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Mit diesem Modefail ist C&A in bester Gesellschaft

Ausgerechnet C&A. Das High-Street-Brand ist mit Sicherheit nicht für seine innovative Mode, geschweige denn für Aufreger bekannt. Im Gegenteil: C&A steht, seit ich denken kann, für solide, ein wenig uncoole und bezahlbare Bekleidung für Damen, Herren und Kinder. Die Geschäfte prägen seit jeher das Bild der Innenstädte jeder kleinen bis großen, deutschen Stadt.
Auf der „Suche nach einem coolen Skateroutfit“ für Kinder hat das Unternehmen ordentlich daneben gegriffen. Eine Kollektion mit Motiven, die sehr stark an die Symbolik von rechtsradikalen Gruppierungen erinnern, hat für Aufsehen gesorgt. Besonders ein schwarzer Sweater, der dem Merch der rechtsradikalen Gruppierung „Division Franken“ wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Inzwischen wurden alle Teile aus den Geschäften und dem Onlineshop entfernt. Zurück bleibt die Frage, warum anscheinend niemand sich verantwortlich fühlt, sich bei derartigen Designs lieber doppelt abzusichern.
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C&A ist nun endlich auch ein Bad Boy der Modeindustrie und in Sachen Design-Fehltritt in bester Gesellschaft. Regelmäßig leisten sich inzwischen international agierende und Multi-Millionen-Euro-Betriebe Skandale, die an Dreistigkeit und Dummheit manchmal nicht zu überbieten sind. Zum Glück für die Brands vergisst das kollektive Gedächtnis ja schnell. Zum Pech der Marken vergisst das Internet aber nichts.
Wir haben die unmöglichsten und geschmacklosesten Fehlgriffe großer Brands gesammelt und stellen dir hier heute die Wall of Shame der Modeindustrie vor. Kleiner Spoiler: Urban Outfitters ist unangefochtener Platz Eins in dieser Disziplin.
H&M und das „Monkey in the Jungle“-T-Shirt
Anfang dieses Jahres erntete der schwedische Modegigant einen internationalen Shitstorm. Im Onlineshop war ein Schwarzes Kindermodel zu sehen, das einen Pullover mit der Aufschrift Coolest Monkey in the Jungle trug. Das Wort „Affe“ hat als rassistische Verunglimpfung von Menschen mit dunkler Haut eine traurig lange Geschichte. Es hätte also wirklich jemandem auffallen müssen, dass diese Kombi nur daneben gehen kann. Ist es aber nicht – was den Konzern nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit The Weeknd kostete. Tja.
Zara und der Pyjama im Auschwitz-Stil
Sehr, sehr schwer bei diesem Ausrutscher ruhig zu bleiben. Vor etwa vier Jahren leistete sich die spanische Modekette Zara einen der schwersten Fehltritte der Konzern-Geschichte. Wie? Mit einem gestreiften „Sheriff-Shirt“ für Kleinkinder. Klingt erstmal harmlos, doch das Produktfoto sorgte international für Fassungslosigkeit, denn das Teil erinnerte eher an die Häftlingskleidung aus den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Blau-weiße Streifen, ein gelber, sechszackiger Stern... wer hier an Sheriffs denkt, hat die letzten 70 Jahre unter einem Stein gelebt.
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Zara und die mit Hakenkreuzen verzierte Tasche
Vielleicht sitzt im Design-Team von Zara ein alter Nazi? Das Mode-Imperium scheint nämlich ein Faible zu haben für Referenzen zur unrühmlichen Vergangenheit Deutschlands. Im Jahr 2007 verkaufte das Unternehmen eine weiße, mit allerlei Blumen und Symbolen bestickte Sofftasche. Leider war auch ein Hakenkreuz dabei, das offensichtlich sämtliche Kontroll-Runden unsichtbar überstanden hat.
Revolve und der Fat-Shaming-Sweater
Streng genommen ist im Fall des Sweaters vom Onlineshop Revolve einfach die Message falsch rüber gekommen. Denn der Pullover mit dem Aufdruck „Being fat is not beautiful, it's an excuse“ war eigentlich Teil einer Capsule Collection, die ein Zeichen gegen Mobbing setzen soll. Das Zitat war eine Nachricht an das Plus-Size-Model Paloma Elsesser – leider steht dieser Zusatz fast unleserlich klein darunter. Der Fakt, dass ein schlankes, weißes, blondes Model für die Präsentation gewählt wurde, hat die Message weiter verwässert. Dumm gelaufen.
Urban Outfitters und die Causa Kent University Sweater
Als ich damals diesen Pullover gesehen habe, ist mir fast schlecht geworden. Der Kent University Sweater von Urban Outfitters sah nämlich aus, als ob jemand langsam darin verblutet ist. Tatsächlich gelangte die Kent University im Jahre 1970 zu traurigem Ruhm, als hier vier Studenten während einer Anti-Kriegs-Demo von der Nationalgarde erschossen und neun weitere verletzt wurden. Die Ausrede? Das Rot sollte niemals an Blut erinnern, sondern einfach ausgewaschen und getragen aussehen. Okay ...
KA Design und der LGBTQ-Swastika-Pullover
Über das Label KA Design ist nicht viel bekannt und das ist vermutlich auch gut so. Vor einem Jahr sorgte es dennoch für einen unglaublichen (negativen) Buzz mit dem Verkauf eines Sweaters, auf dem ein Hakenkreuz vor Regenbogenhintergrund gedruckt war. Das krude Statement der Firma? Mit der Symbiose des Hakenkreuzes als Nazi-Symbol und dem Regenbogen als Zeichen für die LGBTQA+ Community soll die Swastika wieder positiv bewertet und den Rechten weggenommen werden. Nun, manche Dinge lässt man manchmal einfach besser ruhen.
Wieder Urban Outiftters und das empowernde „Eat Less“-T-Shirt
Urban Outfitters, die Zweite: Vor einigen Jahren sorgte die US-amerikanische Bekleidungskette für einen Skandal, als sie ein V-Neck T-Shirt verkaufte, auf dem große das Statement „Eat less“ gedruckt war. Getragen wurde das Stück passenderweise von einem sehr dünnen Model. Wrong on so many levels.
Das vor Stereotypen überbordende Ghettopoly-Spiel von Urban Outfitters
OK, ein letztes Mal Urban Outfitters. Diesmal ging es nicht darum sich in Sachen Body-Shaming einen schlechten Ruf zu machen, sondern um Respektlosigkeit gegenüber der Black Community in den USA. Denn dort verkaufte Urban das an den Spielklassiker Monopoly angelehnte Brettspiel „Ghettopoly“. Ein von Stereotypen strotzendes „Gangsterspiel“, in dem das Ziel ist, möglichst viel Geld mit Drogengeschäften und kriminellen Handlungen zu verdienen. Das Spiel gibt es übrigens immer noch zu kaufen, wenn auch nicht bei Urban Outfitters.

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