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Fadendichte & Seidenbezüge: Was hinter den Bettmythen steckt

Foto: Michael Beckert
Egal ob du deine Bettwäsche jeden Morgen ordentlich zusammenfaltest oder die Laken lieber bis zum Abend zusammengehäuft liegen lässt, dein Bett ist einer der liebsten Plätze auf der Welt. Immerhin verbringst du (bestenfalls) rund acht Stunden auf der Matratze, was Schlafen auf den zweiten Platz der zeitintensivsten Tätigkeiten im Alltag macht. Nur bei der Arbeit bist du wahrscheinlich noch länger.
Wie gerne du in deinem Bett liegst, hängt nicht nur von einer gemütlichen Matratze oder der ins Schlafzimmerdesign passenden Kopfleiste ab. Auch eine kuschelige Decke und ein weiches Kopfkissen tragen maßgeblich zum Komfort bei.
Eine eher nervige Aufgabe ist dagegen das Bettmachen. Die Laken müssen gewaschen werden und die Kissenbezüge müssen… auch gewaschen werden, aber eigentlich öfter als Decke und Spannbetttuch. Und so richtig weißt du auch nicht, wie oft oft genug ist. Ach, ist Erwachsensein nicht toll?
Glücklicherweise gibt es Expert*innen wie Lu Xiong und Tianjiao Saikhantal Yu, die Gründerinnen von Flaneur und Joe Alexander, Gründer und CEO von Nest Bedding, die ihr Wissen darüber mit uns teilen. Sie verraten, ob es wieder mal Zeit ist die Bettwäsche zu wechseln oder du getrost noch ein paar Wochen warten kannst. So viel vorweg: Wahrscheinlich hättest du sie letzte Woche schon austauschen sollen.

Wie oft solltest du deine Bezüge waschen?

Schlechte Neuigkeiten für alle Faulenzer*innen unter uns: Alle drei empfehlen, die Laken wöchentlich zu waschen. „Wechsel den Überzug jedes Wochenende“, rät Joe Alexander. „Tote Hautzellen und Öle aus dem Körper setzen sich schnell darin ab und das lockt Hausstaubmilben an.“ Wunderbar!

Okay, aber wie lange könntest du schlimmstenfalls das Waschen hinauszögern, ohne dass es gleich eklig wird?

Diese Frage muss gestellt werden, denn manchmal gibt es einfach Tage (oder eher Wochen), an denen Wäschewaschen nicht gerade höchste Priorität hat. „Es kommt dabei auf verschiedenste Faktoren an. Dein Körper, dein Stoffwechsel und ob du mit oder ohne Pyjama schläfst können eine wichtige Rolle spielen. Wenn dir nachts schnell warm wird und du besonders viel schwitzt, solltest du mindestens zweimal im Monat die Überzüge waschen. Benutzt du täglich Körperlotion, wäre das auch ein Grund, um sie wenigstens jede zweite Woche frisch zu beziehen. Wir raten dir aber dazu, allerspätestens nach einem Monat die Laken in die Waschmaschine zu schmeißen“, sagen Xiong und Yu. Kissenbezüge müssen sogar wöchentlich gewechselt werden, vor allem dann, wenn du sensible oder zu Akne neigende Haut hast.

Was ist mit Schlafmasken? Wie oft müssen die in die Waschmaschine?

„Monatlich, wenn du nicht mit Make-up schläfst“, erklärt Alexander. Xiong und Yu raten dir, die Masken immer zusammen mit dem Rest zu waschen. Das spart Wasser und ist hygienischer.

Wie beziehe ich mein Bett am schnellsten?

Mit Spannbettlaken. „Stülpe eine Ecke über deine Hand wie eine Handpuppe und greif damit nach einer Matratzenkante, um sie hochzuheben. Dann musst du den Bezug nur noch unter der Matratze einspannen. Viermal gemacht, ist dein Spannbetttuch straff und fest“, meinen die Expertinnen.

Was hat es eigentlich mit der Fadendichte auf sich?

