Sorry Knigge, das wirst du jetzt nicht gern hören. Um genau zu sein, würde er sich wohl vor Wut und Protest im Grabe umdrehen. Seinen Benimmregeln nach ist das Fluchen nicht zu tolerieren, egal wann, wo oder unter welchen Umständen. Jetzt aber kam raus, dass Menschen, die zur Vulgarität neigen, die ehrlicheren und vertrauenswürdigeren sind.
Zu diesem Ergebnis kam die Maastricht Universität in Niederlande. Die Erklärung: Fluchende Menschen sind dazu geneigt, auch mit anderen sozialen Normen mit ihrer Sprache zu brechen und geben deshalb zum Beispiel eher Unehrlichkeit zu. Wer sich im Ton vergreift, lässt seinen Gefühlen freien Lauf und ist somit ehrlicher.
„Ordinäre Beschimpfungen und Ehrlichkeit stehen in einer signifikanten und positiven Beziehung zueinander. Menschen, die fluchen, posten auch die ehrlicheren Facebook-Updates", sagt Gilad Feldman von der Abteilung Arbeit und Psychologie der Universität. Interessant ist auch, dass unschuldig Verhaftete in Befragungen öfter fluchen als die Beschuldigten, die ihr Vergehen zwar abstreiten, aber in Wirklichkeit schuldig sind.
Wenn du also das nächste Mal den Fahrkartenkontrolleur beschimpfst und er das gar nicht witzig findet, hast du jetzt einen ganz schlauen Konter.
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