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Warum dein erster Neujahrsvorsatz sein sollte, Facebook zu löschen

Mein Vertrauen wird von Facebook seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren missbraucht und was mache ich? In einem auf Facebook gefundenen Artikel von einer erneuten Sicherheitslücke lesen. Hast du gar nicht mitbekommen? Wundert mich nicht, denn mittlerweile ist es fast keine News mehr, so oft wie das Netzwerk in den vergangenen Jahren selbst als Protagonist in den News war. Aber nun nochmal zurück zum Anfang.

Wen trifft der Datenleak bei Facebook?

Bereits im September konnten Dritte versehentlich auf Fotos von knapp 7 Millionen Nutzer*innen zugreifen, die entweder für den persönlichen Feed, die Story oder den Marketplace bestimmt waren, aber ziemlich sicher nicht für mit Facebook gekoppelte Apps. Wessen Fotos? Meine vielleicht. Deine vielleicht. Tatsächlich sind erst einmal potentiell alle vom Leak betroffen, die mit Facebook vernetzten Apps die Erlaubnis erteilt haben, auf Fotos zuzugreifen. Gehört man dazu, bekommt man erst kommende Woche (!) eine Benachrichtigung.
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So lange will ich eigentlich gar nicht erst warten. Stell dir nur einmal vor, eine fremde Person würde plötzlich ungefragt in dein Wohnzimmer hineinstolzieren, deine Fotoalben durchwälzen, einzelne Bilder abfotografieren und dann klammheimlich wieder gehen. Das wäre mindestens Hausfriedensbruch und somit strafbar. Facebook muss nur ganz vielleicht eventuell möglicherweise ziemlich viel Geld bezahlen, aber das für die App wertvollste, nämlich die User, bleiben ihnen erhalten – zumindest die meisten.

Gründe, wieso jede*r Facebook löschen sollte

Das „soziale“ Netzwerk hat 2018 schneller neuen Dreck gemacht, als es den bestehenden aufwischen konnte, was sich auch an der Börse bemerkbar macht. Seit im April der Cambridge-Hack passierte, von dem 87 Millionen Menschen betroffen waren, ist die Aktie schneller gefallen, als ich mein Passwort ändern kann – sogar der US-Kongress schaltete sich ein. Zuckerbergs Anhörung brachte zwar zahlreiche Memes von einem verängstigten CEO hervor, abgestraft wurde die App allerdings nicht. Im Juni ging das Trauerspiel der Daten heiter weiter. Status-Updates wurden von Facebook automatisch öffentlich gepostet und nicht bloß an die voreingestellten Freundeslisten ausgespielt. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon mächtig sauer. Jetzt haben wir Dezember und ich koche. Dabei haben wir noch gar nicht über Facebooks Rolle bei den US-Präsidentschaftswahlen gesprochen – und das war 2016.
Seit einigen Monaten schmückt eine Offline-Kampagne von Facebook in Form von Plakaten öffentliche Werbetafeln an Haltestellen oder Litfaßsäulen. Sprüche wie: „‚Kann mein Chef eigentlich meine Fotos sehen?‘ In deinen Einstellungen unter Privatsphäre kannst du selbst kontrollieren, wer sieht, was du teilst“ sind darauf zu lesen. Doch in Anbetracht der vielen Baustellen wirken solche lieb gemeinten Floskeln nicht einmal wie ein Pflaster auf einer klaffenden Wunde, eigentlich fühle ich mich davon einfach verarscht.
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Australien führt indes einen weltweiten #DeleteFacebook-Trend an: Bereits ein Viertel aller Aussies vertraut Facebook nicht mehr und hat die Nase voll, berichten diverse Online-Medien. Es wird also deutlich: Facebook hat ein gewaltiges Image-Problem. Nutzer*innen misstrauen der Plattform – und doch vertrauen sie ihr mitunter intimste Informationen, ihre digitale DNA, an. Wieso ist es so schwer, Schluss zu machen?

Ist ein Leben ohne Facebook noch möglich?

Smartphone auf Herz: Welchen Nutzen ziehst du aus Facebook? Lässt du deine Kontakte noch wissen, was du gerade machst? Vielleicht spreche ich aus der beschränkten Perspektive meiner Bubble (ganz bestimmt sogar), aber ich muss zum Glück nicht mehr ständig an Tagebucheinträgen meiner ehemaligen Mitschüler*innen vorbeiscrollen. Ich nutze Facebook erstens spürbar weniger und wenn, dann als Eventkalender und Telefonbuch mit Geburtstagsreminder. Und für die Arbeit: Ich brauche einen Account, der mit unserem Refinery29-Profil synchronisiert wird, um Artikel zu planen und Zahlen zu verfolgen. Vom Löschen meines eigenen sollte mich das eigentlich nicht abhalten, denn ein Ghost-Account ohne Bilder, ohne Kontakte und nur mit den nötigsten Infos würde vollkommen ausreichen. Die Arbeit ist nicht mein größtes Hindernis, sondern nur ich selbst. Und das will ich nicht mehr sein. Ich brauche Facebook nicht, Facebook braucht mich – und ich finde, es ist an der Zeit, mir diese Mündigkeit zurückzuholen. Wenn du mitmachen möchtest, speichere zuerst alles Wichtige (das geht so), öffne dann diesen Link, folge den Anweisungen und nach ein paar Tagen bekommst du eine Bestätigung, dass dein Konto gänzlich deaktiviert wurde. Wieso das so lange dauert, will ich lieber gar nicht wissen. Für mich steht es fest, 2019 wird Facebook-frei!
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