Es gibt Frauen, die vergessen, wenn sie einen Partner haben, alles andere – auch ihre besten Freunde. Wie geht man damit um? Eine gute Frage für Psychologin Berit Brockhausen.
Jana, 39: Drei Jahre haben meine Freundin und ich alles zusammen unternommen. Seit acht Monaten hat sie einen neuen Freund und ich bin abgemeldet. Ich freue mich für sie, aber kann das Gefühl der Verletzung nicht abschütteln.
Berit Brockhausen: Warum wollen Sie das abschütteln? Erfahrungen sind da, um daraus zu lernen. Hier zum Beispiel: Ihre Freundin ist beneidenswert gut darin, Prioritäten zu setzen, und hat auch kein Problem, die nach außen deutlich zu machen. Denn auch wenn sie keine Zeit hat, Sie zu treffen, wäre schon eine Nachricht wie: „Ich schwebe im siebten Himmel und bin immer noch nicht erreichbar, bitte sei mir nicht böse“, ein Zeichen dafür, dass Sie nicht drei Jahre lang nur die Lückenbüßerin waren. Eine solche Nachricht lässt sich auch zwischendurch absetzen, notfalls auf dem Klo. Wenn Ihre Freundin das nicht schafft, ist das auch eine Botschaft.
Und jetzt? Die treulose Tomate abschreiben? Warten, bis sie aus ihrem Verliebtheitstaumel auftaucht, und ihr so lange weiter Schonfrist gewähren? Oder sie wissen lassen, dass Sie es bei aller Freude für den Honeymoon nicht okay finden, so behandelt zu werden? Der Auslöser für Ihre Verletzung und Enttäuschung ist Ihre Freundin. Wie Sie mit dieser Verletzung umgehen wollen, das müssen Sie entscheiden. Ich bin gespannt ...