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Bisher gibt es keine Hijab-Emojis – das möchte eine 15-Jährige jetzt ändern

Aphelandra Messer
Mehr Vielfalt und weniger Stereotypen – so lassen sich die Forderungen, die in den vergangenen Monaten um Emojis laut wurden, in einem Satz zusammenfassen. Mit Erfolg: Mittlerweile gibt es nicht nur Motive mit unterschiedlichen Hautfarben, sondern auch Designs von Frauen, die einen anderen Job haben als Prinzessin. Außerdem ist Sport im Emoji-Universum endlich nicht mehr nur Männersache. Rayouf Alhumedhi geht das noch nicht weit genug, berichtet Mashable: Die 15-jährige Saudi-Arabierin lebt in Berlin, ist Muslima und hat bei Unicode Consortium einen Vorschlag für Emoji-Designs mit Kopftuch eingereicht. „Wir freuen uns darüber, dass Unicode in den letzten Jahren für mehr Vielfalt bei den Emojis gesorgt hat. Das reicht aber nicht aus. Die Welt hat viele verschiedene Facetten und auch wir müssen repräsentiert werden“, schreibt sie in ihrem Entwurf zum Emoji-Design. Eine männliche Variante gibt es in Rayouf Alhumedhis Vorschlag übrigens auch – das Emoji trägt die Kufiya. Unicode Consortium ist eine Non-Profit-Organisation, die festlegt, welche Emojis auf unsere Smartphones kommen. Designs einreichen kann jeder, laut Mashable werden alle bis zum 1. Oktober abgeschickten Vorschläge für eine Veröffentlichung im nächsten Jahr diskutiert. „Ich möchte repräsentiert und wahrgenommen werden“, betont Rayouf Alhumedhi im Ask Me Anything-Thread zu ihrem Projekt auf der Plattform Reddit. Alexis Ohanian ist Mitgründer der Seite, unterstützt Rayouf Alhumedhi und ist als Co-Autor des Hijab-Emojivorschlags mit aufgeführt. Fragt mich alles nimmt man bei Reddit wörtlich: Eine Person stellt sich oder ihr Projekt kurz vor und beantwortet dann schriftlich Dinge, die Nutzer darüber wissen möchten. „Ich fühle mich befreiter, wenn ich ein Kopftuch trage, weil ich selbst dafür verantwortlich bin, was ich bedecken möchte und was nicht“, schreibt die 15-Jährige auf die Frage, warum Kopftücher ihrer Meinung nach nicht zu patriarchalischen Strukturen beitragen, die Frauen unterdrücken.

Ich möchte repräsentiert und wahrgenommen werden

Rayouf Alhumedhi
Auch zum Designprozess der Emojis gibt es mehr Informationen. Aphelandra Messer, Rayoufs Illustratorin für das Projekt, erklärt: „Einerseits war das Designen der Emojis einfach, weil die Formen simpel sind, andererseits aber auch schwierig, weil man sich selbst beschränken muss – man kann nicht mit Details übertreiben, weil sie später sehr klein angezeigt werden. Eine Entscheidung, die ich getroffen habe, war zum Beispiel, die Kopftücher in neutralen Farben darzustellen. In meinen ersten Entwürfen trug die Frau ein violettes Kopftuch und der Mann eine rot-weiße Variante. Neutrale Farben sorgen dafür, dass die Emojis in so vielen Ländern wie möglich verwendet werden können.“ Theoretisch kann so jeder sein ganz eigenes Emoji-Design verwirklichen. Rayouf stellt klar: „Alle Ressourcen existieren, man muss sie nur finden“. Die eigentliche Herausforderung sei, Aufmerksamkeit für sein Projekt zu bekommen: „Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen weltweit meinen Vorschlag unterstützen.“ Ihren Recherchen zufolge ist Bitmoji, die App, die unter anderem mit Snapchat zusammenarbeitet, die bisher einzige, die ein Design mit Kopftuch anbietet. Unterstützt werden kann der Hijab-Emojivorschlag bei Emoji Request und Change.org.
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