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Endlich ein Promi-Instagram-Account, der authentisch ist

Mein Alltag besteht aus zwei ganz einfachen Grundsätzen: Antworte ehrlich, wenn dich jemand nach deiner Meinung fragt. Und: Halte die seltenen Momente fest, in denen du mit deinem Outfit genauso zufrieden bist wie mit der Lage deiner Haare. Letztere Situation endet meistens mit einem Instagramfoto. Das soll mühelos aussehen. Ich brauche durchschnittlich aber 42 Versuche, bis das auch wirklich funktioniert. Es gibt ihn, den geheimen Club der Menschen, die immer die Schultern hochziehen, in eine Richtung kippen und panisch die Luft anhalten, sobald jemand „Jetzt einfach ganz natürlich dastehen“ ruft und eine Smartphonekamera auf sie richtet – und ich bin seine inoffizielle Anführerin.
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Von gekonnten Spiegelfotos und Selfies mit halboffenem Mund, die irgendwie heiß, aber nie zu übertrieben aussehen, bin ich meilenweit entfernt. Wenn ein Boomerang von mir beim Tanzen gemacht wird, sehe ich aus wie ein Katzengif. Mysteriöserweise scheint das mühelos vor der Kamera stehen ein Talent zu sein, das gefühlt jede Nutzerin meines Alters beherrscht – allen voran Prominente, deren Vor- und Nachnamen mit K beginnen.
Zwischen dem perfekten Posen in der Hocke, Make-up-Selfies ohne Gesichtsdisco und dem Editorial-Hüpfer – der bei mir übrigens immer aussieht wie ein missglückter Spagat – sind die Outfitfotos auf Emma Watsons neuem Instagramaccount in meinem Feed eine angenehme Abwechslung.
Pünktlich zur Promotour von Die Schöne und das Biest hat sie @the_press_tour ins Leben gerufen. Auf dem Account postet sie gemeinsam mit ihrer Stylistin Rebecca Corbin-Murry ihre Looks auf Reisen, bei Interviews und den Premieren. Die getragenen Labels wirken auf den ersten Blick nicht sonderlich ungewöhnlich: Emma kombiniert Louis Vuitton, Oscar de la Renta und Stella McCartney. In den Kommentaren zu den Bildern erklärt die britische Schauspielerin, die für ihren Fokus auf Eco Fashion bekannt ist, dann aber genau, wie nachhaltig die einzelnen Outfitbestandteile sind. Auf Material, Lieferkette und Herstellungsbedingungen wird dabei besonders großen Wert gelegt. Verifiziert werden die Informationen von der Agentur Eco-Age.
Neben Burberry-Pumps aus organischer Seide und budgetfreundlicheren Looks wie dem Pulli von Filippa K. inspiriert auf Emmas Account aber noch etwas ganz anderes: Ihre Posen sehen trotz großer Designernamen angenehm unangestrengt aus. Das mag Teil der Strategie sein – wirkt aber unbestreitbar beruhigend.
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