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R. Kellys vermeintliches Geständnis im neuen Song „I Admit“ ist nichts als Show

Photo: Gilbert Carrasquillo/FilmMagic/Getty Images.
R. Kellys Geschichte sexueller Missbrauchsvorwürfe ist lang: Bereits seit 1996 gibt es Anschuldigungen sowie diverse Gerichtsverfahren gegen den R'n'B-Sänger. Immer wieder ist von Sex mit Minderjährigen und einem Sexkult die Rede. Jüngst berichtete ein Reporter von BuzzFeedNews über einen erneuten Fall, zu dem er die Eltern mutmaßlicher Opfer Kellys befragte, die der 51-Jährige als Sexsklavinnen gehalten haben soll. Zwar hat Kelly bisher alle Anschuldigungen von sich gewiesen, sich jedoch noch nie wirklich öffentlich zu ihnen geäußert – bis jetzt.
Am vergangenen Montag veröffentlichte er den fast 20 Minuten langen Song „I Admit“ auf Instagram Live und SoundCloud – wahrscheinlich, weil den Song kein Streaming-Dienst anbieten wollte. Spotify hatte die Musik des Künstlers aus seinen Playlisten und dem App-internen Algorithmus bereits vor einiger Zeit gelöscht. Und auch Refinery29 verlinkt aus Überzeugung nicht zu seinem Material.
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Ähnlich wie O.J. Simpsons 2007 erschienenes Buch „(If) I did it“, kündigt Kellys Songtitel ebenfalls ein Geständnis an, beinhaltet jedoch genauso wenig eines wie der Bestseller des ehemaligen US-Footballspielers.
Vielmehr nutzt Kelly den Song dafür, sich zu rechtfertigen und die Vorwürfe gegen ihn zu relativieren oder zu entschärfen und singt: „Ihr habt meine Karriere zerstört, nur weil ich ein paar Freundinnen habe.“ Zudem offenbart er, als Kind selbst Opfer eines sexuellen Übergriffes durch eine*n Familienangehörige*n geworden zu sein, vergleicht sich mit Hugh Hefner und Bill Cosby und nimmt Bezug auf seine mutmaßliche Heirat mit Aaliyah, die zum Zeitpunkt der Ehe minderjährig gewesen sein soll.
Des Weiteren kommen die Kinderpornografie-Vorwürfe aus dem Jahr 2008 in „I Admit” vor: „Ich gebe zu, ich habe all diese Ladies gefickt / alte sowie junge Ladies / Aber sag mir, wieso das pädophil sein soll, das ist doch verrückt.“
Eine Strophe später geht es um die Kult-Gerüchte: „Sie sagten, ich würde diese Frauen misshandeln, das ist absurder Shit! (Was?) / Gehirnwäschen? (Ehrlich?) / Gekidnappt? (Ehrlich?) / Könnten nicht essen? (Ehrlich?) / Ehrlich jetzt, das ist lächerlich (Yeah) / Und wenn du es ganz genau wissen willst / Ihr Vater hat sie zum Konzert gebracht / Und mir gesagt, ich solle sie auf die Bühne holen.“
Weiter heißt es in dem Song:
„Was ist die Definition eines Kults? / Was ist die Definition eine*r Sexsklav*in? Schaue im Wörterbuch nach / Lass mich wissen, was da steht / Ich werde warten.“
Außer des neu veröffentlichten Songs hat Kelly bisher keinen öffentlichen Kommentar zu den diversen Anschuldigen gegen ihn abgegeben. Eine seiner Anwältinnen, Linda Mensch, sagte gegenüber Variety nach der Veröffentlichung des BuzzFeedNews-Artikels über den mutmaßlichen Sex-Kult: „Mr. Kelly ist alarmiert und beunruhigt von den jüngsten Enthüllungen.“
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Trotz des exzessiv langen Songtexts, von dessen Veröffentlichung sich Kelly wohl Vergebung oder Verständnis versprochen hatte, hagelt es im Netz durchweg schlechte Kritiken.
Der Hip-Hop-Künstler Talib Kweli Greene betrieb, wie zahlreiche andere User, auf Twitter Frustabbau: „Ich habe gerade die Lyrics von R. Kellys neuem Song ‚I Admit I Did it‘ gelesen. Seine fehlende Selbstwahrnehmung ist entsetzlich. Es gibt mehrere Textstellen, die ich ihm übel nehme. Die eine, die ich hier ansprechen möchte ist 'Ich bin bloß ein Mann'. Ich bin auch ein Mann, würde das jedoch nie als Ausrede für mein Verhalten verwenden.“
Solltest du oder eine dir nahestehende Person Opfer sexueller Gewalt oder Misshandlungen geworden sein, kannst du dich an das Hilfetelefon sexueller Missbrauch unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-22 55 530 wenden oder alle weiteren Informationen auf der dazugehörigen Internetseite nachlesen.
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