„Feminismus heißt, das zu tun, was du tun möchtest“: Klingt toll, ist 2017 aber alles andere als Standard. Unsere Generation hat bisher nicht nur einen, sondern gleich eine Handvoll Stempel aufgedrückt bekommen. Y, Digital Natives und Praktikanten sind Alltagsvokabeln, die niemanden irritieren, wenn unsere Lebensumstände beschrieben werden. Sobald man sich jedoch als Feministin bezeichnet und das auch laut verkündet, wird man gerne mal schief angeguckt.
Warum eigentlich?
Darüber haben wir mit Suzie Grime gesprochen. Die Journalistin, Stylistin und YouTuberin hat ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit in den OP genommen, als sie einen Korrektureingriff an ihren Brüsten vornehmen ließ. Augen verdrehen und provozieren, um einen Diskurs zu öffnen: So arbeitet sie täglich. Sich klar zu positionieren und gerade deshalb tiefe Einblicke in ihr Leben zu liefern, ist für Suzie kein Widerspruch. Und dabei auch noch Feministin zu sein schon gar nicht.
Für Jäger & Sammler, das Investigativformat des neuen öffentlich-rechtlichen Jugendkanals Funk, hat sie sich gerade auf die Suche nach den Gründen gemacht, die für den Gender Pay Gap verantwortlich sind. Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 21% weniger Geld als Männer. Außerdem heißen in den Vorständen deutscher, börsendotierter Unternehmen mehr Männer Thomas, als es Frauen gibt.
Unsere Frage an Suzie lautet also nicht, wie man Feministin wird – sondern, wie man jeden Tag für seine Rechte kämpft. Muss man diesen Kampf rechtfertigen? Was haben unsere Körper damit zu tun? Wie viel tragen Frauen selbst dazu bei? Gibt es einen Grat zwischen Ellenbogengesellschaft anprangern und „doch sowieso nur alles geschenkt haben wollen“? Und wie geht man mit Menschen um, die darüber nicht wirklich diskutieren möchten, sondern nur das Ziel haben, dich zu verletzen? Das und mehr hat sie uns live bei Facebook im Gespräch verraten.
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