Warst du eine*r der geschätzten 87 Millionen Facebook Nutzer*innen, dessen*deren Daten vom Cambridge Analytica Skandal betroffen gewesen sind? Das kannst du schon bald ganz einfach herausfinden. Allein in Deutschland sollen von dem Unternehmen über 300.000 Accounts ausgewertet worden sein, ohne dass die Nutzer*innen davon gewusst haben. Ziel war es, mit den gesammelten Informationen vor allem die Wahlen in England und den USA zu beeinflussen.
Das ändert sich jetzt bei Facebook
Facebook plant ab dem 9. April einen Link oberhalb des Newsfeeds anzuheften. Klickt man auf diesen Link, wird einem eine umfassende Gliederung aller genutzten Apps angezeigt, die als Dritte Daten von Facebook erhalten und welche Daten im Einzelnen weitergegeben werden. Darüber hinaus wird dort ebenfalls darüber informiert, ob der eigene Account vom „Cambridge Analytica“-Datenleck betroffen gewesen ist. Dabei wird auch untersucht, ob man selbst eine der mit dem Skandal assoziierten Apps heruntergeladen hat oder ob die Sicherheitslücke durch Downloads von Facebook-Freund*innen entstand.
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Diese Information gab der Mega-Konzern heute bekannt, während das soziale Netzwerk weiter hart daran arbeitet, das Vertrauen seiner Nutzer*innen wiederzugewinnen.
Bereits in der vergangenen Woche gab Facebook neue Datenschutz und -kontrollvorschriften bekannt, weitere Verschärfungen der Sicherheitsstandards sollen folgen. Wir haben eine Übersicht zu den wichtigsten Änderungen zusammengestellt:
Datenbeschränkungen
Facebook wird stärker kontrollieren, welche Informationen an Dritte weitergegeben werden. Beispielsweise werden verbundene Apps nicht länger auf Gästelisten oder Posts auf Eventseiten zugreifen können. Außerdem werden Gruppen und die Informationen von Mitgliedern nicht mehr einzusehen sein.
Anruf- und Nachrichtenverläufe erlauben der App für Android-Nutzer*innen ihre Kontakte im Messenger nach Kontakthäufigkeit zu sortieren. Bisher wurde dafür beispielsweise auch die Anrufzeit gespeichert, was für die Funktionalität des Features nicht nötig ist. Nach der Aktualisierung werden nur noch benötigte Informationen gespeichert.
Außerdem werden dritte Anbieter durch einen strikteren Prozess bis zur Genehmigung durchlaufen müssen, um Profilinformationen wie „Check-ins, Likes, Fotos, Posts, Videos, Events und Gruppen“ einsehen zu dürfen. Obwohl dieser Sicherheitsstandard bereits seit 2014 existiert, wird dieser extrem verschärft. So soll Dritten gar nicht mehr die Möglichkeit gegeben werden, an persönliche Infos wie „religiöse und politische Ansichten, der Beziehungsstatus und -details, selbst angelegte Freundeslisten, der Bildungstand und Arbeitgeberhistorie“ zu gelangen.
Diese strengeren Checks sind zwar wichtig und notwendig, trotzdem sollte erwähnt werden, dass bei Apps, die einen Login über Facebook erfordern, dadurch eventuell Störungen und Probleme auftreten könnten, wie Tinder Nutzer*innen bereits erlebten.
Datentransparenz in den Sozialen Medien
Der „Cambridge Analytica“-Skandal hat den Fokus erneut auf die Privatsphäre im Netz gelenkt. Viele Nutzer*innen stellen sich seither die Frage, ob seine*ihre Daten auf Facebook noch sicher sind und welche Informationen Facebook überhaupt von ihnen sammelt und weitergibt. Einen detaillierten Überblick über Facebooks neue Datenpolitik gibt es hier.
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