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Es gibt einen neuen (sinnlosen) Trend, Bücher zu sortieren

Eigentlich haben wir gehofft, dass mit 2017 auch die absurden Trends vorbei sind: Ob unnötige Augenbrauen-, gefährliche Sex- oder unmenschliche Dating-Trends, das vergangene Jahr hat es wahrlich geschafft, die R29-Redaktionskonferenzen regelmäßig aufzurütteln und uns mit Themenideen zu versorgen. „2018 wird bestimmt – hoffentlich – anders“, hat sich die ein oder andere (ich) da noch gedacht. Witzig, wie naiv man (ich) da manchmal noch ist.
Natürlich ist 2018 jetzt schon nicht viel anders als sein Vorgänger, denn der erste Trend, der mir gleich zum Anfang des noch frischen Jahres auf Twitter und Instagram entgegenspringt, ist mindestens genauso absurd, wie er unnötig ist: Unter dem Hashtag #BackwardsBooks macht sich derzeit ein neuer Interiorhype breit, bei dem Bücher verkehrt herum ins Regal gestellt werden. Und mit „verkehrt herum“ ist nicht etwa „auf den Kopf gestellt“ gemeint, sondern mit dem Buchrücken in Richtung Regalwand. Den Lieblingsroman wiederzufinden wird so zu einem wortwörtlichen Ratespiel.
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Auf Instagram findet man unter den Hashtags #BackwardsBooks und #BackwardBooks aktuell nur knapp 265 Bilder. Die meisten davon sind Frontalaufnahmen von Regalen, die mit Abertausenden creme-, schnee- und grauweißen Seiten gefüllt sind.
Auch ich habe in der Vergangenheit immer wieder ironische Kommentare und verdrehte Augen ernten müssen dafür, dass ich meine Bücher nach Farben sortiere. Dazu kann ich nur sagen: 1. erkennt eine wahre Buchkennerin ihre Bücher eben auch am Cover, 2. beruhigt es das Auge, ich schwöre! Doch nun bin ich endlich fein raus, denn es gibt eine noch seltsamere Art, die heimische Bibliothek im Zuge einer innenarchitektonischen Gestaltungswut fast schon zu beschneiden: Indem man die Titel ganz einfach verbirgt und dem Buch somit jegliches Eigenleben raubt. Natürlich könnte man argumentieren, dass du mit deinen Büchern erst richtig vertraut bist, wenn du sie an den bloßen Seiten erkennst, aber, nun, das ergibt einfach wirklich keinen Sinn! Und das ist zum Glück nicht nur meine Meinung, nein, Twitter ist mir natürlich um Welten voraus. Die besten Reaktionen? Meiner Meinung nach sind es diese hier:
„Als Fans des Minimalismus und neutraler Räume möchten wir offiziell sagen, wie angewidert wir von dieser barbarischen Vorgehensweise sind.“
„Erinnert ihr euch noch an das John-Waters-Zitat, in dem er sagt, dass man mit niemandem schlafen sollte, der keine Bücher zu Hause hat? Nun, wenn ihr bei jemandem landet, der seine Bücher so sortiert, solltet ihr nicht nur nicht mit ihm/ihr schlafen, ihr solltet auch die Wohnung in Brand setzen.“
„Kann es sein, dass ich #BackwardsBooks ein bisschen zu weit getrieben habe?“
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