Erinnerst du dich noch an Corona? Die Zeit der Bananenbrote und DIY-Haarschnitte? Auch ich verspürte eine gewisse Panik, als die Lockdown-Auflagen plötzlich dazu führten, dass sämtliche Friseur:innen-Salons zumachten. Wie würden meine Haare wohl aussehen, wenn der Lockdown irgendwann vorbei war?
Es stellte sich heraus: fantastisch – denn der Lockdown war für mich die perfekte Gelegenheit, um mit meinem Look herumzuexperimentieren. Weil ich mir einige Wochen lang keine Sorgen darum machen musste, von der Außenwelt gesehen (und ausgelacht) zu werden, verpasste ich mir direkt zu Beginn des Lockdowns eine dramatisch kurze, neue Frisur, und endlich lernte ich, meine Locken zu lieben. In den darauffolgenden Monaten pflegte ich meine Mähne wie einen blühenden Garten. Ich wusch sie täglich, massierte meine Kopfhaut, tränkte meine Locken mit Conditioner und Masken, und schnitt mir alle sechs Wochen selbst die Spitzen. Während meine Haare durch den Glätteisen- und Lockenstabentzug wuchs wie nie zuvor (bye, Hitzeschäden!), hatte ich doch das Gefühl, dass obenrum irgendwas fehlte.
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Also beschloss ich, mir zum ersten Mal selbst die Haare zu blondieren. Bevor du jetzt panisch aufschreist (denn ja, eine DIY-Blondierung kann ordentlich schiefgehen): Keine Sorge, ich hatte mich vorher gründlich informiert, in Form zahlloser „Wie du deine Haare selbst blondierst“- und „Wie man Afro-Haare selbst blondiert“-Videos auf YouTube. Eine Freundin empfahl mir das BLEACH London Plex Bleach Kit (14,25 € via Beauty Bay), das speziell für Afro-Haare entwickelt wurde. Dazu kaufte ich noch das BLEACH London White Toner Kit (10,25 € via Beauty Bay), das einen Gelbstich ausgleichen soll. Ich will ehrlich sein: Ich hatte richtig Schiss. Ich hatte mir vorher noch nie selbst die Haare blondiert. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun musste, und das Kit stand wochenlang in meinem Zimmer rum. Dann, eines Tages, traute ich mich endlich: Ich wollte mir eine Balayage selber machen.
Balayage ist eine französische Freihand-Haarfärbetechnik, bei der hellere Strähnen (meist zwei bis drei Nuancen heller als deine Naturfarbe) im ganzen Haar verteilt werden, und das ohne scharfe Farbübergänge. Diese Methode soll imitieren, wie das Haar natürlich von der Sonne aufgehellt wird, und ergibt subtile Highlights.
Ich verbrachte mehrere Stunden damit, Balayage-Looks zu googeln, und ließ mich von Hunderten Lockenköpfen inspirieren – inklusive Promis wie Jessica Alba, Elaine Welteroth und Halle Berry –, um zu verstehen, wie das Licht auf meine Locken fiel (das ist bei glattem Haar ganz anders). Ich beschloss, die Blondierung auf jede Locke einzeln aufzutragen und mich dabei vor allem auf die Strähnen rund um mein Gesicht zu konzentrieren.
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Das Kit von BLEACH London war ziemlich easy in der Anwendung. Dazu gehörten das Blondierungspuder, eine Entwickler-Lotion sowie ein kleines Sachet der „Seal The Deal“-Maske, mit der ich meine Haare danach pflegen sollte. Mit einem Haarfärbepinsel (der hier nicht enthalten ist) verrührte ich das Puder mit dem Entwickler in einer Schüssel. Das Ergebnis war eine körnig-weiße Paste. Danach teilte ich mein Haar in vier Partien auf. Ich fing vorne an, weil ich die Strähnen dort heller färben wollte, und trug die Blondierung frei von Hand auf die Locken rund um meinen Haaransatz und Pony auf. Dabei setzte ich auf halber Länge der Haare an und verteilte die Farbe bis in die Spitzen, bevor ich sie mit Haarspangen fixierte. Zum Glück habe ich zwei Spiegel in meinem Badezimmer, einen vor und einen hinter mir – das erleichterte es mir, jede Haarpartie zu sehen. Ich stellte sicher, dass auch alle meine Spitzen mit der Blondierung bedeckt waren.
