Es gibt etwas, das alle Charaktere, die DeWanda Wise bisher gespielt hat, vereint: Sie alle sind extrem selbstbewusste Frauen. Von der Astronautin in The Twilight Zone über die Künstlerin in She’s Gotta Have It bis hin zur Immobilienmaklerin in Someone Great sind alle erfrischend ehrlich und real. Genau wie DeWanda selbst.
Wenn du dich durch ihren Instagram-Account scrollst, wirst du zum Beispiel nicht nur schicke Red-Carpet-Bilder finden, sondern auch Hautpflege-Tutorials mit Produkten, die Wise bei Amazon gekauft hat. Und statt gestellter Fotos beim Celebrity-Friseur gibt’s ein Kurzvideo, in dem sie sich Bantu Knots im eigenen Badezimmer zaubert. Während viele Stars ihre Fans bewusst auf Abstand halten, um die Magie nicht zu zerstören, sagt sich DeWanda Fuck it und lässt uns an ihrem Leben teilhaben.
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Wir haben uns mit ihr getroffen und uns über Themen wie Hautpflege und Hairstyles, aber auch über Pretty Privilege und Schubladen unterhalten.
Refinery29: Hast du dich schon immer so für Hautpflege interessiert wie heute?
DeWanda Wise: Als ich jung war, gab es zwar noch kein Amazon, aber meine Mutter verkaufte damals Avon-Produkte. Sie war alleinerziehend und hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Deswegen probierte ich schon sehr früh Beauty-Produkte aus. Zum Beispiel stand ich schon mit fünf Jahren vorm Spiegel und habe mir Feuchtigkeitscreme ins Gesicht geschmiert. Für mich ist Hautpflege wie Meditation und ich fand es schon immer faszinierend.
DeWanda Wise: Als ich jung war, gab es zwar noch kein Amazon, aber meine Mutter verkaufte damals Avon-Produkte. Sie war alleinerziehend und hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Deswegen probierte ich schon sehr früh Beauty-Produkte aus. Zum Beispiel stand ich schon mit fünf Jahren vorm Spiegel und habe mir Feuchtigkeitscreme ins Gesicht geschmiert. Für mich ist Hautpflege wie Meditation und ich fand es schon immer faszinierend.
Was sind gerade deine liebsten Hautpflegeprodukte?
Um meine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, nehme ich Produkte, die du in jedem Supermarkt findest – wie raffiniertes Kokosöl und Sheabutter. Ich finde es einfach cool, in dieser Hinsicht old-school zu sein und natürliche Wirkstoffe zu verwenden. Wenn ich Lust auf eine Haarmaske habe, püriere ich zum Beispiel auch einfach eine Avocado. Hautpflege kann so simpel sein; du musst kein Vermögen für fancy Beautyprodukte ausgeben.
Um meine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, nehme ich Produkte, die du in jedem Supermarkt findest – wie raffiniertes Kokosöl und Sheabutter. Ich finde es einfach cool, in dieser Hinsicht old-school zu sein und natürliche Wirkstoffe zu verwenden. Wenn ich Lust auf eine Haarmaske habe, püriere ich zum Beispiel auch einfach eine Avocado. Hautpflege kann so simpel sein; du musst kein Vermögen für fancy Beautyprodukte ausgeben.
Musst du dir oft Sprüche wie „Black don't crack“ (Schwarze Haut altert nicht) anhören und wenn ja, fühlst du dich dadurch unter Druck gesetzt, ageless aussehen zu müssen?
Es hängt viel von den Genen ab. Ich finde es immer lustig, wenn ich Celebritys sehe, die Anti-Aging-Cremes bewerben. Ich denk dann immer: ‚Verarsch mich doch nicht: Als ob du das brauchen würdest! Du hast Schwarze Haut und die altert nicht‘. Das ist einfach so. Es ist wie ein Naturgesetz – wir kriegen keine Falten. Das ist unser Geburtsrecht. Wir müssen uns schon genügend anderen Ungerechtigkeiten stellen, da ist es nur fair, dass wir nicht so wie andere Menschen altern. Dementsprechend war Altersdiskriminierung eigentlich nie wirklich ein Thema in meinem Umfeld.
