Silberlocken oder Gandalf-Mähnen waren bis dato Grannies oder eben Märchenfiguren vorbehalten. Heute sind es Stars wie Lady Gaga, Kelly Osbourne oder auch Mode-Bloggerin Linda Tol die auf die Grauzone schwören. Eigentlich eine recht logische Entwicklung, waren wir erst vor kurzem ganz hingerissen von Haar in Schneeweiß. Aber wie es mit Colorationen so ist, so gibt es fast saisonal eine neue Herausforderung, einen neuen Trend. Und dieser heißt heute: Grau.
Modewunderkind Tavi Gevinson hatte das bereits im Jahr 2010 prophezeit, als sie sich als blutjunger Teenager in dem heute hippen Granny Look präsentierte. Der Grund dafür ist sicherlich auch eine gesellschaftliche Entwicklung. Unseres Lebenszyklen verschieben sich. Eine Frau mit 50 fühlt sich wie früher eine Frau mit 30 und so weiter. Abgesehen davon gefällt uns der Stilbruch: Was sonst das Alter einer Person sichtbar machte, steht jetzt für seine Modernität gleich Jugendlichkeit. Graues Haar zielt also genau auf den Nerv unserer Zeit ab. Doch abgesehen davon, stellt sich ganz einfach die Frage, wie kommt man zum gewünschten Farbergebnis? Wir haben für Euch recherchiert und die wichtigsten Do's und Don’ts zusammengetragen: Will man seine Haare grau färben, ist das nicht nur eine modische, sondern in erster Linie eigentlich eine Frage des Alters und der Technik. Je jünger die Trägerin, desto weniger riskiert sie, dass der Look sie ungewünscht altern, statt cool wirken lässt. Hat man sich typ- und altersgerecht dafür entschieden, rückt die Technik in den Vordergrund: Denn eine Graufärbung setzt eine sehr helle, wenn nicht sogar weiße Haarbasis voraus.
Ist man also nicht von Natur aus richtig Hellblond, was der Idealfall ist, dann sollte das Haar dennoch nicht zu dunkel sein oder zu viele Rotpigmente enthalten. Genauso wie bei Weißblond, muss dem Haar nämlich zu Beginn erst einmal jegliches Pigment entzogen werden. Das bedeutet Bleachen bis kein Gelbstich mehr sichtbar ist. Ist das Haar schon vorbehandelt, also bereits gefärbt worden, oder schon geschädigt, sollte man diese aufwendige Prozedur lieber nicht riskieren. Selbst bei gesundem, mitteldunklem Haar weigern sich manche Friseure diese heikle Angelegenheit in Angriff zu nehmen. Schließlich kann, wie beim White-Hair Look, das Haar langfristig geschädigt werden. Sind die Voraussetzungen, also ein heller Naturfarbton und gesundes Haar, gegeben, dann muss dennoch aufwendig, bis zum Maximum gebleicht werden. Nur so kann im Anschluss das gewünschte Grau gefärbt werden.
Solch eine Färbung, die auf jeden Fall nur beim Profi gemacht werden sollte, kann Stunden dauern. Dessen muss man sich bewusst ein, genauso wie dem stolzen Preis, der folgt. Natürlich gibt es schonende Bleaching-Varianten wie etwa Olaplex, auf das viele Friseure heute setzen, dennoch ist ein Bleichvorgang kein Wellnessprogramm für das Haar. Nachdem man dann stolz in Silbergrau glänzt, ist die Arbeit noch nicht getan: Strukturaufbauende Pflege wie Spezialshampoo und -conditioner für coloriertes beziehungsweise gebleichtes Haar müssen verwendet werden. Einmal pro Woche sollte man das Haar mit einer einer Spezialkur, also Maske, pflegen und zwischendurch mit Feuchtigkeitssprays benetzen. Nur so kann sich die Mähne von den Strapazen erholen. Silbershampoo ist abschließend ebenfalls noch Teil des Pflegeprogramms, um einen Gelbstich vorzubeugen. Graue Haare sind also in jedem Fall nicht nur ein Stilstatement, sondern auch eine Spezialaufgabe. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man sein Erspartes in eine solche Typveränderung investiert. Aber dennoch, graues Haar revolutioniert unsere Ansichten, was Alter und Schönheit betrifft. Und schon alleine deswegen, sind wir froh, dass sich diese Haarfarbe zum Trend gemausert hat.
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