Rund 15% der Weltbevölkerung und 12% der Deutschen leiden an der Volkskrankheit Migräne. Manche Menschen sind von schweren Migräneattacken betroffen, andere nur von weniger schweren. Klar ist, dass diese Form des Kopfschmerzes sehr schmerzhaft ist. Für die meisten jedenfalls ist nach einer Attacke der Tag gelaufen. Eine umfassende Behandlung gegen den lästigen Kopfschmerz, der bis zu Sehstörungen und Erbrechen führen kann, gibt es bis heute allerdings nicht. Die Krankheit äußerst sich von Fall zu Fall nämlich sehr unterschiedlich und ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Während einige Betroffene mit starken Kopfschmerzen auf Wetterumschwünge reagieren, kann bei anderen ein bestimmtes Lebensmittel schon eine Attacke auslösen.
WerbungWERBUNG
Klar ist, dass bei einem Migräneanfall eine Reaktion im Gehirn ausgelöst wird. Der Physiker und Migräneforscher Dr. Markus Dahlem beschäftigt sich seit langer Zeit mit der Erkrankung und kann inzwischen mit einem mathematisches Modell belegen, was bei einem Migräneanfall passiert. „Für Migräneanfälle sind anhaltende elektrische Entladungen von Nerven verantwortlich. Stress oder andere Auslöser legen einen Schalter im Gehirn um. Dieses Umkippen kann mit Hilfe von mathematischen Algorithmen analysiert, abgebildet und prognostiziert werden“, erklärt der Wissenschaftler.
Um bessere Behandlungsmethoden anbieten zu können und weitere speziellere Forschungsergebnisse zu erzielen, hat Dahlem sich mit dem Berliner Startup Newsenselab zusammengetan, um gemeinsam eine digitale Anwendung gegen Migräne und Kopfschmerzen zu entwickeln. Seit Ende letzten Jahres ist die App M-sense auf dem Markt, eine Analysensoftware, die mit mathematischen Modellen die Migräneattacken analysiert und anschließend auch Therapiemethoden bereitstellt.
Untersucht werden mögliche Auswirkungen von bestimmten Umweltfaktoren oder individuellen Lebensstilen. Auch Wetterdaten werden von der App automatisch erfasst. Der Nutzer hat zusätzlich die Möglichkeit, weitere relevante Faktoren in seine Analyse mit einfließen zu lassen – Schlafmuster, Aktivitätslevel oder Stressphasen können detailliert dokumentiert werden und helfen dabei, dem Kopfschmerz besser zu verstehen. Anhand des so erstellten Migränetagebuchs kann die App daraufhin eine personalisierte Therapie zusammenstellen.
WerbungWERBUNG