Es hängt viel von den Genen ab. Ich finde es immer lustig, wenn ich Celebritys sehe, die Anti-Aging-Cremes bewerben. Ich denk dann immer: ‚Verarsch mich doch nicht: Als ob du das brauchen würdest! Du hast Schwarze Haut und die altert nicht‘. Das ist einfach so. Es ist wie ein Naturgesetz – wir kriegen keine Falten. Das ist unser Geburtsrecht. Wir müssen uns schon genügend anderen Ungerechtigkeiten stellen, da ist es nur fair, dass wir nicht so wie andere Menschen altern. Dementsprechend war Altersdiskriminierung eigentlich nie wirklich ein Thema in meinem Umfeld.
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Es gibt gewisse Dinge in der Filmbranche, die mir komplett egal sind und um die ich mir einfach keine Gedanken mache. Als ich zum Beispiel am Set von Someone Great war, machte ich Witze darüber, einen Notfallplan zu haben und sagte „Jetzt bin ich noch jung und hot, aber irgendwann werde ich mal wie Phylicia Rashad sein. Ich werde zu einer allwissenden Frau, die fließende Maxikleider trägt und Weisheit pur verkörpert.“ Zum Glück gibt es immer mehr spannende Rollen für Frauen über 50. Das finde ich absolut inspirierend.
Wurdest du schon mal dazu aufgefordert, etwas an dir ändern, wenn du die Rolle bekommen möchtest?
Kurz nachdem ich nach L.A. gezogen bin, traf ich diesen Regisseur, der es wahrscheinlich nur gut mit mir meinte und sagte: „Du musst deine Haare jeden Tag glätten, zu einer kleinen Barbie werden und dich an dieses hypereuropäische Verständnis von Schönheit anpassen“. Und ich dachte nur so: ‚Nope. Das bin einfach nicht ich‘. Bis jetzt bin ich sehr gut damit gefahren, mein Ding durchzuziehen und mir selbst treu zu bleiben. Ich habe bisher immer Jobs bekommen, bei denen ich mich nicht verstellen musste.
Kurz nachdem ich nach L.A. gezogen bin, traf ich diesen Regisseur, der es wahrscheinlich nur gut mit mir meinte und sagte: „Du musst deine Haare jeden Tag glätten, zu einer kleinen Barbie werden und dich an dieses hypereuropäische Verständnis von Schönheit anpassen“. Und ich dachte nur so: ‚Nope. Das bin einfach nicht ich‘. Bis jetzt bin ich sehr gut damit gefahren, mein Ding durchzuziehen und mir selbst treu zu bleiben. Ich habe bisher immer Jobs bekommen, bei denen ich mich nicht verstellen musste.
An dieser Stelle würde ich allerdings gerne das Thema Pretty Privilege ansprechen. Ich habe das Gefühl, alle sprechen immer nur über Colourism [unterschiedliche Behandlung von Menschen nicht aufgrund der Hautfarbe, sondern des Hauttons] wenn es um Privilegien geht. Aber ein hübsches Gesicht zu haben und als süß zu gelten, kann auch sehr hilfreich sein – vor allem in meiner Branche. Also Dankeschön, Mama und Papa.
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In einem Essay für The Guardian schreibst du über Colourism in Hollywood und in deinem Leben. Wie gehst du mit Kommentaren von Leuten um, die der Meinung sind, Schwarze Haut ist nicht schön?
Glücklicherweise höre ich mehr auf die Stimmen aus meinem näheren Umkreis und nicht auf das, was Leute online oder in Magazinen oder Filmen sagen. Mein Freundeskreis ist sehr diverse – und zwar sowohl in Hinsicht auf den ethnischen Background als auch auf die sexuelle Identität und Orientierung. Ich habe auch Freund*innen, die in komplett anderen Bereichen arbeiten und ein ganz anderes Leben führen als ich. Das wirkt sich sehr auf mein Selbstwertgefühl aus. Ich hätte nie gedacht, wie viel Kraft es einem geben kann, von Menschen umgeben zu sein, die dich so lieben wie du bist.
Glücklicherweise höre ich mehr auf die Stimmen aus meinem näheren Umkreis und nicht auf das, was Leute online oder in Magazinen oder Filmen sagen. Mein Freundeskreis ist sehr diverse – und zwar sowohl in Hinsicht auf den ethnischen Background als auch auf die sexuelle Identität und Orientierung. Ich habe auch Freund*innen, die in komplett anderen Bereichen arbeiten und ein ganz anderes Leben führen als ich. Das wirkt sich sehr auf mein Selbstwertgefühl aus. Ich hätte nie gedacht, wie viel Kraft es einem geben kann, von Menschen umgeben zu sein, die dich so lieben wie du bist.
