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Die wahre Geschichte hinter Netflix’ Carmel: Wer hat María Marta umgebracht? ist gruseliger als die Doku selbst

Foto: bereitgestellt von Netflix
Seien wir doch mal kurz ehrlich: Wir lieben True Crime. Wer braucht schon Drehbuchautor:innen, wenn das Leben die spannendsten Thriller selbst schreibt? Und spätestens seit dem Erfolg von Making A Murderer hat auch Netflix begriffen: „Basierend auf einer wahren Begebenheit“ verspricht fast immer fantastische Quoten. 
Und während die Tage draußen langsam kürzer und kälter werden, liefert uns Netflix auch in diesem November jede Menge Neues, das uns durch diesen merkwürdigen Herbst und Winter begleitet. Ein Neuzugang ist die Doku-Miniserie Carmel: Wer hat María Marta umgebracht? – und sie basiert auf einem der umstrittensten Kriminalfälle Argentiniens: dem Mord an der 50-jährigen Soziologin Mariá Marta García Belsunce im Jahr 2002. 
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Die Serie erzählt in vier rund einstündigen Episoden, wie die Polizei damals versuchte, den mysteriösen Mordfall zu klären. Ursprünglich galt García Belsunces Tod nämlich als Unfall; als ihr Leichnam allerdings nach der Beerdigung exhumiert und erneut untersucht wurde, lautete der Befund der Autopsie allerdings: Mord. 
Wer war María Marta García Belsunce? Und wer wird heute für ihren Tod verantwortlich gemacht? Hier steht alles, was du vor deinem nächsten True-Crime-Abend über den Fall wissen solltest.

Wer war María Marta García Belsunce?

García Belsunce war eine Soziologin und Wohltätigkeitsarbeiterin aus Carmel, einer bewachten Wohnanlage im argentinischen Buenos Aires. Sie lebte bis zu ihrem Tod mit ihrem Ehemann Carlos Carrascosa, einem Börsenmakler, zusammen. Das Paar war schon seit García Belsunces 19. Lebensjahr verheiratet, hatte aber keine Kinder. 

Was genau passierte an diesem Tag?

Am 27. Oktober 2002 kehrte Carrascosa von einem Fußballspiel nach Hause zurück und fand seine Frau tot in der Badewanne liegend vor. Sowohl die Polizei als auch Carrascosa selbst bezeichneten ihren Tod als tragischen Unfall; sie vermuteten, García Belsunce habe sich in der Wanne an den Armaturen den Kopf gestoßen und sei gestürzt. 
Ihre Familie unterschrieb daraufhin eine Todesurkunde, die genau diese Umstände besagte, weil niemand vermutete, hier sei etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen. Nur ihr Stiefbruder war misstrauisch – und leitete eine Untersuchung ein.
Ihr Leichnam wurde ausgegraben, und die Autopsie ergab, dass ihr fünfmal in den Kopf geschossen und ihr lebloser Körper daraufhin in die Wanne gelegt worden war. Das Bruchstück einer Pistolenkugel wurde später im Toilettenrohr gefunden; es war scheinbar runtergespült worden.
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Wer wurde des Mordes verdächtigt?

Direkt nach García Belsunces Tod versammelten sich laut The Latch à la Cluedo alle Verdächtigen bei ihr zu Hause: Carrascosa, ihr Bruder, Schwager, ein Arzt und ein Masseur.
Die Polizei hatte aber einen Hauptverdächtigen – den Ehemann. Als schließlich Klebstoff in den Kopfwunden der Toten gefunden wurde, vermuteten die Ermittler:innen zusätzlich seine Familie: Hatten sie ihm geholfen, den Mord zu verschleiern? Aber… warum?
Zu dieser Frage kursierte damals schnell eine Theorie: García Belsunces Familie sei in einen Drogendeal des mexikanischen Kartells verwickelt gewesen und sei womöglich dazu gezwungen gewesen, die Frau zum Schweigen zu bringen. Der Staatsanwalt Diego Molina Pico befragte daher alle Männer in ihrer Familie, die nach ihrem Tod vor Ort gewesen waren – und entdeckte später eine Datei auf García Belsunces Computer, die mit dem Kartell in Verbindung gebracht werden konnte: Carrascosa hatte offensichtlich im Auftrag des mexikanischen Drogenkartells Geld gewaschen, und seine Frau hatte sich entweder geweigert, da mitzumachen, oder ihn an die Polizei verraten wollen. Carrascosas Furcht vor den Konsequenzen und dem Kartell selbst habe ihn daher womöglich zu einer grausamen Tat getrieben.

Was wurde aus María Martas Ehemann?

Im Jahr 2004 bekam das Opfer endlich ein wenig Gerechtigkeit: Alle Männer, die nach dem Verbrechen am Tatort aufgetaucht waren, wurden der Verschleierung des Mordes angeklagt. Carrascosa erwischte es schlimmer; zusammen mit zwei anonymen Kompliz:innen wurde er des Mordes bezichtigt, obwohl Carrascosas Verteidiger den Staatsanwalt Molina Pico als „Geschichtenerzähler“ beschimpfte.
Was dann folgte, war Chaos: Carrascosas Verhandlung ging 2007 glimpflich aus; er wurde als unschuldig freigesprochen. Damit war es aber noch nicht getan, denn zwei Jahre später erklärte ihn ein Berufungsgericht in einer Nachverhandlung als schuldig und schickte ihn ins Gefängnis. Fünf Jahre saß er hinter Gittern, bis eine DNA-Analyse ergab, dass sein Blut nicht mit dem übereinstimmte, das am Tatort gefunden worden war. Noch dazu hatte er ein Alibi gehabt – und wurde demnach 2016 zum zweiten Mal freigesprochen.
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Wie ist der jetzige Stand im Fall von María Marta?

Einer ihrer Nachbarn, ein Mann namens Nicolás Pachelo, gilt heute als möglicher Verdächtiger. Schon 2002 standen in seiner polizeilichen Akte mehrere Überfälle und Betrugsversuche, und Spekulationen zufolge hätte er den Mord durchaus im Zusammenhang eines Raubs begehen können. Wie auch Carrascosa hatte Pachelo zwar ein Alibi für die Mordzeit – doch hatten ihn drei Zeug:innen zum selben Zeitpunkt in der Nähe joggen sehen.
Bis heute wurde niemand endgültig für den Mord an María Marta García Belsunce verhaftet.

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