„Snapchat, könnt ihr mir sagen, wie ihr auf die Idee kommt, dass dieses Yellowfacing okay wäre?“, schreibt Grace am Dienstagabend unter ihrem Accountnamen @Tequilafunrise bei Twitter.
Eine Frage, die die Reaktionen vieler Nutzer auf einen neuen Filter der App treffend zusammenfasst. Der Vorwurf: Die Lense, so der eigene Begriff von Snapchat für die Möglichkeit, Gesichter in der App zu verändern, reproduziere asiatische Stereotypen und mache diese Klischees zu einer digitalen Verkleidung. Das ist bitter, aber treffend.
Auf die Veröffentlichung des Filters folgte Empörung, Wut und Frustration, die viele Nutzer mit deutlichen Worten teilten, berichtet The Verge.
Rassismus-Vorwürfe zu den Lenses wurden erst in der letzen Woche laut: Model Poppy Delevingne zeigte, dass bestimmte Filter bei ihrem dunkelhäutigen Freund nicht funktionierten (Refinery29 berichtete). Auch im April sorgte ein von Snapchat veröffentlichter Filter für Diskussionen. Die Bob-Marley-Lense, die zu Ehren des Künstlers erschien, setzten viele Kritiker mit Blackfacing gleich. Der Begriff wurde von weißen Schauspielern geprägt, die mit schwarz angemalten Gesichtern Stereotypen darstellten.
Gegenüber The Verge erklärte Snapchat zu den Yellowface-Vorwürfen, dass der Filter vom Anime-Genre inspiriert war und Spaß machen sollte. Nach einer Entschuldigung klingt das nicht. Mittlerweile ist der Filter nicht mehr verfügbar, eine Wiederveröffentlichung zu einem späteren Zeitpunkt soll nicht geplant sein.
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