Podcasts
Black & Breakfast: Diezwei Berlinerinnen Jaide und Joana sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen als Women of Color. Es geht um „Repräsentation, das Verlernen vonrassistischen Strukturen und braune Nippel“.
Feuer & Brot: Die freie Journalistin AliceHasters und die Sprecherin Maxi unterhalten sich über gesellschaftlichrelevante, popkulturelle und persönliche Themen.
Facebook-Gruppen
Es mag ein bisschen oldschool klingen, abertatsächlich sind Facebook-Gruppen immer noch eine tolle Möglichkeit, mitanderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen wie man selbst machen, in Kontakt zutreten. Am besten schaust du einfach mal, ob es schon eine Gruppe gibt, diedich anspricht. Und wenn nicht, kannst du ja mal überlegen, ob du vielleichtselbst eine gründen möchtest. Hier zwei Beispiele für bereits bestehende Gruppen:
Schwarze BusinessFrauen Germany ist eineprivate Facebook-Gruppe, die aktuell knapp 580 Mitglieder hat und sich speziellan berufstätige WoC wendet. Dieses Netzwerk kannst du nutzen, wenn du auf derSuche nach Stellenausschreibungen und Events bist, aber auch, wenn du dich einfachnur mit Gleichgesinnten austauschen willst.
Sport machen
Man sagt nicht umsonst „Ein gesunder Geist ineinem gesunden Körper“. Und deswegen kann bei mentalen Problemen manchmal auchBewegung sehr hilfreich sein – zum Beispiel, wenn du im übertragenen Sinne dasGefühl hast, auf der Stelle zu treten. Oder, wenn du schon richtigeRückenschmerzen hast, weil du das Gefühl hast, das ganze Elend der Welt lastetauf deinen Schultern. Oder aber, wenn du einfach mal Dampf ablassen und deineWut und Frustration rauslassen willst. Im letzten Fall wäre zum Beispiel boxeneine gute Idee. Du kannst aber auch buchstäblich deinen Sorgen davonlaufen undeine Runde Joggen gehen. Oder aber du versuchst es mit Yoga.
Beratungsstellen & Plattformen
ReachOut unterstützt undberät Opfer und Zeug*innen rassistischer Gewalt sowie deren Angehörige undFreund*innen. Das vielseitige Angebot reicht vom Aufzeigen juristischerMöglichkeiten über die Begleitung zur Polizei bis hin zur Vermittlungtherapeutisch arbeitender Ansprechpersonen. Die Beratungsstelle selbst ist inBerlin, du kannst dich aber auch telefonisch oder per Mail – und wenn du willstauch anonym – an die Mitarbeiter*innen wenden.
Die Initiative Schwarze Menschen inDeutschland Bund e.V. (ISD)fördert politische Schwarze Projekte, bietet Räume und Aktivitäten für SchwarzeKinder und macht rassistische Diskriminierung, Benachteiligungen undAusbeutung sichtbar und bekämpft sie. Zu den Projekten der IDS gehörtbeispielsweise das Online-Diskussionsforum Das Afronetz, das alsPlattform für den Austausch über soziale, politische, ökonomische undkulturelle Themen dient.
OPRA ist einepsychologische Beratungsstelle für Opferrechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Dievertraulichen, kostenlosen Beratungen zu Themen wie Traumata oderBewältigungsstrategien bei Symptomen (zum Beispiel Angst oder Schlafproblemen)sind vor Ort in Berlin möglich, aber auch telefonisch und videogestützt. DasAngebot kann auch von Menschen ohne Krankenversicherung wahrgenommen werden.
Empowerment, politisch, positioniert,unterstützend, unabhängig, mehrsprachig, queer: Diese Begriffe nutzt GLADTselbst, um sich zu beschreiben. Die Selbstorganisation von Schwarzen, Indigenenund of Color Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queeren Menschenin Berlin engagiert sich gegen Rassismus, Sexismus, Trans- undHomofeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit und weitere Formen vonDiskriminierung. Auch, wenn du Mehrfachdiskriminierungen erlebst, ist GLADT derrichtige Ansprechpartner. Sie bieten sogar eine psychologischeBeratung an für Menschen die (noch) keinen Therapieplatz haben!Wegen Corona findet diese jedoch per Telefon-, Video- oder Chat-Beratung statt.
