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Kendall Jenner erzählt, wie es ist, in der Familie immer „anders“ zu sein

Foto: Timur Emek/GC Images.
Wenn wir über die Kardashians sprechen, nennen wir sie beim Vornamen: Kim, Kourtney und Khloé, Mama Kris, die Nesthäkchen Kendall und Kylie. Beinahe, als würden wir von entfernten Bekannten erzählen. So abwegig ist das auch gar nicht: Keeping Up With The Kardashians, die Reality-Show mit und über die Familie, läuft seit zehn Jahren erfolgreich. Kendall und Kylie Jenner waren anfangs nicht einmal Teenager.
Es wäre einfach, zu sagen, dass man all die Schwestern und Halbschwestern gar nicht so wirklich auseinander halten könne: Contouring hier, Overknees da, Spin-Offs mit „Take Miami“ im Titel, Langzeitbeziehungen mit anderen Prominenten und Aussagen wie „Ich weine erst, wenn der Tag zu Ende ist. Nicht mit frischem Make-up.“
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Eine der Schwestern tanzt jedoch aus der Reihe. Aus einem ganz profanen Grund: Sie ist leise. Kendall Jenner, heute 21 Jahre alt und internationales Topmodel, sagt selten, was sie denkt. Das macht sie zum Mysterium unter den Reality Stars – und das weiß sie: „Ich denke, dass die Leute immer das haben wollen, was sie gerade nicht bekommen können. Es ist gut, ein bisschen geheimnisvoll zu sein.“
Kendall Jenner gibt Interviews, aber keine Statements. Weder zu Beziehungsgerüchten noch zur Kontroverse um ihren Pepsi-Spot, den der Getränkehersteller mittlerweile zurückgezogen hat. „Das Talent, das sie ausmacht, ist, Dinge konsequent für sich zu behalten. Eine Persönlichkeit, die sich weigert, ob nun mit Absicht oder einfach nur intuitiv, komplett konsumiert zu werden“, schreibt Naomi Fry im New Yorker dazu.
Jenner mag Mode, gemessen an Kardashian-Maßstäben ist ihre Herangehensweise an den Job aber nahezu konservativ. Es geht ihr nicht nur um die möglichst vorteilhafte Designerlabel-Präsentation auf dem TV-Bildschirm oder vor der Smartphone-Linse, sondern um den Laufsteg. Am liebsten läuft sie für die ganz Großen: Chanel, Fendi, Balmain. Dabei kann es vorkommen, dass sie der Familie explizit Hausverbot erteilt. „Mama und Papa reichen vollkommen“, erklärte sie der NY Daily News bei ihrem Victoria's-Secret-Debüt 2015, dem Kim, Kourtney, Khloé und Kylie auf ihren Wunsch hin fernblieben.

„Ich war schon immer die, die anders war.“

Kendall Jenner
„Ich war schon immer die, die anders war. Klar, ich bin ein Mädchen und das auch gerne, aber ich war nie so daran interessiert wie sie alle“, erklärt Kendall Jenner in der Titelgeschichte der US-Harper's Bazaar zu ihren Schwestern und ihrem Verhältnis zu Kleidung, Schuhen und Make-up. Statt Kleidchen und Pastellfarben trug Kendall früher am liebsten Camo-Shorts: „Ich war auf jeden Fall ein Tomboy.“
Das mag nicht sonderlich außergewöhnlich klingen – und ist es doch. In einer Familie voller Superstars, Blitzlicht, Kameras und roten Teppichen anders auszusehen als die großen Halbschwestern, darf als rebellisch gewertet werden. Der kommt übrigens in den besten Familien vor. Zum Beispiel, wenn man am Wochenende nach Hause fährt, beim Frühstück sitzt und auch dann zuckerfrei lebt, obwohl man Papas Hefezopf „immer so gerne gegessen hat“. Oder sich mit einem Lächeln die alljährliche „Wann bringst du eigentlich mal jemanden mit?“-Frage von Tante Jutta anhört, weil alle Familienmitglieder gerade heiraten, Häuser bauen und Hunde kaufen. Oder umgekehrt: Man hat ein Haus gebaut und liebt seinen festen Job, aber Schwestern 1 bis 3 machen freelance irgendwas mit Medien und haben so gar keine Ahnung, was man eigentlich jetzt auf dem Land will?
Kendall Jenners größtes Talent ist nicht nur, leise zu sein. Stattdessen lässt sie Taten für sich sprechen. Die Schwestern explizit zu Hause zu lassen, allein nach Paris und New York zu gehen, übergroße T-Shirts und flache Schuhe zu tragen und gerade jetzt kein eigenes Keeping Up With The Kardashians-Spin-Off zu drehen ist ein kluges Geschäftsmodell, aber vor allem sie selbst. Und das ist die größte Revolution von allen.
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