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Adele spricht ehrlich über ihre postnatalen Depressionen

Foto: David Fisher/REX/Shutterstock.
Wir haben Adele schon immer für ihre offene, ehrliche und herzliche Art bewundert. Von ihren Strapazen als Mutter bis hin zum Verlauf ihrer durchzechten Nächte. In einem kürzlich erschienenen Interview mit Vanity Fair spricht die Sängerin erstmalig über ihre postnatalen Depressionen kurz nach der Geburt ihres Sohnes, Angelo, und erzählt, wie sie damit umgegangen ist.
Auf die Frage hin, ob sie mit dem Gedanken eines zweiten Kindes spielt, antwortet sie klar mit Nein: „Ich habe zu sehr Angst davor. Ich hatte nach der Geburt meines Sohnes wirklich schlimme postnatale Depressionen und seitdem fürchte ich mich zu sehr.“
Im Interview gab sie außerdem zu, dass sie sich keine professionelle Hilfe gesucht oder Medikamente verschreiben lassen hat. „Ich habe mit niemandem geredet, ich habe wirklich mit mir gehadert... Mein Freund sagte mir immer wieder, dass ich doch mit anderen schwangeren Frauen und Müttern sprechen sollte. Aber ich wollte mich nicht einfach mit einem Haufen fremder Frauen treffen, um über so etwas zu sprechen.“
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Doch bald darauf begriff sie, dass es genau diese Frauen und Mütter sein würden, die sich am meisten mit der Problematik identifizieren können und nachempfinden würden, was in ihr vorging: „Ich fühlte mich plötzlich zu schwangeren Frauen und anderen Müttern hingezogen, ohne es zu merken. Ich hatte einfach das Gefühl, sie seien geduldiger mit mir. Freunde, die selbst keine Kinder haben, wirkten schnell irritiert und verständnislos, während ich mit denen, die selbst schon Eltern waren, einfach über alles reden konnte, ohne verurteilt zu werden.“
„Eines Tages sagte ich zu einer Freundin ‚Weißt du was? Ich hasse diesen Scheiß!‘ und sie brach in Tränen aus und sagte ‚Ich hasse es verdammt nochmal auch‘. Und das war's, plötzlich fiel uns beiden ein Stein vom Herzen.“
Sie beschreibt im Interview, wie sie sich als neue Mutter gefühlt hat und wie der Druck, den wir als Gesellschaft auf genau diese Frauen ausüben, sein Übriges tut, um zu einem psychischen Tief zu führen:
„Alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt über postnatale Depression wusste, war, dass man sein Kind abstößt, es nicht lieben kann; dass man sich Sorgen macht, man würde dem Kind weh tun, oder dass man selbst keine gute Arbeit leistet. Aber ich war süchtig nach meinem Kind. Das war es also nicht, aber es fühlte sich so falsch an. Als hätte ich die schlimmste Entscheidung meines Lebens getroffen.“
Im vergangenen Jahr äußerte sich schon Heroes-Schauspielerin Hayden Panettiere dazu, dass postnatale Depressionen nicht bei jeder Mutter gleich aussehen müssen. Es sei ein Zustand, der sämtliche Formen und Symptome mitbringen könne. „Das ist etwas, worüber wir sprechen müssen“, sagte sie. „Frauen müssen wissen, dass sie damit nicht alleine sind und dass das Leiden nicht ewig anhält.“
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Adeles Geschichte sagt dasselbe aus. Gegenüber Vanity Fair sagte sie außerdem, dass es ihr mit der Zeit wirklich besser ging. Allerdings erst, nachdem sie aufgehört hatte, sich selbst unter Druck zu setzen, jederzeit die perfekte Mutter sein zu müssen. Sie beschloss ganz bewusst, sich auch Zeit für sich zu nehmen.
„Ich habe mir selbst geschworen, dass ein Nachmittag jede Woche nur mir allein gehört. In dieser Zeit darf ich tun und lassen, was ich will, und das ohne Kind. Eine Freundin von mir fragte mich ‚Wirklich? Hast du dann kein schlechtes Gewissen?‘ und ich sagte ‚Doch. Aber wenn ich es nicht tue, fühle ich mich noch schlechter‘. Vier meiner Freundinnen fühlten exakt dasselbe, aber keine von ihnen traute sich, etwas zu sagen. Sie hatten furchtbare Angst davor, als schlechte Mutter abgestempelt zu werden, obwohl das nicht der Fall ist. Ich weiß jetzt, dass es mich zu einer besseren Mutter macht, wenn es mir selbst gut geht.“
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