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Nicht groß drüber nachdenken, sondern einfach machen – Mehr Mut zu Veränderung

Foto: Eva Salvi
Eine Katze wollte ich schon immer. Ich bin mit Katzen aufgewachsen. Meine Großeltern lebten auf einem Bauernhof, die Katzen gehörten wie selbstverständlich zum Inventar. Ich bekam bereits als Vierjährige mit, wie Babykatzen von hilflosen Wesen zu mutigen Jägern wurden. Später zog auch bei uns eine Katze ein. Dieser Tiger wurde seinem Namen mehr als gerecht, noch heute ziert eine Narbe im Gesicht meine und ihre Geschichte. Es war trotzdem die ganze große Liebe. Ich zog aus, die Katze blieb bei meiner Mama, Fotos von ihr säumten mein erstes WG-Zimmer. Als sie 18 Jahre alt war – und ich 25, starb sie. Schon damals keimte in mir der Wunsch, irgendwann wieder einen Begleiter auf vier Pfoten zu haben.
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Veränderung ist immer schwierig. Menschen sind Gewohnheitstiere, Veränderungen im Kleinen schon oft ein Problem. Und sei es nur das frühe Aufstehen oder der Verzicht auf Süßigkeiten. Veränderung bedeutet laut Definition immer auch Wende oder Wandel. Das Leben ändert sich. Die Ungewissheit in welche Richtung es geht, macht uns Angst, lässt uns zweifeln und treibt uns auch manchmal an. Den Schritt zu gehen, sich dem Wandel bewusst zu stellen, ist vielleicht die schwierigste Entscheidung.
Lange Zeit war eine Katze kein Thema, mein Ex-Freund war allergisch und ich bereit für immer ein Leben ohne Tier, dafür mit jenem Menschen zu teilen. Das mit dem „Für immer“ klappt heutzutage nicht mehr allzu oft, sodass ich 2015 das erste Mal wieder über ein Tier nachdachte. Vielleicht wäre jetzt im Jahr des Wandels die Gelegenheit, dem Wunsch nachzugehen?
Trennungen sind schmerzhafte Veränderungen, auch Verluste – sei es in Begegnung mit dem Tod, beendete Freundschaften oder das Verlieren des Arbeitsplatzes – zeichnen uns, ja, verändern nicht nur unser Leben, sondern auch uns. Und trotzdem: Aus den meisten unerwünschten Veränderungen – so schmerzhaft sie auch waren – konnte ich immer auch positives sehen. Der Blick auf das Leben verändert sich, Dankbarkeit und Demut ziehen ein, neue Wege und Abbiegungen ebnen neue Erfahrungen.

Und wenn schon die unfreiwilligen Wendungen im Leben so viel Neues für uns parat halten,wie ist es erst mit eigenen neuen Wegen?

Drei Jahre hat es gedauert. Immer wieder dachte ich darüber nach. Oft war ich kurz davor, dann kamen Zweifel, Sorgen und Ängste auf. „Du kannst dann nie wieder wegfahren, gell“, habe ich nicht nur einmal gehört. Auch mein innerer Kritiker sagte Dinge wie „Kannst du wirklich Verantwortung für ein Tier tragen?“ „Willst du das überhaupt?“ Und dann die Sache mit der Crazy Cat Lady. Frau alleinstehend mit Katze. „Das ist wirklich nicht cool.“
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Wie sehr wir geprägt sind von äußeren Zweifeln und inneren Sorgen? Sehr. X-mal habe ich das Projekt Katze durchgespielt, x-mal hatte ich Gründe, warum es keine gute Idee wäre. Gleichzeitig streichelte ich jede Katze, die mir über den Weg lief, träumte von meiner alten Katze und konsumierte Cat Content in hohem Maße.

Als ich im Frühling viel am Land war, fiel irgendwann die Entscheidung. Spontan. Einfach so. Ich dachte gar nicht mehr groß drüber nach, sondern machte einfach.

Doch bis zuletzt zweifelte ich. Die Woche vor der Abholung war mir hin und wieder schlecht. Am Tag der Abholung war ich so aufgeregt, wie zuletzt an meiner Mathe-Abiprüfung. Doch auch Vorfreude mischte sich dazu.
Was mir am Ende geholfen hat? Das Wissen, das jede Entscheidung im Leben – bis auf die Sache mit dem Kinderkriegen – irgendwie immer revidierbar, ja lösbar ist. Dass es sich richtig anfühlt, und ich es nie wissen werde, wenn ich es nicht zumindest einmal probiere. Veränderungen machen immer Angst. Aber: Sie sind in Gedanken auch immer wilder, als in echt. Deswegen mein Plädoyer an euch: einfach machen. Ob Katze, neuer Job, neue Wege. Einfach ausprobieren. Das Leben geht ja sowieso immer irgendwie weiter.
Ab Sekunde 1 hatte sich die Entscheidung für mich richtig angefühlt. Jetzt, knapp 4 Wochen, seit Pollys Einzug ist es, als wäre dieses Flauschmonster nie weggewesen. Sicher: Verreisen ist nun mit mehr Planung verbunden, ich denke nicht mehr nur für mich alleine, sondern noch für wen anderen wieder mit. Das tut gut. Macht Spaß. Und die Sache mit dem „Entscheidung ist revidierbar“ war auch gleich vergessen. Wie könnte ich dieses wundersame Wesen jemals wieder abgeben? Genau. Nie wieder.
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