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Optische Garderobe: Ist es ok Brille zu tragen, wenn man keine braucht?

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Ich wollte schon immer eine Brille haben und ich weiß, ich bin damit nicht allein. So eine Brille lässt einen nicht nur automatisch gerader sitzen und mysteriöser erscheinen, man kann mit dem Accessoire zum Beispiel auch hervorragend Zeit schinden: Erst das Etui aus der Tasche, und dann die Brille aus dem Etui herausfischen, beim „Nachdenken“ auf den Bügeln herumkauen, jemanden skeptisch über den Rand anblicken... Die Inszenierungsmöglichkeiten sind unendlich!
Doch leider habe ich nun mal die perfekte Sicht. Meine Augen funktionieren nämlich 1A. Ich sehe jedes noch so kleine Detail auf hundert Meter Entfernung in perfekter Auflösung. Ich sehe so gut, dass der Augenarzt bei meinem letzten Sehtest nach der Untersuchung erstmal ein Selfie mit mir für sein Praxis-Wartezimmer machen wollte. So etwas hatte er noch nie erlebt, japste er aufgeregt.
Also stellt sich mir – wie vielen anderen – die große Frage:
Ist es okay eine Brille mit Fensterglas zu tragen, wenn man einfach keine Sehstärke nötig hat?
Es kostet zunächst einmal ein bisschen Überwindung. Die Versuchung, der Versuchung nachzugeben, wird, bei all den unfassbar schönen Gestellen, die diese Saison auf dem Markt zu erhaschen sind, zusätzlich immer unwiderstehlicher. 2016 geht es beim Thema Brillen eben längst nicht mehr nur um sehen, sondern viel mehr um gesehen werden. Witziges Phänomen, wenn man mal drüber nachdenkt: Die Medizin wird dank neuer Lasermethoden und Operationsmöglichkeiten immer gewiefter, während immer mehr Labels mit extravaganten Eyewear-Kollektionen auftrumpfen.
Jeder Mensch mit ein wenig Stilbewusstsein will momentan seine optical Wardrobe ausbauen und seinen eigenen Brillenschlangen-Look kreieren, der höchstwahrscheinlich nichts, aber auch rein gar nichts mit Bibliothekarinnenstil zu tun hat. Falls man sich also doch dazu hinreißen lässt, sich aus Deko-Gründen ein Modell von Prism, Ace & Tate oder Ray Ban zu bestellen, darf man jedenfalls auf gar keinen Fall das Entspiegeln der Gläser vergessen! Denn sonst ist man bei Kennern sofort als Brillen-Betrüger enttarnt. Und wenn dann jemand fragt: „Ach, du brauchst auch eine Brille? Wusste ich gar nicht! Bist du kurz-, oder weitsichtig?“, dann lautet die korrekte Antwort eben: „Ja, ich leide unter Eitelkeit, Stärke +9,9“.

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