Eine hohe Fadendichte bedeutet zwangsläufig auch eine gute Qualität – wenn du das auch immer gedacht hast, dann hast du dich getäuscht: „Meistens wird diese Zahl nur zu Marketingzwecken genutzt“, erklärt Alexander.
„Der Mythos der Fadendichte ist wahrscheinlich eines der erfolgreichsten Marketingkonzepte überhaupt“, verraten die beiden Expertinnen. „Wobei das nicht heißt, dass die Fadendichte frei erfunden ist: Sie beschreibt die Zahl der Fäden, die in einen Quadratzentimeter Stoff gewebt werden. Dass eine höhere Fadendichte gleichzeitig eine Garantie für luxuriöse und gemütliche Bettbezüge ist, ist dagegen schlichtweg falsch.“
Hier nochmal genauer erklärt: „Garn wird zu einem Faden gewoben. Manchmal zählen Unternehmen aber nicht die einzelnen Fäden, die in der Produktion verwendet worden sind, sondern alle Garne, die benötigt wurden, um die Fäden zu weben. Das heißt, ein Bezug kann eine Fadendichte von 800 oder 1000 haben, obwohl gar nicht so viele Fäden verarbeitet wurden. Selbst wenn nur ein Faden im Stoff ist, wird Kund*innen gesagt, dass es drei sind, weil eben drei Garne gebraucht wurden, um diesen einen Faden zu weben. Eine bessere Qualität hat der Stoff dadurch aber nicht unbedingt, denn wenn ein Faden aus drei Garnen besteht, kann sich dieser oft auch leichter lösen, was dazu führt, dass das Material schneller ausleiert oder kaputt geht. Aus diesem Grund fühlt sich Bettwäsche mit einer Fadendichte von 1200 manchmal schlechter als eine mit 350 an“, so Xiong und Yu.

Welche Fadendichte wäre denn eine gute Wahl?

„280-300 ist mehr als ausreichend, damit die Wäsche nicht nur atmungsaktiv ist, sondern gleichzeitig lange währt“, meint Alexander. Dagegen raten dir Xiong und Yu dazu, das Material vor dem Kauf zu fühlen und auf eine Fadendichte von circa 300-500 zu vertrauen.

Sind Kissenbezüge aus Seide wirklich so gut?

Es scheint, als ob alle Beauty-Gurus auf YouTube nicht mehr ohne ihre Seidenbezüge schlafen und das hat auch einen guten Grund: „Seide, Lyocell oder Bambus helfen Seitenschläfern Gesichtsfalten vorzubeugen“, erklärt Alexander.
„Wir lieben Kissenbezüge aus Seide, insbesondere wenn es feine und natürliche Seide ist“, bestätigen Xiong und Yu. „Der einzige Nachteil ist, dass das Waschen und Pflegen aufwendiger ist als bei herkömmlichen Baumwollbezügen. Außerdem zieht Seide Käfer förmlich an.“ Grundsätzlich gilt, wenn die Nachtcreme auf deinem Bezug deutlich erkennbar ist, solltest du ihn waschen. Aber hey, da du ja sowieso jede Woche die Bettwäsche wechselst, musst du dir darüber ja keine Gedanken machen, stimmt’s?

Stimmt es, dass Schoner das Leben einer Matratzen verlängern?

„Matratzenschoner sorgen dafür, dass gewisse Dinge nicht auf der Matratze landen“, so der Geschäftsführer von Nest Bedding. „Der Matratzenschaum kann die Flüssigkeiten, die ein Mensch absondert, irgendwann nicht mehr aufnehmen. Ein Schoner sorgt dafür, dass die Matratze damit nicht in Berührung kommt. Viele Verkaufsstellen verwehren dir beispielsweise die Rückgabegarantie, wenn die Matratze Flecken hat, denn mit einem Schoner wäre das nicht passiert.“

Ist eine Tagesdecke eigentlich immer noch ein Muss?

Glücklicherweise kannst du dem Millennial-Trend weiter folgen und auf die Tagesdecke mit Blumenstickereien verzichten. Dennoch weist Joe Alexander darauf hin, dass dein Bett ohne sie anfälliger für Staub und Schmutz ist.

Wie sorgst du für eine angenehme Temperatur beim Schlafen?

„Vermeide künstliche Mikrofasern. (Baum-)Wolle, Bambus und Lyocell sind atmungsaktiv und sorgen so für ein angenehmes Schlafklima“, erklärt Alexander.

Muss ich noch etwas anderes wissen, um ein*e gute*r Betthüter*in zu sein?

„Das Bett ist oft ein persönlicher Zufluchtsort. Hier kannst du abschalten und du selbst sein. Gestalte es also mit einer Vielfalt an Farben und Stoffen, die auf deine jeweilige Stimmung und besondere Anlässe abgestimmt sind – genauso wie du es mit deinem Kleiderschrank tust“, raten die beiden Frauen von Flaneur.

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