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Warum ich am liebsten mit Mama Urlaub mache & mich nicht dafür schäme

Raus aus dem „Hotel Mama“ und rein in die Unabhängigkeit. Egal wie lieb man seine Eltern hat, der räumliche Abstand tut manchmal ganz gut. Jedes Mal, wenn man zurückkehrt, fühlt es sich so an, als hätte sich nichts verändert. Dann bekommt man altbekannte Sätze zu hören wie: „Räum die Spülmaschine aus“, „Du sitzt schon wieder vor dem Fernseher?!“ oder „Das willst du anziehen?!“ Wer kennt das nicht.
Normalerweise sind meine Mama und ich wie beste Freundinnen. Wir haben eine sehr starke Bindung, da ich als Einzelkind nur von ihr alleine großgezogen wurde. An unserem guten Verhältnis hat sich auch nach meinem Auszug nichts geändert. Trotzdem ist es bei unserem Wiedersehen nie so harmonisch, wie beispielsweise am Telefon. Sobald wir länger als zwei Tage aufeinander hängen, sind wir leicht genervt. Warum ist das so?
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Ich habe mich über die Jahre entwickelt. Zurückkehren fühlt sich dann fast so an, wie sich einen viel zu kleinen Schuh anzuziehen. Aber ich glaube, dass jede Mutter immer das Kind in uns sehen wird - egal ob wir 12, 25, oder 35 Jahre alt sind. Und das nervt, manchmal sogar sehr! Aber man kann es ihnen nicht übelnehmen.
Deshalb habe ich mit meiner Mama ein Abenteuer gewagt. Wir waren zum ersten Mal seit neun Jahren wieder so richtig im Urlaub. Nur sie und ich. Knapp zwei Wochen in Thailand. Man könnte jetzt denken: Urlaub mit Mama? Hallo Dauerzoff!
Doch - surprise - nichts dergleichen ist passiert. Wir haben uns blendend verstanden, gelacht, über Gott und die Welt gesprochen und die Seele baumeln lassen. Egal ob im Trubel Bangkoks, am Strand auf Ko Chang, oder bei einer abenteuerlichen Wanderung durch den Dschungel. Wo wir auch unterwegs waren - von mieser Stimmung war weit und breit keine Spur. Urlaub mit Mama war für mich wie ein Trip mit der besten Freundin und engsten Vertrauten.
Besonders die fremde Umgebung hat dabei eine wichtige Rollegespielt. Wir waren auf neutralem Boden, fernab von dreckigem Geschirr, Verpflichtungen oder anderen Streitpunkten. In der Ferne bin ich meiner Mutter auf einer ganz anderen Ebene näher gekommen, wer hätte das gedacht? Selbst nach zwei Wochen hatten wir noch nicht genug voneinander. Für mich war der Urlaub mit Mama die beste Idee, die ich seit Langem hatte. Und ich bin mir sicher, dass es ab jetzt zu einem festen Ritual wird.
Gerade weil ich seit Jahren mein eigenes Leben führe undmich „abgenabelt“ habe, kann ein wenig Zweisamkeit mit Mama unglaublich wertvoll sein. Schließlich sind sie es, die uns auf die Welt gebracht, geprägt, erzogen und zu dem Menschen gemacht haben, der wir nunmal sind.
Dafür sollten wir uns von Zeit zu Zeit revanchieren und die Mutter-Tochter-Beziehung stärken. Deshalb: ein Hoch auf den Urlaub mit Mama!

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