WERBUNG
WERBUNG

Kendrick Lamar feiert Dehnungsstreifen – und ist trotzdem noch frauenverachtend

Kendrick Lamar hat just ein neues Musikvideo zu seiner neuen Single Humble veröffentlicht – und das Internet steht Kopf. Während die einen es musikalisch gesehen bereits als stärkstes Werk der Black Community seit Beyoncés Formation einstufen, löste eine bestimmte Szene aus dem dazugehörigen Clip sowie einige Textzeilen eine Debatte über Body Positivity und Feminismus im Netz aus.
Aber von vorne: Nachdem sich Rapper Kendrick Lamar im Video eingangs vor allem selbst in verschiedenen klischeebeladenen Rollen inszeniert, sich quasi benimmt als würde er jeden Moment die Weltherrschaft an sich reißen wollen, streckt plötzlich eine Frau ihren Hintern ins Bild. Einen Hintern, der nicht glanzgeölt ist, keine Airbrush-Ausbesserungen bekommen hat, sondern Dellen und Dehnungsstreifen aufweist, eben unretuschiert und echt. Lamar rappt passend dazu „I’m so fuckin’ sick and tired of the Photoshop“ und weiter „Show me somethin’ natural like ass with some stretch marks“.
WerbungWERBUNG
An dieser Message gibt es ja grundsätzlich nichts auszusetzen. Authentizität und Realität was die Vielfalt von Körperbildern betrifft, scheint in Zeiten von Instagramfiltern wichtiger denn je. Ebenso erfreulich ist es, diese Worte aus dem Mund eines Mannes zu hören, denn die Welt des HipHops ist ja nicht gerade bekannt für die Gleichberechtigung von Frauen, sondern degradierte diese in der Vergangenheit oft genug zu Sexsymbolen.
Doch obwohl Lamar in seinem Video Dehnungsstreifen und Cellulite an weiblichen Hintern feiert, hagelt es Kritik für ihn. Weil er sich im Video zunächst als Macho par excellence präsentiert, der in Geld schwimmt und dabei von lauter halbnackten Frauen umgeben ist. Dafür, dass er Frauen per se nach ihrem Äußeren definiere. Dafür, dass er nur aufgrund dieser zwei Textzeilen so viel Applaus erhält, obwohl er sich in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, was Äußerungen zu Akzeptanz und Toleranz betrifft. Und auch wir finden, dass man ihn deshalb nicht mit Lob überschütten muss.
Hier könnt ihr das Video in voller Länge ansehen und euch eine eigene Meinung bilden.
WerbungWERBUNG

More from Music

WERBUNG