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Schlechte Laune? Der Sommer ist schuld – & das ist der Grund

Foto: Caroline Tompkins
Eigentlich bin ich ein umgänglicher Mensch. Ich finde, ich bin ganz gut darin, meine Wut im Zaum zu halten. Aber in der Vergangenheit gab es auch immer wieder Situationen, in denen bei mir die Sicherung durchgebrannt ist. Und ich weiß auch genau, was für Situationen das waren. Es war immer dann, wenn das Wetter heiß und feucht war. Ich würde mir wünschen, nicht so stark auf etwas so Unkontrollierbares und Profanes wie das Wetter zu reagieren, aber bei Hitze mache ich einfach aus jeder Mücke einen Elefanten.
Und damit bin ich nicht alleine. Es gibt mehrere Studien, die beweisen, dass Wärme und Sonnenschein die Menschen zwar umgänglicher und glücklicher machen, dass das aber ganz schnell umschlagen kann, sobald es draußen drückend heiß wird.
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In einer Studie, die 2017 durchgeführt wurde, wurden Menschen, die im Einzelhandel arbeiten, beobachtet. Es zeigte sich, dass sie, sobald draußen Gluthitze herrschte, nur halb so oft auf ihre Kund*innen zugingen als bei angenehmeren Temperaturen.
Innerhalb der gleichen Studie wurde eine weitere Testreihe durchgeführt. Hierfür wurden Studierende in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe wurde in einen Raum gesteckt, in dem ein feuchtes, heißes Klima herrschte, die andere in einen kühlen Raum, in dem eine Klimaanlage lief. Das Forschungsteam gaben beiden Gruppen einen Fragebogen zur lokalen Organisation eines Hilfsangebots für unterprivilegierte Menschen. Im Raum, in dem Hitze herrschte, waren nur 64 Prozent der Befragten bereit, auch nur eine Frage zu beantworten, während sich im kühlen Raum 95 Prozent dazu bereit erklärten. Daraus schlussfolgerten die Forscher*innen, dass Hitze unsere Wahrnehmung, Emotionen und Verhaltensweisen anderen gegenüber beeinflussen kann.
Dem voraus gingen Studienergebnisse, die übermäßig heißes Wetter mit Gewalttaten und Aggressionen in Verbindung bringen. Wer jedoch, wie ich, immer genervter wird, je höher das Thermometer steigt, der braucht wohl keine Studie, um zu wissen, dass Hitze einige von uns regelrecht feindselig stimmen kann.

Es gibt Studien die belegen, dass übermäßige Hitze mit Gewalttaten und Aggressionen in Verbindung gebracht werden kann.

Es gibt verschiedene Theorien darüber, wieso Menschen so wütend werden, wenn die Temperaturen einen bestimmten Punkt übersteigen. Zum einen führt Hitze zu Dehydrierung und das wiederum kann auf die Stimmung drücken. In einer Studie aus dem Jahr 2012 wurden junge Frauen untersucht, nachdem sie 1,5 Prozent ihres normalen körperlichen Wasservolumens verloren hatten. Trotz dieser scheinbar geringen Veränderung fühlten sich die Studienteilnehmerinnen müde, hatten Probleme sich zu konzentrieren und waren angespannter und nervöser als zuvor.
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Zum anderen kann Überhitzung im Körper zu einem Hitzeschlag führen. Die Symptome hierfür sind Verwirrtheit, innere Unruhe und Reizbarkeit.
Dazu kommt, dass man Hitze schlechter entfliehen kann als Kälte. Wenn es draußen frostig ist, kann man sich immerhin etwas Warmes anziehen. Ist es draußen aber heiß, ist man den Temperaturen meist schutzlos ausgesetzt, es sei denn man hat eine Klimaanlage in Reichweite.
Außerdem hat Hitze auch nachts Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Wir schlafen schlechter ein und durch. Und wir alle wissen, wie sehr sich Schlafmangel auf unsere Stimmung auswirken kann.
Jetzt, wo wir also eine wissenschaftliche Erklärung für unsere schlechte Laune im Sommer haben, können wir immerhin schon mal die Zweifel an unserem Verstand ablegen und Maßnahmen ergreifen: trinken, trinken, trinken! Wer viel trinkt und sich aus der prallen Nachmittagshitze hält, der hat schon zwei wichtige Schritte unternommen, um im Sommer im wahrsten Sinne des Wortes cool zu bleiben.
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