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Interview mit Boobie Billie: Ein stylischer Chihuahua-Mischling erobert Instagram

Letzte Woche saß ich vor dem Sauvage, einem angesagten Restaurant in New York, und wartete auf eine Influencerin, mit der ich verabredet war. Ich weiß: Allein der Satz klingt schon unglaublich klischeehaft. Und in der Realität sind es solche Treffen auch fast immer. Seitdem sind nur ein paar Tage vergangen, aber die Welt in der wir leben ist eine andere. Wegen des Coronavirus musste das Sauvage, wie viele andere Restaurants auch, schließen.
In Zeiten der Unsicherheit tendieren wir dazu, uns ablenken zu wollen – und das geht mit Humor besonders gut. Ob Serie, Stand-up-Show oder Podcast, dank des Internets wird es uns auf jeden Fall nicht so schnell an Entertainment mangeln. Selbst Instagram kann eine Quelle der Unterhaltung sein und dich nicht nur mit den neuesten Coronazahlen und -maßnahmen versorgen, sondern auch mit witzigen Momenten. Bestes Beispiel? Der Kanal von Boobie Billie.
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Genau diese Boobie war es auch, auf die ich letzte Woche im Sauvage gewartet habe. Ich saß also an einem der hübschen kleinen Tische und bereitete mich auf das Interview vor. Im Kopf ging ich die üblichen Fragen durch, die ich Fashion-Influencer*innen sonst auch immer so stellte: Ist der Mini-Bag-Brend durch? Was macht Tiny-Sonnenbrillen so reizvoll? Wie schaffst du es, dass deine Haare so seidenweich und glänzend aussehen? Heute wirken diese Frage natürlich alle absolut trivial, aber vor einer Woche war ich noch super gespannt, wie Boobie Billie diese Fragen wohl beantworten würde. Apropos Boobie. Falls du sie noch bisher noch nich kanntest: Sie ist eine ruhige, aber selbstbewusste Blondine mit langen Beinen und einem grandiosen Sinn für Humor – und den beweist sie uns in jedem ihrer aktuellen, Freude bringenden und inspirierenden Posts.
Als Boobie am Café ankam (sie hatte natürlich ihre Entourage dabei), begrüßten wir uns herzlich und ich sah sie mir genau an. Sie war IRL genau so, wie sie auf den Fotos wirkte. Wenn nicht sogar noch bezaubernder.
Ich folge Boobie schon länger auf Instagram. Das erste Mal, dass ich ein Bild von ihr sah, war, als eine Freundin mir einen Post von ihr mit dem Kommentar „Hast du so etwas schon mal gesehen?“ weiterleitete. Das Foto zeigt Boobie, deren Körper und Kopf jeweils in ein Handtuch gewickelt war. Ich finde es unglaublich, wie sie es schafft, eine omnipräsente Pose, eine It-Bag oder einen Trend neu zu interpretieren. Und dabei bleibt sie ihrem Style immer treu. Sie spielt keine Rolle, sie ist ganz und gar nicht fake – was man nicht von allen Influencer*innen behaupten kann.
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Wie auch immer. Als wir uns trafen, trug sie einen lilafarbenen Waffelstrickpulli über ein aufgeknöpftes pink-blaues Hemd. Obwohl sie bereits den Micro-Icon-Status erreicht hat und derzeit an ein mehreren Kooperationen arbeitet, ist die selbstkritische Boobie immer noch down to earth. Aktuell hat sie fast 75.000 Insta-Follower und ich bin mir sicher, die Zahl wird in den nächsten Tagen und Wochen noch mal deutlich ansteigen. Warum? Weil wir gerade in dieser schwierigen Zeit alle ab und zu mal abschalten müssen. Und was würde sich da besser eignen, als ein paar Minuten in das Leben einer optimistischen, Handtaschen sammelnden und Selfcare betreibenden Persönlichkeit einzutauchen?
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Refinery29: Was denkst du, was aktuell deine Rolle als Influencerin ist?
Boobie Billie: Für mich ist es mega wichtig, die Menschen an die kleinen Dinge zu erinnern, die die Situation ein bisschen besser machen können. Das heißt, dass ich nur noch Bilder poste, auf denen ich in meiner Wohnung bin. Logisch. Es heißt aber auch, dass ich meine BBS daran erinnere, nett zueinander zu sein und ihr Glück mit anderen zu teilen – aber natürlich ohne sich gegenseitig anzufassen.
Was machst du, um mit deinem Instagram-Account Menschen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern?
Das Internet und besonders Insta ist gerade ein mega stressiger Ort. Überall spürst du die Angst. Ich will, meinen BBS trotzdem das Gefühl vermitteln, dass sie alle Queens und Kings sind, auch wenn gerade alles echt super scary ist.
Was war die ursprüngliche Idee hinter dem Account?
Die sofortige Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse.
Was denkst du macht dich so einzigartig, so faszinierend?
Es ist witzig, weil ich mich eigentlich einfach nur über die Posts von anderen Influencer*innen lustig mache – aber auf humorvolle Weise. Ich beleidige jetzt niemanden oder so. Die Menschen vergleichen sich nicht mit mir – nur so im Witz. Sie wissen nicht, ob sie selbst Boobie Billie sein oder mich nur streicheln wollen. Oder ob sie einfach nur neidisch auf meine Klamotten sind. Ich denk dann immer nur so: BB, willst mit mir Gassi gehen oder mich in ein schickes Restaurant ausführen?
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Was ist dein Geheimnis, wenn es darum geht, eine Handtasche in der perfekten Größe zu finden? Fertigen die Designer*innen extra für dich welche an?
