Taxifahren ist in Deutschland noch immer eine verhältnismäßig teure Angelegenheit. Nicht jeder kann oder will sich diesen Luxus leisten. Während sich im Ausland längst von Laien angebotene Fahrdienste wie Uber durchgesetzt haben, die für mehr Wettbewerb und dementsprechend niedrigere Preise sorgen, scheint dies hierzulande nur schwer umsetzbar zu sein. Der Grund: Man will die Taxi-Branche und damit eine ganze Berufszunft vor dem wirtschaftlichen Untergang schützen. Aber die Digitalisierungswelle geht selbstverständlich auch an der deutschen Taxibranche nicht vorbei. Die App MyTaxi beispielsweise ist mittlerweile auf fast jedem Handy-Bildschirm zu finden. Günstiger wird die Fahrt dank digitaler Buchungsmöglichkeit aber trotzdem nicht. Das könnte sich aber bald ändern.
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Taxi-Sharing-Modell soll niedrigere Preise garantieren
Das zu Daimler gehörende Unternehmen MyTaxi hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, Taxifahren für alle günstiger zu machen. Dies soll jetzt mit der neuen Applikation MyTaxi Match gelingen. Nein, dahinter versteckt sich kein spezieller Tinder-Service für Taxifahrten, sondern ein Taxi-Sharing-Modell, das auf dem bereits bekannten Car-Sharing-Prinzip basiert, das wir von Angeboten wie blablacar kennen. Fahrgäste, die einen ähnlichen Weg zurücklegen wollen, teilen sich ein Fahrzeug.
Und so funktioniert's: Wählt ein Gast die Match-Funktion aus, erledigt die App die Vorarbeit, indem sie gebuchte Fahrten miteinander verknüpft und dem Taxifahrer eine Route bereitstellt, auf der mehrere Gäste zusteigen können. Sogar ein genauer Preis wird dem Gast vor Abfahrt über die App genannt, wobei die anfallenden Kosten der gesamten Fahrt und Kilometer (gemäß Tarifordnung) durch die Anzahl aller Mitfahrenden gerecht geteilt wird. Einziger Wermutstropfen: Kleinere Umwege müssen von allen in Kauf genommen werden.
Fahrpreise werden zunächst vom Betreiber subventioniert
Falls die Match-Option gebucht wurde, sich aber zu dem Zeitpunkt kein zweiter Fahrgast findet, übernimmt für eine 3-monatige Einführungsphase zunächst MyTaxi die andere Hälfte des Fahrpreises. Da das Taxi-Sharing-Modell noch ungewohnt und neu für alle Beteiligten sei, wird das Projekt zunächst von Daimler subventioniert, so der Betreiber. Man gehe aber davon aus, dass sich das Modell insbesondere in Großstädten zukünftig durchsetze. Dann wolle man die Subventionierung auch wieder zurückfahren.
Das Match-Modell wurde in Hamburg und Warschau bereits getestet und erfolgreich angenommen. Ab Anfang Mai soll nun auch in Berlin eine weitere Testphase beginnen. Auch wenn es in Berlin eine ganze Menge weiterer Alternativen (E-Scooter, Leihräder etc.) zum klassischen Taxi gibt, ist davon auszugehen, dass dieses Angebot gerade bei der jüngeren Zielgruppe, die sich gerne komfortabel, aber eben möglichst kostengünstig, durch die Stadt bewegt, Anhänger finden wird. Abgesehen davon, tun wir alle gut daran, in Zukunft noch mehr auf unseren ökologischen Fußabdruck zu achten. Also: Share your Taxi!
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