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Enid ist das Beste an Netflix’ Wednesday

Foto: bereitgestellt von Netflix.
Achtung: Spoiler zur ersten Staffel der Netflix-Serie Wednesday direkt voraus!
NetflixWednesday ist voller wichtiger Lektionen – und das nicht nur, weil die Serie in einer Schule spielt. Anstatt uns diese Lektionen aber direkt à la „Mobbing ist böse!“ um die Ohren zu hauen, vermittelt die Show uns (und ihrer Protagonistin) ihre Moral auf subtilere Art, und zeigt uns beispielsweise schon in der ersten Episode, wie Wednesday Addams (Jenna Ortega) zwei Tüten voller Piranhas auf die Wasserpolo-Mannschaft ihrer Schule loslässt, nachdem die ihren Bruder Pugsley gemobbt haben – etwas, das nur sie selbst tun darf. Und anstatt uns deutlich dazu aufzurufen, andere Leute zu akzeptieren, wie sie sind, präsentiert uns die Serie (adaptiert vom Original-Addams-Family-Comic und produziert von Tim Burton, der auch bei der Hälfte der acht Folgen Regie geführt hat) eine ganze Schule voller „Außenseiter:innen“ an der Nevermore Academy. Dort sind die Werwölfe, Vampire und Co. nämlich mehr als nur Außenseiter:innen, und stehen sogar im Mittelpunkt der Story. Dort erwärmt sich sogar Wednesdays kaltes, schwarzes Herz, als sie die wahre Bedeutung von Freundschaft lernt – dank ihrer Mitbewohnerin Enid Sinclair (Emma Myers). 
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Enid ist das farbenfrohe Gegenteil von Wednesday. Wohingegen Wednesday stoisch und zynisch ist, ist Enid gut gelaunt und fröhlich. Wednesday betrachtet soziale Netzwerke als „seelensaugenden Hohlraum der bedeutungslosen Bestätigung“, Enid hingegen hat einen eigenen Gossip-Blog à la Perez Hilton und strickt sich selbst und Wednesday passende Kapuzenschals. Und sie will unbedingt Wednesdays beste Freundin werden – ob die das akzeptiert oder nicht. Sie ist in vielerlei Hinsicht eindeutig „cringe“ (obwohl Wednesday dieses Wort wohl niemals verwenden würde), zeigt uns aber auch, wie schön es sein kann, einfach genau das zu mögen, was man eben mag (egal, wie „peinlich“ das ist). 
Für Emma Myers, die Enid spielt, sind Charaktere wie Enid wahnsinnig wichtig – vor allem in einer ansonsten sehr düsteren Serie wie Wednesday, die versucht, ganz verschiedene Arten von Persönlichkeiten zu zeigen. „Wenn du nur einen Typ von Person in der Serie hättest, könnten sich damit nicht sehr viele Leute identifizieren“, erzählt sie gegenüber Refinery29. „Ich mag deswegen sehr gerne, dass sie diese Form von ‚comic relief‘ bietet – komische Auflockerung sozusagen. Sie ist sehr fröhlich und enthusiastisch, und mir gefällt der Kontrast zwischen ihr und Wednesday.“
Obwohl sich viele Zuschauer:innen bestimmt nicht komplett mit Enid identifizieren können – zum Beispiel mit der Tatsache, dass sie ein Werwolf ist? –, dient ihr Optimismus als Gegenpol zur antagonistischen Protagonistin; zum Beispiel, als sie einen der „normalen“ Dorfbewohner zum Winterball an der Nevermore Academy einlädt. Dieser Optimismus bleibt ihr selbst dann erhalten, wenn alles mal nicht nach Plan läuft. Enid hat Vertrauen – und es ist genau dieser Unterschied zwischen den beiden Charakteren, und späteren Freundinnen, der Enid und Wednesday zueinander hinzieht.
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Gegensätze ziehen sich an“, meint Myers. „Sie können einander wichtige Dinge beibringen.“ Trotz ihrer nach außen hin fröhlichen und selbstbewussten Art ist Enid zutiefst unsicher, weil sie sich im Gegensatz zu ihrer Familie und ihren Mitschüler:innen nicht in einen Werwolf verwandeln kann (sondern sich bloß scharfe Nägel wachsen lassen kann). „Es fällt ihr schwer, geduldig mit sich selbst zu sein, sich für sich einzusetzen und nicht immer einfach alles mit sich machen zu lassen“, sagt Myers. Nachdem sie Wednesday kennenlernt, ändert sich das jedoch – zuerst ganz subtil. Sie bittet zum Beispiel den Typen, den sie mag, um ein Date, und widerspricht schließlich sogar ihrer Mutter, die sie in ein Werwolf-Konversionstherapie-Camp schicken will. Enid stellt klar: Wenn sie doch noch zum Wolf werden soll, „dann tu ich das nach meinem eigenen Zeitplan und nicht nach deinem, okay? Ich hoffe, du kannst mich irgendwann dann mal so akzeptieren, wie ich bin.“
Und auch Wednesday lernt wiederum von Enid, wie wir gegen Ende der Staffel erfahren, als die beiden eine angespannte Diskussion in ihrem Zimmer führen. Auf der Suche nach der Identität des Monsters, das die Bewohner:innen von Jericho terrorisiert, schleppt Wednesday Enid und Tyler (den Typen, den Wednesday mag) in ein altes, verlassenes Haus. Sie werden angegriffen – und obwohl Enid zwar unverletzt bleibt, kommt sie zu einer schmerzhaften Erkenntnis: Ganz egal, wie sehr sie sich um Wednesdays Freundschaft bemüht, sind Wednesday andere Leute weitestgehend egal. „Du willst alleine sein, Wednesday? Dann sei allein“, stellt Enid klar.
„Ganz ehrlich: Wednesday war zu Enid wirklich nicht die beste Freundin“, meint Myers. „Wednesday benutzt Leute eigentlich nur zu ihrem eigenen Zweck, und ich glaube, sie musste damit wirklich mal [von Enid] konfrontiert werden. Du brauchst solche Leute in deinem Leben, die dich auf deine Fehler hinweisen.“ Und jene, die dir dabei helfen, dich zu öffnen – was Wednesday schließlich auch tut, wenn auch nur im Schneckentempo. In Episode 7, nachdem sich die beiden wieder vertragen haben, sagt Wednesday, Enid müsse ihr gemeinsames Zimmer nicht mehr mit Klebeband aufteilen, um ihre jeweiligen Hälfte voneinander abzugrenzen. Enid fragt sich, ob Wednesday langsam sanfter wird. Nein, sagt Wednesday; sie entwickelt sich bloß weiter.
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„Enid will Wednesday einfach zeigen, dass sie Gefühle haben und trotzdem eine coole, starke Person sein kann“, meint Myers. Und das ist eine Lektion, die wir uns alle zu Herzen nehmen sollten.
Staffel 1 von Wednesday ist zum Streamen auf Netflix verfügbar.
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