Nachdem die SPD vergangene Woche ankündigte, sie wolle die Ehe für alle nun doch noch vor der Bundestagswahl durchsetzen, erteilte ihnen Angela Merkel gestern eine Absage: Die Union setzte sich mit einem „Nein“ zur Gleichstellung vom Eherecht homosexueller Paare durch. Eigentlich wurde kaum ein anderes Ergebnis erwartet. In den vergangenen drei Jahren schaffte es die SPD nicht, das Thema ernsthaft anzugehen und sich durchzusetzen.
Tatsächlich war es das erste Mal, dass Angela Merkel im Koalitionsausschuss auf Martin Schulz traf. Eigentlich wollten sie noch nicht in den Wahlkampf treten, doch die Forderungen, mit denen beide Seiten in das Treffen gegangen sind, zeigen: Der Kampf um die Wählerstimmen ist eingeleitet. Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt beklagt dies und spricht von „Showpolitik“, wie queer.de berichtet.
Zwar können Lesben und Schwule in Deutschland seit 2001 eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen – doch ist sie der Hetero-Ehe nicht in allen Punkten gleichgestellt. Zum Beispiel, wenn es um das Thema Kinderadoption geht. Die Union weigert sich seit Jahren vehement, die Gleichstellung anzuerkennen. Doch immerhin gibt es im Nachwuchs der CDU Hoffnung für die Öffnung der Ehe für alle.
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