Das Arbeitsmodell 9 to 5 ist in den meisten Unternehmen nach wie vor Gang und Gäbe. Jeden Tag sitzen Arbeitnehmer von Deutschland bis nach Amerika auf ihrem Arbeitsplatz. Zwar können Arbeitszeiten in manchen Konzernen bereits flexibel gestaltet werden, aber die 40-Stunden-Regel bleibt zumeist Pflicht. Dabei gibt es längst Alternativen, die die 8-Stunden Arbeitsregel außer Kraft setzen – und damit wirklich vorzeigbare Ergebnisse erzielen. Wie sinnvoll ist das klassische Arbeitsmodell also eigentlich noch?
Vorreiter in diesem Bereich sind mal wieder die Skandinavier. In Schweden etwa experimentieren die Kommunen schon seit einiger Zeit mit der 30-Stunden-Woche und konnten viele Unternehmen von den Vorteilen eines 6-Stunden-Arbeitstages überzeugen.
WerbungWERBUNG
Das klingt hierzulande für die meisten von uns sicherlich sehr verlockend, aber leider auch utopisch. Aber wer kennt das nicht, das Mittagstief nach einer längeren Pause, oder wenn man nach acht oder mehr Stunden Arbeit einfach nur noch völlig ausgebrannt fühlt. Es bleibt oft wenig Zeit geschweige denn Lust nach Feierabend noch privaten Unternehmungen nachzugehen. Dabei gibt es etliche wissenschaftliche Studien darüber, die belegen, dass zu viel Arbeit ungesund ist. Genauer gesagt: Nach vier bis fünf Stunden Arbeit sinkt die Konzentration, die Produktivität lässt nach. Aufgaben, die nicht mehr geschafft werden, werden nach hinten geschoben und so weiter.
Hat die 40-Stunden-Woche ausgedient?
Stephan Aarstol ist Entrepreneur, Gründer der Firma Tower Paddle Boards und Verfechter des 5-Stunden-Arbeitstages. Richtig gehört, das ist tatsächlich noch mal eine Stunde weniger als die veranschlagten 6 Stunden bei den Skandinaviern. Seit knapp zwei Jahren herrscht in Aarstols Firma nun schon eine neue Arbeitsmentalität, der Arbeitstag beginnt hier um 8 Uhr und endet um 13 Uhr. Danach ist Feierabend. Soweit, so gut. Es kommt nämlich noch besser: Die Gehälter seiner Mitarbeiter sind trotz weniger Stunden Arbeit pro Tag gleich geblieben, der Stundenlohn hat sich quasi verdoppelt. Dafür verlangt Aarstol jedoch auch die doppelte Produktivität seiner Mitarbeiter. Was vorher in acht Stunden erledigt wurde, muss jetzt in 5 Stunden geschafft werden.
Auch wenn die Kosten allem Anschein zunächst steigen, weil neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen, um die Leerstellen zu füllen, hat sich die Arbeitsphilosophie des jungen Unternehmers bewährt. Die Work-Life-Balance bleibt im Gleichgewicht, die Krankmeldungen sind enorm zurückgegangen und die Motivation seiner Mitarbeiter scheint ungebrochen. Natürlich verbietet er keinem länger zu bleiben oder Überstunden zu machen – so lange alles im Rahmen bleibt. Die Ergebnisse sind auch vorzeigbar, erklärt Aarstol. Die Firma wächst und erwirtschaftet Gewinne. Dennoch gesteht er ein, das die 5-Stunden-Regel nicht für jedes Unternehmen ideal ist. Bevor man mit der Idee spiele, müsse man zuerst herausfinden, wie viele Stunden die Mitarbeiter wirklich „aktiv“ arbeiten.
WerbungWERBUNG
Diese 5 knackigen Tipps von Stephan Aarstol sollte man sich zumindest einmal durchgelesen haben.
Unproduktive Stunden kürzen. Die 80-20 Regel besagt, dass rund 80 Prozent der Arbeit mit 20 Prozent der Gesamtleistung erreicht werden können.
Leistung sollte nicht in Stunden berechnet werden, sondern in Output
Es ist okay, nicht immer verfügbar zu sein. Das steigert deine Exklusivität.
Minimierung der Arbeit durch den Einsatz von unterstützenden Hilfsmittel.
Locker bleiben und sich nicht versteifen.
WerbungWERBUNG