Die Kleine sieht verängstigt aus, die Eltern sind nett, aber sehr zurückhaltend. Ich erkenne meine Generation in ihnen, aber nicht meine Unbeschwertheit.
Zoyas junge Augen haben zu viel gesehen für ihre vier Jahre. Sie haben gesehen, wie eine Mutter und ihr Kind bei der Überfahrt nach Griechenland ertrinken.
Unsere Leben sind so unterschiedlich, dass wir an viele Grenzen stoßen. Unsere Gäste aus Afghanistan sind laut und lebhaft, sie streiten, weinen, meckern.
Es prallen Welten aufeinander, wenn man geflüchtete Menschen bei sich aufnimmt. Aber vielleicht ist gerade das der erste richtige Schritt in Richtung Integration. Man lernt so viel mehr, als man erwartet: Respekt, Toleranz, Mitgefühl und Akzeptanz.
Ich denke an Zoya und die ersten deutschen Worte, die sie zu mir gesagt hat: „Schlafen. Müde. Bitte schlafen.“