“Musik verbindet Menschen”: DJ Kikelomo über Community, Clubs und die Art von Energie, die wir 2020 brauchen
Egal ob auf dem Sofa oder dem Weg nach Hause: Unsere Kopfhörer sind zu einem tragbaren Safe Space geworden. Getreu dem Motto #TapIntoJoy können wir uns dabei ganz unserer Lieblingsmusik und dem einzigartigen Sound hingeben, wann und wo immer wir wollen. Gemeinsam mit Bose erzählen uns vier Frauen über diese besonderen Momente, die sie mit der Musik verbinden.
“Im Grunde besteht mein ganzes Leben aus Musik”, stellt Kikelomo Oludemi fest. Die Klavierstunden und den Gesangsunterricht von damals hat die 26-Jährige heute gegen eine aufstrebende Karriere als Produzentin, DJ, Boiler Room Host und Radio Presenter getauscht. Außerdem ist sie Teil von No Shade – Kollektiv, Clubnacht und DJ-Trainingsprogramm für femme, trans und nichtbinäre Menschen. Ja, die Liste ist lang, doch die 26-Jährige ist noch längst nicht am Ende angekommen.
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Geboren und aufgewachsen ist Kikelomo in London, seit vier Jahren lebt sie jedoch in Berlin. “Es war eine dieser klassischen Berlin-Geschichten”, erzählt sie. “Ich bin damals im Sommer hergekommen und war von der Qualität der Partys und der Aufgeschlossenheit und Wärme der Menschen überwältigt.” Seitdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht 24/7 von Musik umgeben ist – und das beginnt bereits am Morgen. “Normalerweise höre ich direkt Musik, wenn ich mich für den Tag fertig mache”, erzählt sie. Um ihre WG nicht zu stören, am liebsten mit Kopfhörern. Manchmal wacht sie direkt mit einem bestimmten Song auf, an anderen Tagen lässt die Londonerin gerne den Algorithmus den nächsten Track aussuchen, um die Entscheidung auch mal abzugeben.
Genauso vielseitig wie ihre Musikauswahl ist auch ihr eigener Sound. “Ich mag es nicht in Schubladen gesteckt zu werden”, sagt Kikelomo. “Weil ich wirklich alles spiele, was ich liebe, solange die Leute darauf tanzen und sich bewegen können.” Das reicht von UK Rap, Grime, und Garage bis Old Skool House und weiter. Eben alles, das die Art von guter Energie versprüht, die wir dieses Jahr dringend brauchen. “2020 ist das Jahr, um nachzudenken und zu reflektieren”, erklärt sie. “Und ich habe gemerkt, dass ich in keiner anderen Industrie zu Hause bin. Egal ob ich Musik auflege, entdecke, teile oder damit kämpfe, eigene zu produzieren: Musik verbindet Menschen.”
Und die braucht Kikelomo, um Musik so richtig zu feiern. “Wenn ich B2B mit jemandem spiele, sehe ich das als Art Konversation”, erklärt sie. “Du spielst einen Track, auf den mit einem anderen geantwortet wird. Auch wenn du manchmal nicht damit gerechnet hättest, funktioniert es am Ende doch immer.” Kikelomo genießt den Prozess des Lernens, momentan bringt sie sich selbst bei, mit Vinyl aufzulegen – auch wenn sie erstmal nur alleine oder mit ein paar Freunden in ihrem Home Studio dazu tanzen kann.
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Aber natürlich kennt jeder von uns auch das andere Extrem. An Tagen, an denen nichts so wirklich funktioniert, packt Kikelomo ihre Kopfhörer ein und geht raus, die Natur genießen und Nachbarschaft erkunden. “Wenn ich mich unmotiviert fühle, höre ich gerne Musik von anderen, um mich inspirieren zu lassen”, erzählt die 26-Jährige, die gerne spazieren geht, um ihre Energie wieder aufzuladen. Auch wenn sie gerne Zeit mit anderen verbringt, kommt Kikelomo immer wieder an den Punkt, an dem sie für sich sein möchte. Für die aufstrebende Produzentin bedeutet #TapIntoJoy daher, sich selbst zu verstehen. “Corona hat mir gezeigt, dass ich zu 50 % introvertiert und zu 50 % extrovertiert bin”, gibt sie lachend zu.
Nicht nur das, es sind auch die Clubs, die Kikelomo in dieser Zeit besonders zu schätzen gelernt hat. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Berliner Clubkultur noch inklusiver und vielfältiger wird. “Diese Stadt hat den Ruf, sehr aufgeschlossen, antirassistisch, antihomophob und antitransphob zu sein, doch oft wird noch nicht ausreichend getan, damit es noch mehr Möglichkeiten für Menschen aus marginalisierten Communitys gibt aufzulegen.” Es ist ihre eigene Community, die sie empowert, füreinander da zu sein. Zu verstehen, dass Konkurrenzdenken keinen Platz haben darf. “Am Ende machen wir das alles aus demselben Grund: um eine gute Zeit zu haben, Musik zu teilen und die Energie all dieser Menschen zu genießen”, erklärt Kikelomo, der es vor allem darum geht, Wissen zu teilen. “Wir müssen endlich verstehen, dass es kein Wettkampf ist, es gibt Platz für jede*n. Aber zuerst, lasst uns die Clubs wieder öffnen.”
Wenn du mehr über die neuen Kopfhörer von Bose erfahren willst, kannst du hier vorbeischauen.
Talent: Kikelomo
Fotos: Diana Lange
Styling: Olive Duran
Hair und Make-up: Victoria Reuter
Text + Produktion: Juule Kay
Fotos: Diana Lange
Styling: Olive Duran
Hair und Make-up: Victoria Reuter
Text + Produktion: Juule Kay
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