So etwas wie Dankbarkeit darf man von dieser dummdreisten, arroganten, ja größenwahnsinnigen Zicke natürlich nicht erwarten.
Mit Dir will ich keinen Dialog. Du bist ein Schlag in die Fresse für alle guten Migranten.
Diese 5 Ideen sollen das Gift im Netz eindämmen – doch nur 3 davon haben wirklich gute Chancen.
Idee 1 – Ein Gesetz gegen Hass: das NetzDG
Es zwingt Soziale Netzwerke, rechtswidrige Inhalte innerhalb von 24 Stunden zu löschen.Plattformbetreibern, die dies wiederholt und systematisch versäumen, drohen Geldstrafen in Millionenhöhe.
Die Bilanz nach fast einem Jahr fällt aber ernüchternd aus. Noch immer toben auf Facebook giftige Posts, wie Sawsan Cheblis Fall zeigt. Stattdessen hat das NetzDG dieselben grundsätzlichen Probleme, die alle Gesetze haben, die unerwünschte Äußerungen verbieten sollen:
Wenn aber Gesetze wie das NetzDG nicht greifen, was kann ein Staat sonst gegen das digitale Gift tun?
Idee 2 – Steuer auf Soziale Medien: Uganda macht’s
Könnte man da nicht mit einer Social-Media-Steuer dafür sorgen, dass Menschen bei jedem einzelnen Post einen Moment länger darüber nachdenken, ob er ihnen das wert ist? In Uganda ist diese Idee seit Juli 2018 Realität.
Doch das macht Ugandas Bürger nur noch wütender – und das aus gutem Grund. Denn sie sind vergleichsweise arm und können sich Soziale Medien einfach nicht an 365 Tagen (immerhin 16 Euro) leisten. Aufgebrachte Nutzer sammeln seitdem Unterschriften für Petitionen, erste Tech-Unternehmen reichten Klage ein. Ob sich die neue Steuer in Uganda halten wird, ist fraglich. Doch selbst wenn, ist sie alles andere als eine gute Lösung: Soziale Medien sind nämlich auch der Kanal, über den sich in Uganda die vom Präsidenten hart angegangene Opposition und andere Kritiker organisieren.
So entpuppt sich die Steuer eben auch als repressives Machtinstrument eines Regierungsapparates.
Lösung 3 – Nur zum Thema beitragen: Quizfragen aus Norwegen
Das brachte das Technologie-Portal von Norwegens staatlicher Rundfunkgesellschaft (NRKBeta) auf eine einfache Idee: Leser müssen in einem einfachen Quiz Fragen zum Artikel beantworten, um kommentieren zu dürfen. Der Testlauf im Jahr 2017 war ein Erfolg: Hass und Wut verschwanden, die Kommentare wurden auch bei Reizthemen konstruktiver und Leser verlinkten einander sogar Bücher zu gut begründeten Argumenten.
Doch die Auswertung des Experiments brachte Schwächen zutage: So schafften es 72 Prozent der Nutzer nicht, die richtigen Antworten zu finden. Andere Nutzer hielten das Quiz für einen inhaltlichen Test und ignorierten es sowie den dahinterliegenden Kommentarbereich ganz. Deshalb setzt NRKBeta das Quiz heute nur noch gezielt bei Reizthemen ein. Doch auch wenn eine solche Schranke die Kommentarspalten eines Online-Portals durch ein kurzes Innehalten friedlicher macht, hilft das nicht, wenn Hass und Häme sich in Sozialen Medien wie Facebook und Co. sammeln.
Lösung 4 – Gegenhalten: So funktioniert Counterspeech
ichbinhier steht für konstruktiven Dialog in den Sozialen Medien. Ohne Hass, ohne Hetze, ohne Fake News.
Was @SawsanChebli im Öffentlichen Dienst verdient, ist bekannt. Über ihre Arbeit kann man demokratisch entscheiden. Was sie mit ihrem verdienten Geld privat macht, geht niemanden etwas an. Soll sie doch x #Rolex tragen. Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu sein. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) 21. Oktober 2018
Sie können sich einfach, während sie gegen Hass und Häme anschreiben, nicht auch auf eigene Aufgaben und Herausforderungen konzentrieren. So kann ein anhaltender “Shitstorm” menschliche Ressourcen binden, Zeit und Nerven rauben und sogar ökonomischen Schaden verursachen. In solchen Fällen ist also zu hoffen, dass Gegenrede den Hass schnell abklingen lässt. Wenn da nicht die Medien aufspringen…
Lösung 5 – Einordnen, aufklären, Ruhe bewahren: die Rolle der Medien
Böse gefragt: Gab es in der Woche der Cum-Ex-Papiere und eines in Istanbul getöteten Journalisten nicht viel Relevanteres und Diskussionswürdigeres als etwas Wut über das Handgelenk einer Berliner Staatssekretärin? Noch komplizierter wird es für die Medien, weil manches digitale Gift von politischen Akteuren gezielt destilliert wird. Nicht umsonst tauchen “sorgfältig geplante Provokationen” und “Eskalation der Konflikte” als Stichworte im geleakten AfD-Strategiepapier zur letzten Bundestagswahl auf.
Don’t feed the troll! – Internetsprichwort zum Umgang mit Nutzern, die Unruhe verbreiten wollen