Wer in den 90ern geboren ist und Netflix & Chill für ein Gerücht hält, ist in bester Gesellschaft: So geht es der ganzen Generation.
Das belegt eine neue Analyse von drei US-Universitäten, die in der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behaviour veröffentlicht wurde: Im Schnitt haben 1990 Geborene viel weniger Sex als Gleichaltrige vor 30 Jahren, berichtet der Guardian.
Dafür wurden die Daten der landesweiten General Social Survey verglichen, in der seit 1972 regelmäßig 27.000 Erwachsene in den USA zu ihrem Sexualverhalten befragt werden.
Unter der 20- bis 24-Jährigen gaben 15% Prozent an, seit ihrem 18. Geburtstag keinen Sex mehr gehabt zu haben. Bei den 1970 und 1980 Geborenen waren es 12%, bei den 1960 Geborenen sogar nur 6%.
Zu den Gründen gibt die Studie keine Auskunft. Die Forscher vermuten laut Guardian jedoch, dass der Wandel der Definition von Sex im Laufe der Zeit eine Rolle spielt. In den 1950ern sei es wahrscheinlicher gewesen, dass die Befragten Oralsex als Sex angaben. Heute wird dagegen davon ausgegangen, dass die Studienteilnehmer erst von Sex sprechen, wenn sie Geschlechtsverkehr hatten.
Was die in den 1990ern Geborenen selbst zum Thema denken? Die Washington Post hat eine Reihe von Aussagen zusammengetragen: „Ich gucke lieber YouTube Videos und verdiene Geld“, erklärt der 18-jährige Noah Patterson dort zu Dates und One-Night-Stands.
Neben einem späteren Auszug von Zuhause ziehen die Forscher auch das Internet und Streamingplattformen wie Netflix als Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen, in Betracht. Es gäbe heute schlichtweg mehr Möglichkeiten, sich anderweitig zu beschäftigen.
Daraus kann man aber auch etwas Positives ziehen: Wenn Netflix beim Serienmarathon zu zweit mal wieder „Sind Sie noch da?“ fragt oder man zu faul ist, das Akkuladegerät zu holen, betrachtet man das Ganze ab sofort einfach nicht mehr als Unterbrechung, sondern als Aufforderung.
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