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Ginny aus Ginny & Georgia erklärt uns die „überraschende“ Sexszene (du weißt, welche)

Foto: bereitgestellt von Netflix
Achtung: Spoiler zur ersten Staffel von Netflix’ Ginny & Georgia direkt voraus!
„Das war bizarr“, lacht Antonia Gentry, die Hauptdarstellerin in Netflix’ neuer Serie Ginny & Georgia gegenüber Refinery29 ins Telefon. „Ich stehe meiner Mom im echten Leben sehr nah, wurde aber etwas traditioneller erzogen. Wir haben deswegen nie über sowas geredet.“ Mit „sowas“ meint Gentry die nicht ganz jugendfreien Gespräche zwischen ihrem eigenen Charakter, Ginny Miller – die sie als „ängstliches, verwirrtes“ High-School-Mädchen beschreibt –, und deren 31-jähriger selbstbewusster Mutter Georgia. Konkret geht es ihr um eine bestimmte Szene. Am Ende der siebten Folge verkündet Ginny gegenüber ihrer Mutter: „Hunter hat mich geleckt.“ Hunter, gespielt von Mason Temple, ist Ginnys erster Freund. Und nachdem Georgia erst vor lauter Schreck fast ihren Donut ausspuckt, quatschen Mutter und Tochter danach ausführlich über Ginnys sexuelle Erfahrung. 
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Dabei verheimlicht Ginny ihrer Mutter aber etwas: Schon in der ersten Folge der Serie hat sie Sex mit ihrem Nachbarn Marcus (Felix Mallard). Das ist für Ginny das erste Mal – und wenn dich diese Szene beim Zugucken ein bisschen überrumpelte, bist du damit nicht alleine. Sogar Gentry musste die Szene vor lauter Überraschung zweimal lesen, als sie im Drehbuch zur ersten Episode darüber stolperte. Heute findet sie aber, dass in der Szene einfach sehr viele von Ginnys unterschwelligen Bedürfnissen zusammenkommen. 
Moment: Was genau passiert darin nochmal? Zuallererst ist Ginny erschrocken darüber, dass der Einzelgänger Marcus plötzlich in ihrem Schlafzimmer steht. Er ist durchs Fenster geklettert – und fragt Ginny direkt zu ihrem romantischen Interesse am superbeliebten Hunter aus. Und auf einmal küssen sich die beiden. Ginny hilft Marcus dabei, ihr das Schlaf-T-Shirt auszuziehen, bevor die beiden schnell nackt sind, zusammen ins Bett schlüpfen und, naja, loslegen. Nach ein paar Sekunden schwenkt die Kamera aber weg und lässt den beiden ihre Privatsphäre. Fast rutscht Ginny danach raus, dass es ihr erstes Mal war – will aber erfahren wirken und bleibt daher stumm. Am Ende der Staffel erfahren wir, dass auch Marcus vorher Jungfrau war. 
Ginny denkt vorher nicht mal an Sex, ist dann aber plötzlich keine Jungfrau mehr – und das in rund drei Minuten. 
„Damit hatte ich nicht gerechnet. Überhaupt nicht. Und ich hätte das so sicher nicht gemacht. Es ist komisch – Ginny ist so unsicher und es überhaupt nicht gewohnt, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen“, meint Gentry gegenüber Refinery29. „Gleichzeitig hat sie aber eben auch eine sehr offene Mutter und will all das erleben. Sie will Freund:innen haben, einen Freund (oder zumindest einen Crush) – weiß aber einfach nicht genau, wie. Ich denke, für sie war das eine ganz impulsive Sache.“ Deswegen freute sich Gentry auch darüber, dass sich ihr Charakter in dieser Szene genau nahm, worauf sie gerade Lust hatte. „Respekt dafür!“
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Foto: bereitgestellt von Netflix
Felix Mallard und Anthonia Gentry
Während sich die erste Folge dem Ende neigt, denkt Ginny genauer über ihre erste sexuelle Erfahrung nach. Ihr gefällt dabei die neuentdeckte „Macht“ in sich selbst und über Marcus; und schon seit ihrer Kindheit hat sie von ihrer Mutter zu hören bekommen, dass sie sich irgendwann würde entscheiden müssen: Von einem Mann kann sie sich nur Macht oder Leidenschaft erhoffen. Ginny weiß jetzt, wie ihre Wahl ausfällt. „Im Herzen ist Ginny eine Romantikerin. Als sie zum ersten Mal Sex hat, erwartet sie Leidenschaft – bekommt aber etwas anders. Und das ist die Überraschung: diese Selbsterkenntnis“, erklärt Gentry. „Wir sehen unsere Jungfräulichkeit und unsere Sexualität manchmal in einem fast schon mystischen Licht. Und für manche Leute ist das erste Mal Sex auch so etwas Besonderes. Für andere… aber eben nicht.“ Und zu Letzteren zählt eben auch Ginny.
Diese Einsicht, sich spontan auf Sex einlassen zu können und auch danach ganz pragmatisch damit umzugehen – zum Beispiel durch den Kauf der Pille Danach –, ist genauso okay wie die durchgeplante und ultraemotionale Herangehensweise wie die von Ginnys bester Freundin Maxine (Sara Waisglass). Die Moral von der Geschicht’: Das Entdecken der eigenen Sexualität kann alle möglichen Formen annehmen. „Meine eigenen Erfahrungen zu Schulzeiten waren peinlich. Ich fühlte mich verletzlich“, erzählt Gentry. „Diese Peinlichkeit und Unsicherheit, die viele Teenager nachvollziehen können, konnte ich deswegen gut [auf die Rolle] übertragen. Ich hoffe, dass sich die Teens dadurch besser verstanden und weniger ängstlich fühlen – vor allem junge Mädchen.“
Dabei betont Gentry aber auch, dass sie nicht alleinverantwortlich für Ginnys hoffentlich tröstliche Story war. Beim Großteil der Staffel – inklusive der ersten Folge – führten Frauen Regie, und auch die Autorin der Serie, Sarah Lampert, ist eine Frau. „Es ist schließlich eine Geschichte über Frauen. Dabei ist es wichtig, dieses Vertrauen und unausgesprochene Verständnis zwischen den Frauen in den Szenen zu haben, um dabei wissen zu können, dass du in einem sicheren Umfeld bist“, erklärt Gentry. „Regisseurinnen hinter der Kamera und während dieser intimen, angespannten Momente zu haben, war wichtig. Ich glaube, dessen waren wir uns alle sehr bewusst.“
Letztlich hofft Gentry, dass Ginnys Sexszenen – und die vielen Mutter-Tochter-Gespräche, die darauf folgen – vielleicht für bessere Beziehungen der Teenager sorgen, die zusehen. „Wenn Kinder die Serie mit ihren Eltern – oder anderen Erziehungsberechtigten – zusammen gucken, hoffe ich, dass sie Gespräche über Sex normalisieren. Schließlich haben wir das alle schon durchgemacht“, meint Gentry. „Es ergibt gar keinen Sinn, nicht miteinander darüber zu sprechen.“ 
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