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#10UndMehrMissy: Wie du mithelfen kannst, das Missy Magazine am Leben zu halten

Foto: Missy Magazine
Ich muss zugeben, dass ich Printjournalismus immer häufiger belächle. Zu oft werden als Argumente für das Aufrechterhalten dieser vermeintlich aussterbenden Branche — die ungefähr so langsam und mit so viel Tamtam ausstirbt, wie der Berliner Wedding am Kommen ist — nicht viel mehr als rührselige Sentimentalitäten („Ich mag, wie sich druckfrische Seiten zwischen meinen Fingern anfühlen“) und kindlicher Trotz („Ich hasse dieses Internet, es nimmt uns die Jobs weg“) angebracht. Ich geb' echt mein Bestes nicht diesem entwürdigenden, totalen Verbrennungsmotor-Kapitalismus zu verfallen, aber gegen Effizienz und Zeitgeist mit doch relativ flachen Emotionen und damit oft einhergehender Kurzsichtigkeit punkten zu wollen, das zieht bei aller Liebe nicht mehr. In einem Zeitalter, in dem feststeht, dass die Generationen nach uns den größeren Teil ihres Lebens online verbringen werden, sollte sich unsereins (und der Senior-Redakteur aus der Generation unserer Eltern) nicht infantil gegen „dieses Internet“ sträuben, sondern alle Möglichkeiten nutzen, sich mit dem Medium vertraut zu machen, um einen möglichst nachhaltigen, gesunden und nach Möglichkeit sogar lehrreichen und horizonterweiternden Umgang mit ihm zu lernen.
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Aber wie es das Sprichwort so will, gibt es zu jeder Regel auch eine Ausnahme, die sie bestätigt, und das ist in diesem Fall das Missy Magazine. Es gibt noch ein paar andere Druckerzeugnisse, deren frisch gedruckte Seiten ich besonders gerne zwischen den Fingern halte und an denen ich total gerne rieche (glaube, so machen das Print-Fetischisten), aber das Missy Magazine braucht uns gerade, um zu überleben. Und mit „uns“ meine ich nicht nur uns als Kolleg*innen einer (Online-)Redaktion, sondern uns und dich und alle anderen. Sie brauchen all diejenigen, die Lust auf zeitgemäße Reportagen und kritische Kommentare haben. Diejenigen, die sich von den deutschsprachigen Mainstreammedien bisher nicht oder nur selten abgeholt fühlen, und diejenigen, die sich mehr Haltung im Journalismus wünschen. Sie brauchen die Leute, die ihren Worten Taten folgen lassen, und vor allem brauchen sie diejenigen, für die Empowerment, Inklusion und Solidarität mehr als nur Schlagwörter sind. Denn genau dafür steht das Magazin seit nunmehr zehn Jahren.
Fotos: Zara Zandieh & Azadeh Zandieh

#10UndMehrMissy

Durchaus polarisierend, wurde das Missy Magazine mit der Vision gegründet, feministische Standpunkte auf den Radar der deutschen Medienlandschaft zu bringen – und das hat die Redaktion erfolgreich getan. Natürlich ecken sie hier und da mit strammen Meinungen und streitbaren Blickwinkeln an, sind für manche zu links, für andere zu laut – aber ist es nicht genau das, was den Fortschritt bedingt? Ob man das nun mag oder nicht, liegt bei jeder Person selbst. Aber eins ist klar: Es muss immer ein Sprachrohr geben, das Unangenehmes und Tabuisiertes ausspricht oder denen eine Stimme gibt, die sonst eher übersehen werden. Und sollte die Missy einmal nicht mehr auf dem Markt existieren, wird ein ganzes Stück Meinung am Tisch fehlen. Wir könnten jetzt ambitioniert daherkommen und versprechen, wir schaffen das alleine, allerdings glauben wir tatsächlich nicht an Ellbogengesellschaften, sondern doch eher an vereinte Kräfte und ein solidarisches Miteinander, in dem man sich nun auch mal mit Positionen auseinandersetzt, die vielleicht nicht zu 100 Prozent zu den eigenen passen. Demokratie heißt das, glaube ich.
Wer auch der Meinung ist, dass das Missy Magazine weitere zehn und vielleicht noch viel mehr Jahre am Ball bleiben sollte, der*die kann sich mit einem noch so kleinen Betrag an der Crowdfunding-Kampagne unter dem Motto „Caring is Sharing – #10UndMehrMissy“ beteiligen.
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