Jetzt ist die perfekte Zeit, ein*e 'Micro'-Influencer*in zu sein, denn Mini-Bags sind immer noch mega trendy. Wie die Jacquemus-Bag. Die hat für die mich perfekte Größe.
Woher kommt der Name Boobie?
Das ist nur Spitzname. Mein Geburtsname ist Billie. Das passt perfekt, denn ich nenn alle “BB“ (Baby) und das ist ja auch gleichzeitig die Abkürzung für Boobie Billie. Get it? Kleines Hashtag-Teaching am Rande: Drop Abkürzungen, die niemand versteht, bis du sie irgendwann erklärst. Ein paar Peeps meinten so zu mir: Ähm das ist doch aber gar nicht dein Name. Dein Name ist Billie. Und ich nur so: Boobie ist meine Persona. Meine Identity. Deal with it.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?
Ich wache am Samstagmorgen auf, jogge eine Runde durch den Park und bespreche dabei mit meinem Team das nächste Fotoshooting. Wieder zu Hause angekommen schlüpfe ich ins Outfit, schmeiß eine Playlist (wie Pollen) an und dann pose ich was das Zeug hält. Das ist meine wöchentliche Routine.
Was denkst du, wieso deine Follower-Zahl in den letzten Wochen so stark angestiegen ist?
Beständigkeit. Wenn du was gefunden hast, das du gern machst, mach einfach weiter. Der Account war lange Zeit nur ein Friends-and-Family-Account. Auf dem ersten Foto, das ich gepostet habe trage ich einen lilafarbenen Jumpsuit und Nike-Cortez-Sneaker. Eine Freundin hat es ausgedruckt und in ihrem Office aufgehangen, was irgendwie weird war. Aber auch cool. Kleine Aktionen wie diese gaben mir das Gefühl, dass es sich lohnt, weiterzumachen und wirklich jede Woche neuen Content zu produzieren.
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Welchen Ratschlag würdest du jemanden geben, der oder die Influencer*in werden möchte?
Hab einfach Spaß. Ich habe im Prinzip einfach die Spielregeln befolgt, aber auf meine Art und Weise. Ich denke ein guter Ratschlag ist, etwas zu finden, das anders ist. Und es gut zu machen.
Verrätst du mir, wie du selbst diesen Ratschlag im Detail umgesetzt hast?
Viele Labels, die ich liebe, haben einen Sinn für Humor. Für mich ist Fashion keine ernste Angelegenheit. Du kannst super fancy Shit anziehen und dazu einfach Low-Key-Zeug kombinieren. Mode soll Spaß machen. Die Fashionshow im Bat Mitzah-Stil von Susan Alexandra habe ich zum Beispiel geliebt! So ein guter Move der Brand! Statt einfach nur Models in schicken Klamotten über einen Laufsteg zu schicken oder auf Insta posen zu lassen, kannst du so viel mehr machen. So viel kreativere, witzigere Sachen. Das was ich mache – das Styling, das Layering, die Mustermixe, das Colorblocking – das ist im Prinzip das Gleiche, was auch alle anderen machen. Aber bei mir kommt dazu noch die Humorebene dazu. Weil ich ein Hund bin. Es gibt natürlich viele großartige Hunde-Influencer, aber die meisten zielen eher so auf die Meme-Ebene ab, machen einen auf supercute und sprechen so wie kleine Babys. Ich bin eher kultivierter und versuche, Hunde-Wortspiele zu vermeiden. Glaube ich zumindest.
Was sind deine Lieblings-Selfcare-Rituale?
Ich liebe Massagen! Und ich mag meine Tränensäcke nicht so. Ich bin anderthalb Jahre alt und habe jetzt schon Augenringe! Ich habe überaktive Tränenkanäle und deswegen investiere ich gern in hochwertige Augencremes.
In welcher Beziehung stehst du zu John Slattery?
Wir haben mal zusammen gewohnt. Mehr will ich dazu nicht sagen.
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Hast du einen Lieblingssnack?
Ich steh auf Erdbeeren und Süßkartoffeln. Ansonsten hat mein Team immer Cheddarkäse-Popcorn im Haus, aber irgendwie bieten die mir nie was an… Manchmal finde ich aber ein paar Krümel. Yum!
Wie gehst du mit Hatern um?
Ich hab kürzlich mit Mejuri zusammengearbeitet und alle waren nur so: Mega! Niemand war angepisst, weil der Post gesponsert war. Niemand hat mit den Augen gerollt – oder zumindest nicht mehr als bei anderen Influencer*innen. Ich werde sowas auch in Zukunft machen und es einfach genießen.
Würdest du jemals mit einem Hundelabel arbeiten?
Tatsächlich haben mich schon sehr viele Brands angeschrieben. Aber ich habe Angst, dass die Leute sobald ich ein Foto mit Hundefutter poste denken, Sie ist nur ein Hund und macht Hundezeug.
Zu wem blickst du auf?
Donté Colley. Sein Sinn für Fashion ist amazing und ich liebe seinen Humor. Er ist immer super positiv. Ich denke das ist genau das, was die Leute jetzt brauchen. Jemanden, der sich selbst nicht zu Ernst nimmt. Jemanden, der Spaß hat. Und diese positive Ausstrahlung hat, nach dem Motto „Du kannst tun was immer du willst“. Das inspiriert mich sehr und deswegen will ich auch der Hund sein, der Menschen dazu bringt, modemutiger zu sein und auch mal was zu wagen.
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Aus Gründen der Lesbarkeit wurde das Interview leicht abgewandelt.

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