Lange hatte ich Angst davor, wie wild mit meinem Look herumzuexperimentieren – was, wenn das Ganze in einer Katastrophe endete? Als ich mich dann aber doch endlich traute, meine braunen Haare zu blondieren, war das nur der Beginn einer monatelangen haarigen Achterbahnfahrt. Hatte ich es nicht geahnt?
Wie es aber oft so ist, sah zuerst alles wunderbar aus. Nach sieben langen Stunden im Friseurstuhl verließ ich den Salon mit einer fast weißen Mähne, war voller Enthusiasmus und bereit für den kommenden Sommer. Meine Begeisterung hielt jedoch nur kurz an – und nach knapp drei Monaten verabschiedete ich mich wieder von meinen blonden Haaren. Für die Rückkehr zu Brünett hatte ich tatsächlich einige gute Gründe. Viele davon hatten mit meiner Identität und persönlichen Vorlieben zu tun. Ausschlaggebend war allerdings eine Blondinen-Erfahrung, mit der ich nicht gerechnet hatte.
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Nachdem ich mir zum zweiten Mal den Ansatz hatte nachbleichen lassen, ging ich nach Hause und stellte fest, dass meine Kopfhaut rot, empfindlich und wund war. Meine Lösung sah folgendermaßen aus: Ich warf eine Schmerztablette ein und ging ins Bett. Am nächsten Morgen wachte ich mit einem verschorften Schädel auf, und meine Haare klebten mir an der Kopfhaut. Was war passiert? Die Blondierung hatte mir die Kopfhaut total verätzt – und ich hatte absolut keine Ahnung, was ich nun machen sollte.
Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich meine Haare immer in professionelle Hände gebe, und auch diesmal war ich in einem hoch angesehenen New Yorker Salon gewesen. Die Coloristen, denen ich mich anvertraue, gehören zu den Besten ihrer Branche und verwenden erstklassige Blondierungsmittel. Nichts von alldem war also ihre Schuld – ich habe eben einfach bloß eine wahnsinnig empfindliche Kopfhaut.
Immerhin lässt du bei einer Blondierung Bleichmittel direkt an deine Haut. Ist es da verwunderlich, wenn nicht immer alles genau nach Plan läuft? Natürlich nicht; Bleiche kann ein unberechenbares Biest sein. Tatsächlich kommt es häufiger zu diesen Verätzungen, als du vielleicht ahnst, erzählt mir die Dermatologin Dr. Francesca Fusco. „Dasselbe ist mir sogar selbst letztes Jahr passiert“, sagt sie.
Immerhin lässt du bei einer Blondierung Bleichmittel direkt an deine Haut. Ist es da verwunderlich, wenn nicht immer alles genau nach Plan läuft? Natürlich nicht; Bleiche kann ein unberechenbares Biest sein. Tatsächlich kommt es häufiger zu diesen Verätzungen, als du vielleicht ahnst, erzählt mir die Dermatologin Dr. Francesca Fusco. „Dasselbe ist mir sogar selbst letztes Jahr passiert“, sagt sie.
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Die Blondierung hatte mir die Kopfhaut total verätzt – und ich hatte absolut keine Ahnung, was ich nun machen sollte.
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Aber lässt sich die Verätzung denn überhaupt verhindern, wenn du so empfindliche Haut hast? Prinzipiell kannst du zumindest das Risiko senken – wenn du dich gut vorbereitest. Die oberste Regel vor dem Blondieren: Bitte nicht kurz vor deiner nächsten Periode! „Steht deine Menstruation kurz bevor, wird dein Körper stärker durchblutet, und damit auch deine Kopfhaut“, sagt Dr. Fusco. Und genau darin lag mein erster Fehler: Schon mein erster Blondierungstermin fiel genau auf den ersten Tag meiner Periode. Diese erste Behandlung hatte meine Haut zwar nicht so gereizt wie die Ansatzfärbung, aber auch damals war ich mit roter Haut und leichter Schorfbildung von dannen gezogen.