Ich brauchte etwa die Hälfte der Mixtur, um alles zu blondieren. Danach setzte ich meine Duschhaube auf und ließ das Produkt seine Magie entfalten; sicherheitshalber warf ich alle fünf Minuten einen Blick darauf, wie blond ich schon war. Inklusive der Auftragungszeit ließ ich die Blondierung insgesamt 30 Minuten einwirken, bevor ich noch ein bisschen mehr davon in den oberen Strähnen meiner Mähne verteilte, damit diese noch ein wenig heller wurden. Ab dem Punkt improvisierte ich nur noch; ich hatte ja nichts zu verlieren. Wenn mir das Ergebnis nicht gefiel, konnte ich es ja einfach wieder braun färben – mit meiner geliebten Morrocanoil Color Depositing Mask in „Cocoa“ (35,09 € via Douglas), immer eine tolle Notfall-Option für Haar-Fails.
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Nachdem ich die Blondierung ausgespült hatte, trocknete ich meine Haare, um mir die Farbe richtig angucken zu können. Anfangs war ich ein bisschen schockiert davon, wie gelbstichig meine Haare aussahen – ich war einfach so daran gewöhnt, dunkelbraune Haare zu haben! Ich entschied mich, den Toner zu verwenden, und verwendete ihn genauso wie einen Conditioner: Ich verteilte ihn auf meinem gesamten Haar, setzte wieder meine Duschhaube auf und wartete weitere 30 Minuten. Danach folgte der Olaplex No. 3 Hair Perfector (21,99 € via Flaconi), um meine Haare nach der Blondierung zu reparieren. Zu guter Letzt wusch ich mir mein Haar mit Silbershampoo und -conditioner, um den restlichen Gelbstich zu entfernen.
Hier ist mein Rat: Wenn du selbst zu Hause eine Balayage ausprobieren willst, erschreck dich nicht über das erste Ergebnis – vor allem, wenn es eine große Farbveränderung ist. Es ist jetzt ein paar Wochen her, seit ich mir die Haare blondiert habe, und die Farbe hat sich schön in meine Haare eingefügt. Sie ist weniger gelbstichig, und die Sonne hat die Spitzen natürlich aufgehellt. In Sachen Blondierung würde ich empfehlen, lieber weniger zu machen, dafür aber öfter. Fang auf halber Haarlänge an und arbeite dich dann bis in die Spitzen vor. Danach kannst du auch mit der Hand auf den obersten Haarschichten ein bisschen weitere Farbe einarbeiten, um natürliche Highlights zu setzen.
Als ich meine Haare dann vollständig getrocknet hatte, war ich hin und weg. Ich hatte damit gerechnet, dass meine Haare sehr trocken oder vielleicht sogar kaputt sein würden, und mich fast schon darauf eingestellt, den ganzen Abend danach heulen zu müssen – meine Haare waren aber in bestem Zustand, und die Farbe war genau das, was ich mir erhofft hatte.
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Vor allem hat mir diese Erfahrung gezeigt, wie einfach die Balayage-Technik eigentlich ist – vor allem, weil du sie auch zu Hause hinbekommst. Und mal ehrlich: Für nicht mal 30 Euro war das wirklich ein Schnäppchen, verglichen mit dem Preis im Salon. Ich weiß jedenfalls: Wenn ich mal ein wenig sparen will, werde ich sicher auch wieder auf DIY setzen.
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