Sich bei einer Person zu bedanken, die uns viel bedeutet, ist manchmal gar nicht so leicht. Allein schon deshalb, weil wir oft davon ausgehen, dass sie ohnehin weiß wie dankbar wir sind. Also glauben wir, wir müssten es ihnen nicht aktiv zeigen oder sagen. Versuchen wir dies dann doch, fühlt es sich vielleicht erst Mal komisch an. Doch das sollten wir in Kauf nehmen, denn: Obwohl es wie eine unbedeutende Geste erscheinen mag, ist das Zeigen von Dankbarkeit sowohl für deine Lieben als auch für dich eine gute Sache.
Tatsächlich kann es sich nicht nur auf die seelische, sondern auch auf die körperliche Gesundheit positiv auswirken. „Eine Reihe von Studien belegen, dass Dankbarkeit oft mit einem guten Lebensgefühl einhergeht. Außerdem sind dankbare Menschen weniger depressiv, haben seltener Angstzustände und empfinden kaum Neid gegenüber anderen“, erklärt Dr. Stephen Yoshimura, ein Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität von Montana, der Dankbarkeit in seinen vielen Facetten untersuchte. Außerdem legen die Untersuchungen nahe, dass Dankbarkeit positive Auswirkungen auf die Schlafqualität der Menschen hat und sie seltener das Gefühl haben, krank zu sein.
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„Vor allem aber ist Dankbarkeit gut für unsere persönlichen Beziehungen“, fügt er hinzu. Doch warum ist das so? Laut dem Experten kann sie uns dazu motivieren, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sie kann den Stellenwert bei unserem Gegenüber erhöhen und auf beiden Seiten für ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Vertrauens sorgen. „Außerdem fühlen wir uns sicher, wenn wir jemanden an unserer Seite haben, auf den wir uns verlassen können. Wenn du weißt, eine emotionale Stütze zu haben, reduziert es den Stress, dem du täglich ausgesetzt bist. Kurz gesagt: Dankbarkeit kann die jede Art der Beziehung verbessern – sei es zu deinen Eltern, Vorgesetzten oder vielleicht sogar zu einer alten Liebe.
Wahre und aufrichtige Dankbarkeit ist natürlich etwas ganz anderes als sich an der Supermarkt bei der Kassiererin zu bedanken oder leise „Danke“ zu murmeln, wenn der Kollege die Tür aufhält, erklärt der Professor. „Die Kommunikation von Dankbarkeit beinhaltet einige spezielle Elemente in der Botschaft, die über die Worte selbst hinausgehen“, sagt er. „Die Art und Weise wie wir Dankbarkeit ausdrücken, kann manchmal noch bedeutungsvoller sein als das, was wir sagen. Daher hilft es, Dankbarkeit mit einem vollen Spektrum verbaler und nonverbaler Botschaften auszudrücken“, fügt Dr. Yoshimura hinzu. Eine kurze Umarmung kann beispielsweise viel mehr Dankbarkeit und Liebe vermitteln als das plumpe Aussprechen des Wortes. Gib deinen Lieben einen dicken Kuss auf die Wange oder schau ihnen tief in die Augen, damit sie deine Dankbarkeit nicht nur hören, sondern auch spüren.
Auch wenn der Ausdruck tiefergehender Emotionen uns das Gefühl von Verwundbarkeit vermittelt und wir uns eher unbehaglich dabei fühlen können, lohnt es sich über seinen eigenen Schatten zu springen. Wenn du dir die Zeit nimmst, einer Person zu erklären, wie viel sie dir bedeutet, hilft das „einen tieferen Subtext über dich und deine Gefühle der Person gegenüber zu kommunizieren“, erklärt er. Sprich: Wenn du glücklich darüber bist, gewisse Menschen in deinem Leben zu haben, dann sag es ihnen offen und ehrlich – auch wenn du dich komisch dabei fühlst. Bedanke dich aus tiefstem Herzen für ihre Unterstützung, für ihre Liebe oder einfach dafür, dass sie ein Teil deines Lebens sind. Der positive Effekt wird euch gleich auffallen.