Obwohl 2022 gerade erst begonnen hat, sind Haarexpert:innen schon seit Wochen dabei, die Schnitt-, Farb- und Styling-Trends vorherzusagen, die uns dieses Jahr erwarten – und bei einigen sind sie sich absolut einig.
In Sachen Farbe wäre da beispielsweise das „French glossing“, eine moderne Abwandlung des Ombré-Looks, die glanzlosem, trockenem Haar neues Leben einhauchen soll. Und auch „expensive brunette“ (z. Dt.: „teures Brünett“) ist auf Instagram kaum zu übersehen (obwohl es dabei eigentlich bloß darum geht, den dunklen Haaransatz rauswachsen zu lassen). Ein Colorationstrend aus Los Angeles verbreitet sich aber jetzt erst in den Top-Salons dieser Welt – und könnte eventuell sogar die Balayage ablösen, eines der beliebtesten Treatments überhaupt.
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Worum geht’s? Um das sogenannte „Hair Frosting“.
Was ist „Hair Frosting“?
„Frosting“ heißt so viel wie „mit Eis überziehen“, hat aber nichts mit den „frosted tips“ zu tun, den blondierten Spitzen, die unter Boygroups der 90er so beliebt waren. Entwickelt wurde die Technik von Stuart Marsh, dem preisgekrönten Color Director bei Taylor Taylor London. Dabei werden einzelne Haarsträhnen in vom Ansatz bis in die Spitzen in einem kühlen Blond gefärbt, während die benachbarten Strähnen dunkel bleiben. Diese filigrane Technik sorgt durch den Kontrast aus Hell und Dunkel für ein facettenreiches Finish. Die aufgehellten Strähnen fallen zart zwischen die dunkleren und erinnern an Baumkronen, die im Winter von Frost durchzogen sind – daher eben auch der Begriff „Frosting“.
Aber wer hat den Trend losgestoßen? Dafür sind tatsächlich mehrere Stars verantwortlich. Hailey Biebers sonnengeküsster Look (kreiert vom Stylisten Bryce Scarlett) ist ein perfektes Beispiel dafür. Hailey ist größtenteils brünett – doch verleihen die hauchdünnen, blondierten Strähnen am Vorderkopf ihrem Haar einen gesichtsumspielenden Contouring-Effekt. „Wenn die blondierten Strähnen hauptsächlich vorn liegen, umrahmen sie das Gesicht und sorgen für Kontrast“, erklärt Stuart.
Halle Berry ist mit ihren diversen blonden Strähnen in ihrer brünetten Mähne ein weiteres Aushängeschild für den Trend. Für diesen Glow ist die Coloristin Tracey Cunningham verantwortlich. Dann wären da noch Sofia Richie, Suki Waterhouse und Sarah Paulson.
Inwiefern unterscheidet sich „Hair Frosting“ von normalen Highlights und einer Balayage?
Die Balayage ist vermutlich der größte Haartrend des letzten Jahrzehnts – doch gibt es hierzu beim „Hair Frosting“ einen großen Unterschied. Stuart erklärt: „Obwohl sowohl Balayage, Foliensträhnen als auch ‚hair frosting‘ Blondierungstechniken sind, bei denen nicht jede Haarsträhne gleichmäßig aufgehellt wird, verleiht das ‚Frosting‘ dem Haar einen subtileren, zurückhaltenderen neuen Look.“
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„Balayage“ heißt nicht umsonst „Fegen“; das Haar wird dabei in größeren Partien aufgehellt. Stuart ergänzt: „Beim ‚Frosting‘ kommen meist kühlere Blondtöne zum Einsatz, die im Kontrast zur dunkleren Basisfarbe stehen [statt der wärmeren Töne, die typischerweise für die Balayage verwendet werden]. Der Look ist sehr pflegeleicht, weil er dazu designt ist, mit deiner natürlichen Haarfarbe zu verschwimmen.“ Stuart zufolge sorgt das „Frosting“ für einen weichen, multidimensionalen Look. „Dadurch entstehen verschiedene Farbstufen mit einem detaillierten Finish, ohne dass das Ergebnis ‚übertrieben‘ aussieht.“ Er ergänzt: „Es ist die beste Technik für Kund:innen, die sich einen entspannten Style wünschen, der nicht viel Aufwand erfordert.“
Eignet sich das „Hair Frosting“ für alle Haartypen und -texturen?
Das „Frosting“ wird auf das individuelle Haar angepasst – je nachdem, wie deine Haare von Natur aus fallen oder welche Frisur du trägst. Du stehst auf Mittelscheitel? Kühlere, blonde Vorderkopfsträhnen, die dein Gesicht umrahmen, verleihen deiner natürlichen Haarfarbe einen edlen Touch. Die Technik eignet sich allgemein für alle Haartypen und -texturen, vorausgesetzt, dass du dich danach um die richtige Pflege kümmerst. „‚Frosting‘ funktioniert auch bei lockigem oder welligem Haar“, sagt Stuart. „Wenn du Locken hast, solltest du ein paar Tage vor dem Termin besonders auf Feuchtigkeitspflege achten, damit das Haar auch nach der Blondierung noch gesund ist.“
Blondiertes Haar ist besonders anfällig für Haarbruch und Trockenheit. „In den ersten drei Wochen nach der Blondierung solltest du versuchen, dein Haar seltener zu waschen, damit du den Strähnen nicht die natürlichen Öle entziehst“, rät Stuart. „Vermeide Hitzestyling und gönne deinem Haar eine pflegende Maske.“ Dazu eignen sich zum Beispiel die Reincarnation Mask von Bleach London (9,95 €) oder die The Kure Intense Repair Mask von Amika (40,00 €).
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Wie erklärst du deinem:deiner Friseur:in, dass du dir „Hair Frosting“ wünschst?
Alle Colorist:innen empfehlen, dich vorher auf den Termin vorzubereiten, indem du ein paar Fotos zur Inspiration sammelst. Laut Stuart kannst du deinen Wunsch dann folgendermaßen formulieren: „Wenn du das ‚Frosting‘ ausprobieren möchtest, bitte deine:n Stylist:in darum, deiner dunkleren Naturfarbe ein paar kontrastierende kühle Strähnen hinzuzufügen – aber dezenter als bei traditionellen Foliensträhnen.“ Letztere können nämlich massiver wirken und aus den dunkleren Strähnen herausstechen. Beim „Hair Frosting“ geht es darum, einen zarten, weichen Look zu kreieren – und der erwartet uns dieses Jahr überall.
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