Möchtest du deiner wahren Persönlichkeit auf den Grund gehen, könnte es hilfreich sein, sich mal anzuschauen, mit wem du so deine Zeit verbringst. Laut einer neuen Studie, die sich mit den „Big Five“ der Persönlichkeitsmerkmale - Extraversion, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit für Erfahrungen - befasst, haben eben diese Wesenszüge einen starken Einfluss darauf, wen wir uns als Freund suchen und wie wir unsere Freundschaften führen.
Für die in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science veröffentlichte Studie wurden Persönlichkeitstests von mehr als 12.000 Teilnehmern aus Großbritannien ausgewertet, die Fragen über ihre Freundschaften beantworten sollten.
Die Ergebnisse zeigten schließlich, dass einige der Teilnehmer nur ein paar wenige Menschen tatsächlich zu ihren Freunden zählen, während andere sich gerne mit vielen Menschen umgeben. Jene, die sich als introvertiert und weniger offen für Neues beschrieben, neigten dazu sich eher nur einen wirklich engen Freund zu suchen. Teilnehmer, die sich hingegen als umgänglich und extrovertiert beschrieben, pflegten Freundschaften über längere Zeiträume und lebten in der Regel nahe bei ihren Freunden.
Außerdem, und das ist wahrscheinlich keine große Überraschung, hatten die pflichtbewussten Kandidaten weniger arbeitslose Freunde. Menschen mit dem Bedürfnis nach Erfahrungen, tendierten hingegen dazu sich mit dem anderen Geschlecht oder anderen Kulturen anzufreunden.
Andere Ergebnisse überraschten mehr. Die Pflichtbewussten etwa suchten sich ihre Freunde auch in der Verwandtschaft und beim gleichen Geschlecht. Vermutung über die Gründe äußerten die Verfasser der Studie jedoch nicht.
Weiter entfernt von ihren Freunden lebten jene Teilnehmer, die ein höheres Maß an Aufgeschlossenheit aufwiesen. Laut der Autoren hinge dies damit zusammen, das diese Gruppe dazu neigt häufiger umzuziehen und aufgeschlossener gegenüber Internetbekanntschaften zu sein. (Fun Fact: Frauen, die offen gegenüber neuen Erfahrungen sind, neigen auch dazu mehr Sex zu haben.)
„Offenheit für Erfahrungen kann mit explorativen und konträren Freundschaften, in denen sich die Personen gegenseitig ergänzen und austesten, in Zusammenhang gebracht werden, während Verträglichkeit und gering ausgeprägte Extraversion eher mit Freundschaften, die auf traditionellen Werten wie Stabilität und Nähe aufbauen, korrespondieren“ so das Fazit der Studienverfasser.
Den einen richtigen Weg eine Freundschaft zu führen, gibt es demnach also nicht. Unterschiedliche Arten der Freundschaften funktionieren unterschiedlich gut für unterschiedliche Menschentypen. Wichtig ist dabei für sich selbst herauszufinden, welche Art von Freundschaft am Ende zur eigenen Persönlichkeit passt.
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