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So verändern sich Träume während der Schwangerschaft

Foto: Michael Becker
„Ich träumte ständig davon, dass mich jemand verfolgt. Ich erinnere mich immer noch genau an alle Details, obwohl das jetzt schon 28 Jahre her ist“, erzählt uns eine Mutter. Eine andere Frau, mit der wir sprachen, hat ebenfalls immer noch lebhafte Erinnerungen an einen Traum, in dem sie einen heftigen Streit zwischen ihrem Ehemann und ihrem Ex aus Schulzeiten schlichten musste. Was haben die beiden gemein? Sie hatten diese Träume während ihrer Schwangerschaft: eine Zeit, die dafür bekannt ist, die Traumwelt von Schwangeren ganz schön auf den Kopf zu stellen.
Grafische Albträume und Träume, in denen Frauen nichtmenschliche Wesen zur Welt bringen oder furchtbare Komplikationen bei der Geburt haben, kommen während der Schwangerschaft erstaunlich häufig vor – und das zu einer Zeit, in der der Körper bereits eine Menge Veränderungen durchmacht und eine Schlafpause mehr denn je verdient.
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Laut Dr. Jessica Lara-Carrasco könnten die Hormonschwankungen und physiologischen Veränderungen, denen fast alle Schwangeren ausgesetzt sind, für die seltsamen, stressigen oder geradezu beängstigenden Träume verantwortlich sein, die manche werdenden Mütter so haben. So kann sich die Schwangerschaft beispielsweise negativ auf die Schlafqualität auswirken, was der Grund für häufigere Albträume sein kann.
Darüber hinaus stellt eine Schwangerschaft für viele Frauen eine emotional anstrengende Zeit dar, sagt sie. Eine Frau verfolgt die Entwicklung des Babys und achtet ständig darauf, ob alles damit in Ordnung ist, bereitet sich auf die Geburt vor und passt auf ihre eigene Gesundheit auf – all das zur gleichen Zeit. Kein Wunder also, wenn sich Schwangere ein wenig gestresster als sonst fühlen. Zudem können höhre Angst- und Stresslevel durchaus zu einer Zunahme an Albträumen (Dr. Lara-Carrasco nennt sie „dysphorische Träume“) führen.
Sie erklärt, dass Schwangere im Allgemeinen von ungewöhnlicheren Dingen träumen: „Unsere Untersuchungen zeigen, dass Träume während der Schwangerschaft beunruhigender und im Allgemeinen negativer sind als jene von Frauen, die nicht schwanger sind.“ Ihre Forschungsergebnisse deuten aber auch darauf hin, dass die Häufigkeit von Albträumen im dritten Trimester zunimmt. Das könnte auf erhöhten Stress zurückzuführen sein. Um das aber mit Sicherheit behaupten zu können, müssen noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Dr. Lara-Carrasco fügt hinzu, dass sich nicht bei allen schwangeren Frauen eine dramatische Veränderung der Träume bemerkbar macht. Ob es dazu kommt, hängt davon ab, was sonst noch im Leben einer Person vor sich geht (z. B., ob sie zusätzlich zu ihrer Schwangerschaft mit weiteren Stressfaktoren zu kämpfen hat). Ihre allgemeine körperliche und geistige Gesundheit und die Art und Weise, wie sie Emotionen verarbeitet, spielen in diesem Zusammenhang auch eine Rolle. Und natürlich kann es auch Menschen, die nicht schwanger sind, passieren, dass sie ungewöhnliche Träume haben.
Was auch immer die Ursache für deine schwangerschaftsbedingten Albträume sein mag, wenn deine Träume so schlimm werden, dass du keine innere Ruhe mehr findest, ist es vielleicht keine schlechte Idee, mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin zu sprechen. Vielleicht tröstet es dich auch, dass du mit den seltsamen Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, nicht allein bist. Falls andere Frauen in deiner Familie oder deinem Freundeskreis gerade ebenfalls schwanger sind, könnt ihr euch ja untereinander von euren Träumen erzählen. Du wirst sehen: Anderen geht es genauso wie dir.
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