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Buchclubs die neuen Podcasts & diese Schauspielerinnen machen den Anfang

Neue Accessoires braucht das Land! Vor allem, wenn man sich vorwiegend in der Hochglanz-Hollywoodwelt aufhält. In diesem Fall trägt der Trend der Stunde, der man praktischerweise überall hin mitnehmen kann, nicht einmal den Namen eines Luxuslabels. Er geht auch keinesfalls unter die Haut. Es handelt sich um Bücher. Nicht auf dem Kindle, sondern in analoger Urform. Das bedeutet bei den Heldinnen des jungen Kinos übrigens weit mehr, als Klassiker nur in Form von Clutches von Charlotte Olympia spazieren zu tragen. Man liest sie und spricht darüber – in eigenes gegründeten Buchclubs.
Interessensgemeinschaften rund um Klassiker, Romane und Bestseller sind die neuen Podcasts: Man hat davon gehört, die Kolleginnen und Kollegen sprechen darüber und dazu kennt man mindestens eine Person, die jemanden kennt, der einen hat. Oder bald starten möchte.
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Zu den alten Hasen der Bewegung gehört Emma Watson, die bereits Anfang 2016 ihren eigenen feministischen Buchclub auf GoodReads ins Leben gerufen hat. Our Shared Shelf spielt sich online in einer öffentlichen Gruppe ab und bietet Platz für alle, die an einem regelmäßigen Austausch interessiert. Ein- bis zweimal pro Monat wird ein Buch behandelt, über das diskutiert wird.
Zuerst widmete man sich Gloria Steinems Life on the Road, aktuell liest man gemeinsam Clarissa Pinkola Estés Women Who Run With the Wolves. „Mein Exemplar ist gerade angekommen“, schreibt eine Nutzerin. Sie ist nicht die Einzige. Mindestens so oft entdeckt man kurze Kommentare wie „Ich freue mich total darauf, mit dem Lesen anzufangen“, bevor die Diskussion über den Inhalt überhaupt beginnt.
Möchte man in einer Welt, die von Push-Nachrichten auf allen möglichen Kanälen bestimmt wird, auch noch die Statusupdates Fremder lesen? Unbedingt. Tatsächlich ist genau das erst die Daseinsberechtigung der neuen, digitalen Buchclubs. Gemeinsam liest man weniger allein. Und das ist in einer Zeit, in der man mehr Statusupdates als Geschichten konsumiert, das Entscheidende. Gruppenzwang ist in diesem Fall als positiver Schubser in Richtung Aufraffen zu betrachten. Zum Beispiel dazu, seitenweise Texte ohne Emojis zu konsumieren.
Die Möglichkeit, nicht nur zu lesen, sondern darüber sprechen zu können, war laut FAZ die Motivation für Watson: „Als Teil meiner Arbeit mit der UNO habe ich so viele Bücher und Essays über Gleichberechtigung gelesen, wie ich kriegen konnte“, schrieb sie damals. „Ich habe so viel entdeckt, dass ich manchmal dachte, mein Kopf würde gleich explodieren...“. Ihre Lösung: gemeinschaftlich das Gedankenchaos zu ordnen statt ihm sich alleine zu stellen. Fragen sind dabei keine Zeichen von Unwissenheit, sondern ausdrücklich erwünscht.
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Das funktioniert natürlich nicht nur bei feministischer Literatur. Schauspielerin Emma Roberts hat gerade Belletrist ins Leben gerufen – ein eigener Buchclub, der vor allem dank Instagram die nötige Aufmerksamkeit erfährt.
Auf @belletrist möchte Roberts künftig nicht nur teilen, was sie liest, sondern auch Empfehlungen von Fans, Followern und Gleichgesinnten entgegennehmen. Gemeinsam mit Kurzfilmproduzentin Karah Preiss wählt sie monatlich ein Buch aus, das mit der digitalen Community gelesen und diskutiert wird. In dieser Woche startete man mit Joan Didions South And West, der einen Einblick in die Reisenotizen der Autorin gibt und ferne Orte so nahbar macht, als wäre man selbst dort gewesen. Auf der gleichnamigen Website zum Buchclub teilt Roberts in einem Essay, wie Didions Arbeit sie beeinflusst hat und spricht mit der Autorin selbst.
Obwohl der Austausch weitgehend online stattfindet, scheint das wichtigste Stilmittel der Mitgliedschaft analog zu sein. Ob Watson oder Roberts: Beide Emmas inszenieren sich bei Twitter und Instagram mit der Druckversion.
Das bedeutet allerdings nicht, dass man die Geschichte nicht ernst nimmt: Im Gegensatz zu schnell konsumierbaren, mobil optimierten Nachrichten, die man nebenbei wegkonsumiert, nimmt man sich Zeit, zu blättern, Dinge im Zweifelsfall zweimal zu lesen und die Gedanken schweifen zu lassen. Quality Time beginnt dann, wenn man nicht abgelenkt wird. Und das Beste? Man braucht für einen Buchclub – im Gegensatz zu einem Podcast – nicht einmal Equipment, sondern einfach nur die eigenen vier Wände und sich selbst.
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