Each One Teach One e.V. ist ein Community-basiertes BerlinerEmpowerment- und Bildungsprojekt, das sich zusammen mit anderen Organisationenfür die Interessen Schwarzer, Afrikanischer und Afrodiasporischer Menschen inDeutschland und Europa einsetzt. Neben einer hauseigenen Bibliothek, die Romane afrodiasporischerAutor*innen, aber auch Werke zu Themen wie Kolonialismus, Widerstand und Rassismusanalyseführt, ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Bestandteilvon EOTO. Ein weiteres Element ist die Antidiskriminierungs- und SozialberatungEACH ONE.
BEFORE ist eine kostenlose, vertrauliche und vonstaatlichen Behörden unabhängige Beratungsstelle für Betroffene vonDiskriminierung, Rassismus und rechter Gewalt in München. Zum Angebot gehören unteranderem eine psychosoziale Beratung, die Stärkung der persönlichen Kompetenz,die Begleitung zu Anwält*innen, Ärzt*innen, Behörden und Co. sowie dieVermittlung von Kontakten.
Um Beratungsstellenin deiner Nähe zu finden, kannstdu gegebenenfalls auch die Hilfe des Antidiskriminierungsverbands Deutschland(advd) nutzen. Das ist ein Dachverband unabhängiger Antidiskriminierungsbüros und -beratungsstellen,Selbstorganisationen und wissenschaftlicher Einrichtungen, zu dem 24Mitgliedsorganisationen aus 12 Bundesländern gehören. Die Seite befindet sichjedoch aktuell noch im Aufbau, weshalb du deine Anfrage per Email schickenmusst.
Therapeut*innen
Kommenwir zum schwierigsten Thema in Sachen Hilfsmittel: Dem Finden einer passendenTherapeutin oder eines passenden Therapeuten.
Obeine Therapie erfolgreich ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Einerder wichtigsten ist die Beziehung zwischen den Therapeut*innen und Klient*innen.Schließlich solltest du nicht das Gefühl haben, dich in irgendeiner Formverstellen zu müssen oder nicht du selbst sein zu können. Du solltest dichverstanden und ernstgenommen fühlen, denn sonst traust du dich vermutlichnicht, deine innersten Gefühle preiszugeben und aufzuarbeiten. Es ist alsowichtig, dass du dir Zeit für die Suche nach einer Person die zu dir passt nimmst.
DasProblem ist jedoch, Google kann dir hier wahrscheinlich nur bedingt helfen.Websites, auf denen Schwarze oderPoC-Therapeut*innen aufgelistet werden, gibt es nämlich leider nicht (oder siesind extrem gut versteckt, denn ich habeauch nach sehr gründlicher Recherche keine gefunden). Was du jedoch machenkannst, ist, konkret nach den folgenden Begriffen zu googlen: Ethnopsychologie,Kulturpsychologie, kultursensible Psychologie, Transkulturelle Psychologie undInterkulturelle Psychologie. Mit etwas Glück findest du dann Praxenbeziehungsweise Therapeut*innen, die sich auf das Thema Diskriminierungspezialisiert haben – sprich Fortbildungen in dieser Richtung gemacht haben –,wie beispielsweise die von Dr.Ulrike von Lersner. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch,dass diese Personen weiß sein werden.
Indem eingangs bereits erwähnten Vogue-Artikel erzählte diePsychologin Stephanie Cuff, die genau wie Eben Louw in der Beratungsstelle “Opra“tätig ist und außerdem “My Urbanology“ betreibt, sie sei weder imStudium noch bei ihren Praktika „jemals mit Psycholog*innen oder Therapeut*innen of Color in Berührunggekommen“. Louw bestätigte das, in dem er sagte, es gäbe in pro Jahrgang häufignur einen Schwarzen Menschen an den Instituten, an denen psychotherapeutischeAusbildung stattfinden. „Ich habe das Gefühl, dass die Möglichkeiten fürDiskriminierung bei der Zulassung zur Ausbildung für Psycholog*innen of Colorenorm sind“, so der Psychologe.
Will heißen: Höchstwahrscheinlich gibt es inDeutschland nur sehr wenige Schwarze Therapeut*innen. Ich sage höchstwahrscheinlich, weil ich dazukeine konkreten Zahlen finden konnte. Wenn es dir persönlich also wichtig ist,dass dein*e Therapeut*in ebenfalls Schwarz ist, frag am besten bei einer deroben genannten Organisationen nach, ob sie dir bei der Suche helfen können.