr als nur grobe Gesten. Sie verstehen, was wir ihnen sagen. Trommelwirbel: Das ist jetzt auch wissenschaftlich bewiesen, zumindest, was das Loben betrifft.
Einer neuen Studie zufolge, welche in der Septemberausgabe des US-amerikanischen Wissenschaftsmagazins Science veröffentlicht wurde, können Hunde manche Worte vor allem mit Lob assoziieren. Sie nehmen differenziert Laute und Tonlagen wahr.
In einer ersten Studie wurde untersucht, wie das Gehirn der Vierbeiner die menschliche Sprache verarbeitet – und es muss eine wahrlich herzerwärmende Studie gewesen sein. Forscher der Eötvös Lorànd Universtität in Budapest trainierten hierzu 13 Hunde, während einer funktionellen Magnetresonanztomographie, kurz fMRT, still zu liegen um ihre Hirnaktivität zu messen. Die Hunde hörten ihre Trainer währenddessen abwechselnd lobende Worte wie „super“ und neutrale Ausdrücke wie „egal“ sagen. Die Trainer sagten außerdem beide Worte sowohl in lobenden, als auch in neutralen Tonfällen.
Während die Hunde also die Stimmen ihrer Trainer hörten, wurde die Resonanz des hündischen Gehirns analysiert und heraus kam, dass unsere Lieblingsvierbeiner Vokabular verarbeiten und bestimmte Worte erkennen können, abgesehen von der Satzmelodie oder der Stimmlage einer Person. Ähnlich dem Menschen, kommen die rechte und die linke Hirnhälfte abwechselnd zum Einsatz, wenn es darum geht, die Stimme eines Menschen zu verarbeiten oder tatsächlich Wörter voneinander zu trennen.
Das Forscherteam konnte außerdem feststellen, dass lobende Worte direkt im „Belohnungszentrum“ des Hirns resonieren, dem Teil, der auf positive Stimulationsreize wie Essen, Sex oder Streicheleinheiten reagiert. Diese Reaktion war jedoch nur zu beobachten, wenn das Lob auch in einem gefälligen Ton ausgesprochen wurde.
„Diese Reaktion zeigt uns, dass verbales Lob so gut ist wie jede andere Belohnung auch, dass seine Wirkung jedoch maximiert wird, wenn wir auch in einem lobenden Tonfall sprechen“, berichtet Studienleiter Dr. Attila Andics in einer Pressemitteilung. „Hunde erkennen also nicht nur was wir sagen und wie wir es sagen, sondern kombinieren die beiden und interpretieren dann, was die Kombination für sie bedeutet.“
Für alle Hundebesitzer ist das wahrscheinlich keine große Überraschung. Aber wenn man den Nicht-Hundebesitzern im Freundeskreis mal wieder erklären muss, dass der Hund nicht einfach „treudoof“ ist, sondern ganz genau weiß, was Sache ist, kann man jetzt mit „Studie belegt“ argumentieren! Darauf reichen wir unseren Vierbeinern erstmal die Pfote.
WerbungWERBUNG