Dieser Rückhalt hilft mir dabei, den ganzen Nonsense auszublenden, der mir in dieser Welt oder meiner Branche begegnet. Wenn ich bei einem Projekt denke: ‚Das ist nichts für mich. Das sind nicht die Art von Menschen, mit denen ich mich umgeben möchte‘, mache ich auf dem Absatz kehrt und geh' in die andere Richtung. Das Leben ist zu kurz und du solltest dich nicht für irgendjemanden verbiegen müssen.
In welche Schubladen wirst du oft gesteckt?
Seit ich denken kann kämpfe ich gegen Stereotype an. Ich habe Freund*innen, die eine Rolle mit einer hübschen Frau besetzen wollen und vom Casting Director ausschließlich Schwarze Personen mit einem helleren Hautton vorgesetzt bekommen. Ich denke, erst wenn so etwas nicht mehr vorkommt, haben wir es geschafft. Bis dahin haben wir aber noch einen langen Weg vor uns.
Seit ich denken kann kämpfe ich gegen Stereotype an. Ich habe Freund*innen, die eine Rolle mit einer hübschen Frau besetzen wollen und vom Casting Director ausschließlich Schwarze Personen mit einem helleren Hautton vorgesetzt bekommen. Ich denke, erst wenn so etwas nicht mehr vorkommt, haben wir es geschafft. Bis dahin haben wir aber noch einen langen Weg vor uns.
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Ich habe gelesen, dass du deine Frisur je nach Rolle veränderst. Wie entscheidest du dich für einen Style?
Ich bin sehr eigen was meine Haare angeht – das fängt schon bei den Auditions an. Der flat Twist-out, den Nola in der ersten Staffel trägt, war auch der Hairstyle, den ich beim Vorsprechen getragen habe. Bei Erin (Someone Great) habe ich mich hingegen für einen Style mit möglichst wenig Aufwand entschieden, weil ihr Charakter einfach keinen Bock auf stundenlanges Styling haben würde. Ich wähle die Frisuren oft danach aus, welcher Job und welcher Lifestyle zu meiner Rolle passen, aber auch danach, was historisch angemessen und authentisch ist.
Ich bin sehr eigen was meine Haare angeht – das fängt schon bei den Auditions an. Der flat Twist-out, den Nola in der ersten Staffel trägt, war auch der Hairstyle, den ich beim Vorsprechen getragen habe. Bei Erin (Someone Great) habe ich mich hingegen für einen Style mit möglichst wenig Aufwand entschieden, weil ihr Charakter einfach keinen Bock auf stundenlanges Styling haben würde. Ich wähle die Frisuren oft danach aus, welcher Job und welcher Lifestyle zu meiner Rolle passen, aber auch danach, was historisch angemessen und authentisch ist.
Für mich waren meine Haare schon immer auch ein Weg, mich kreativ auszuleben – besonders, weil es auf so verschiedene Art und Weise gestylt werden kann.
Wie bist du bei deiner eigenen Signature-Haarfarbe gelandet?
Das war Zufall. Ich spielte in Underground die Rolle der Clara, eine Gullah Geechee. Als ich recherchierte, was es bedeuten würde, diese Gruppe von Menschen der US-amerikanischen Geschichte zu repräsentieren, entschied ich mich dann für eben diese Haarfarbe. Weil wir etwa zur gleichen Zeit mit den Dreharbeiten für die erste Staffel Nola Darling begannen, hat Nola dieselbe Haarfarbe wie Clara. Das war bisher das erste Mal, dass ich so lange ein und dieselbe Frisur getragen habe. So lange halte ich das sonst nie aus. Ich verändere meinen Look ständig und lege mich nicht so gern fest – außer bei meinem Ehemann.
Das war Zufall. Ich spielte in Underground die Rolle der Clara, eine Gullah Geechee. Als ich recherchierte, was es bedeuten würde, diese Gruppe von Menschen der US-amerikanischen Geschichte zu repräsentieren, entschied ich mich dann für eben diese Haarfarbe. Weil wir etwa zur gleichen Zeit mit den Dreharbeiten für die erste Staffel Nola Darling begannen, hat Nola dieselbe Haarfarbe wie Clara. Das war bisher das erste Mal, dass ich so lange ein und dieselbe Frisur getragen habe. So lange halte ich das sonst nie aus. Ich verändere meinen Look ständig und lege mich nicht so gern fest – außer bei meinem Ehemann.
Das Interview wurde zur besseren Lesbarkeit gekürzt und redaktionell bearbeitet.
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