Triggerwarnung: Der folgende Artikel enthält potentiell verstörende Geschichten von sexuellem Missbrauch.
Der folgende Artikel enthält keine Spoiler zu Staffel 3 von Netflix’ Sex Education.
Sex Education hat schon immer versucht, verschiedene Facetten von Sex und Selbstfindung zu beleuchten – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Und in ihrer dritten Staffel, die seit letzter Woche auf Netflix zu sehen ist, setzt sich die Serie mit einer Storyline rund um sexuellen Missbrauch auseinander, wie es nicht viele andere Teen-Dramen tun.
In der letzten Staffel sahen wir dabei zu, wie Aimee Gibbs (gespielt von Aimee Lou Wood) auf dem Schulweg in einen Bus stieg. Sie lächelte einen Mann an, der hinter ihr stand, und er lächelte zurück. Nur wenige Augenblicke darauf spürte sie etwas an ihrem Bein – der Mann hatte masturbiert und auf ihre Hose ejakuliert.
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Obwohl die meisten Serien oft nicht viel Zeit damit verbringen, die vielschichtigen Konsequenzen eines sexuellen Missbrauchs darzustellen, der keine Vergewaltigung im „klassischen“ Sinne ist, erinnert uns Sex Education in seiner dritten Staffel mit einem Wiederaufgreifen von Aimees Geschichte ganz deutlich an eine Tatsache: Jede Form des sexuellen Missbrauchs ist traumatisch.
Für Wood war es „sehr wichtig“, dieser Storyline gerecht zu werden, weil sicher viele junge Zuschauer:innen nachempfinden können, was Aimee durchgemacht hat – und sich davon vielleicht sogar getriggert fühlen. „Ich wusste, dass diese Handlung vielen Leuten sehr wichtig sein würde“, erzählt Wood gegenüber Refinery29 Australia via Zoom.
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Ich fühlte mich sehr geehrt, dass mir das anvertraut wurde. Ich wollte aber auch garantieren, dass ich die Story durch [Aimees Augen] erzähle.
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Weil Aimees Erfahrung auf einem persönlichen Erlebnis der Drehbuchautorin Laurie Nunn basiert, fühlte sich Wood umso stärker dafür verantwortlich, der Story das Gewicht zu verleihen, das sie verdient. Gleichzeitig wollte sie aber auch sicherstellen, dass die einzigartigen Eigenarten ihrer Rolle dabei nicht zu kurz kamen. „Ich fühlte mich sehr geehrt, dass mir das anvertraut wurde. Ich wollte aber auch garantieren, dass ich die Story durch [Aimees Augen] erzähle“, erklärt die 26-Jährige. „Sie ist so eine einzigartige Person und hat eine sehr individuelle Art, sich selbst auszudrücken und die Welt zu betrachten. Deswegen war es eine große schauspielerische Herausforderung, weil ich die Wichtigkeit dieses Themas übermitteln, aber gleichzeitig auch Aimees süße Art beibehalten wollte.“
Seit die Storyline in der letzten Staffel begann, bekommen Wood und die Serienmacher:innen von vielen Zuschauer:innen großes Lob für ihren respektvollen Umgang mit dem Thema. Die Schauspielerin sagt, sie fühle sich geehrt, damit so viele Leute berührt zu haben. „Es ist wirklich eine Ehre“, meint sie. „Und gleichzeitig ist es auch so toll und bewegend, das Feedback zu hören und zu erfahren, wie stark die Story auf andere gewirkt hat. Das ist echt was Besonderes.“
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Im Laufe der dritten Staffel wird Aimee nicht nur versuchen, ihr Trauma mithilfe einer Therapie zu bewältigen, sondern auch an ihrer feministischen Stimme und ihrem eigenen Körperverständnis arbeiten (Mini-Spoiler: Da spielen Vulva-Cupcakes eine große Rolle). Außerdem zeigt sich, wie sich der sexuelle Missbrauch auf ihre Beziehung zu ihrem Freund Steve Morley (Chris Jenks) auswirkt. Und wie Wood selbst beschreibt, wächst „Aimee immer mehr an sich selbst“ und erreicht „ein ganz neues Aimee-Level“ in der dritten Staffel. Wir sind gespannt…
Staffel 3 von Sex Education ist auf Netflix verfügbar.
Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, die oder der Opfer sexueller Gewalt ist, kannst du dich beispielsweise unter der Nummer 08000 116 016 oder per Online-Beratung an das Hilfetelefon wenden – ein vertrauliches, kostenfreies 24-Stunden-Beratungsangebot, das anonyme, mehrsprachige und barrierefreie Unterstützung bietet.