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Ebenfalls wichtig ist es, dir für ein paar Tage vor dem Termin nicht die Haare zu waschen. Das daraus entstehende Öl dient deinem Kopf als Schutzschild. Dr. Fusco empfiehlt sogar, dem Ganzen noch einen Extra-Boost zu geben. „Etwa vier Tage vor der Blondierung solltest du über Nacht eine Kokosnussöl-Maske einwirken lassen (aber Vorsicht: Kokosöl ist nicht für jede Haarstruktur geeignet – hast du dickes, raues Haar, solltest du besser die Finger davon lassen und auf andere Öle zurückgreifen, beispielsweise Olivenöl). Massiere das Öl auch direkt in die Kopfhaut ein“, sagt sie. „Am nächsten Morgen kannst du dir dann mit Shampoo und einem reichhaltigen Conditioner die Haare waschen – vom Ansatz bis in die Spitzen.“ Für die Kopfhautpflege gibt es übrigens spezielle Produkte, wie zum Beispiel den Scalp Revival Charcoal + Peppermint Oil Cooling Jelly Conditioner von Briogeo.
Fängt deine Kopfhaut trotz aller Vorbereitung und Pflege bei der Blondierung dennoch an zu brennen, solltest du deine*n Friseur*in unbedingt darauf hinweisen, sagt Dr. Fusco. „Schmerzen sind dabei definitiv nicht normal“, meint sie. Glaub mir: Wenn deine Haarwurzeln quasi verzweifelt um Hilfe schreien und du trotzdem deinen Mund nicht aufmachst, wirst du den Salon mit wunder Kopfhaut verlassen. In dem Fall solltest du nicht wie ich einfach mit den Schultern zucken und schlafen gehen, sondern direkt reagieren. „Ist deine Kopfhaut angeschwollen und verliert Flüssigkeit, nimm bitte ein entzündungshemmendes Mittel ein, wie zum Beispiel Ibuprofen“, rät Dr. Fusco.
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Und so sehr es auch (seelisch) wehtut: Egal, wie hübsch dein frisch frisierter Kopf gerade aussieht – eine Spülung ist jetzt Pflicht, um Schorfbildung zu verhindern. Dr. Fusco schlägt vor, dir eine eisgekühlte Schüssel Milch über die Kopfhaut zu gießen. Lass das Ganze drei Minuten einwirken und wiederhole den Prozess insgesamt dreimal. „Die Kälte, der Fett- und Proteingehalt der Milch beruhigen die gereizte Haut“, sagt Dr. Fusco. Sobald du mit der Milchmaske fertig bist, spüle dein Haar mit kaltem Wasser aus und trage danach einen kopfhautpflegenden Conditioner auf – den kennst du schon aus der Blondierungs-Vorbereitung. Und dann heißt es: abwarten und deinen Kopf in Ruhe lassen, mindestens für einen ganzen Tag.
Das klingt nach viel Aufwand – aber glaub mir, er ist es wert, denn einen schorfigen Kopf möchtest du nicht haben. „Schorf verzögert die Heilung und kann unangenehm jucken“, sagt Dr. Fusco. „Wenn du daran herumkratzt, kann es sein, dass du Haare verlierst.“ Ja, danke, das wollen wir natürlich nicht.
Natürlich macht jeder seine eigenen Blondierungs-Erfahrungen, und glücklicherweise bleiben die meisten von uns vor solchen Katastrophen verschont. Sollte es dazu aber doch einmal kommen, sei bitte gewarnt: Nicht jede DIY-Behandlungsmethode bringt sofortige Heilung. Deswegen ist es völlig in Ordnung – sogar erwünscht! –, wenn du dich und deine Kopfhaut in professionelle medizinische Hände begeben möchtest. Statte bitte deinem*r Ärzt*in einen Besuch ab, falls dich nach einem Blondierungs-Unfall Nervosität, Schmerzen oder nicht heilen wollende Haut quälen. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden allerdings nach rund einer Woche ab, sofern du deine Haut versorgst wie oben beschrieben. Während dieser Zeit kann es sein, dass du eine stärkere Schuppenbildung bemerkst – das ist völlig normal, denn deine Kopfhaut erneuert sich gerade.
Und ein persönlicher Tipp von mir: Langfristig hilft es auch, wieder zu deiner Naturfarbe zurückzukehren. So bleibt dir dieses Drama in Zukunft auf jeden Fall erspart – und ich bin mir sicher, dass Brünette ohnehin mehr Spaß haben.