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„Co-Washing“ für natürliche Wellen & Locken – kann das klappen?

Foto: Caroline Tompkins
Wenn du dich irgendwann dazu entschließt, von jetzt an nur noch auf natürliche Haarpflege zu setzen, wirst du eines schnell feststellen: „Natürlich“ heißt nicht automatisch „unkompliziert“ – vor allem in Bezug auf die „Curly Girl Method“, die deinen Naturwellen oder -locken schöne Definition verspricht. Von den unzähligen Produkten über die richtigen Pflegemethoden bis hin zur eigenen Fachsprache (was ist bitte Plopping?) ist diese Methode aber eine kleine Wissenschaft für sich. Wenn du die ganzen Techniken und Produkte aber mal außer Acht lässt und dich aufs Wichtigste konzentriert, ist das hier für lockige und wellige Haare vor allem eins: Co-Washing.
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Co-Washing ist gerade der Hype in der Haircare-Community auf TikTok. In zahllosen Videos entdecken User durch das Co-Washing, dass sie schon immer Locken hatten, ohne es vielleicht zu wissen. Diese Art der Haarwäsche ist dabei aber keine neue Erfindung, sondern wird schon seit Jahrzehnten für die Wäsche von stark strukturiertem (also gewelltem oder gelocktem) Haar empfohlen, dem es oft an Feuchtigkeit fehlt und das unter den schäumenden Sulfaten leidet, die in vielen Shampoos zum Einsatz kommen. Zwar haben Sulfate einen schlechteren Ruf, als sie verdienen, können dem Haar aber sehr wohl Feuchtigkeit entziehen – und das ist besonders dann verheerend, wenn deine Mähne ohnehin schon verdurstet. Und genau da setzt die Co-Washing-Methode an.

Was genau ist denn Co-Washing?

Das „Co“ steht für „Conditioner Only“ – womit das Konzept schon zusammengefasst wäre: Anstatt deine Haare mit Shampoo zu waschen, reinigst du sie nur mit einem Conditioner. „Die Idee zum Co-Washing entstand, weil es damals kaum sulfatfreie Shampoos auf dem Markt gab“, erklärt Matt Surplice. Er leitet den Haarsalon Spring, der sich auf lockiges und welliges Haar spezialisiert hat. „Die Theorie dahinter: Es ist besser, dir deine Locken mit einem silikonfreien Conditioner als mit einem sulfathaltigen Shampoo zu waschen.“
Sind deine Locken oder Wellen dehydriert, äußert sich das meist mit Frizz oder fehlendem Halt beim Styling. Für die beste Definition und Feuchtigkeitspflege setzt die Curly-Community daher auf die „Curly Girl Method“, bei der nur zu Beginn ein sulfathaltiges, klärendes Shampoo zum Einsatz kommt, um deine Haare quasi zu „resetten“ und alle Produktreste daraus zu entfernen.
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Und was soll Co-Washing bringen?

Nach dem Co-Washing fühlen sich deine Haare – wenn du alles richtig gemacht hast – weich an und sehen definiert aus. Und auch Matt, der jeden Tag mit lockigem Haar arbeitet, ist ein Fan: „Co-Washing versorgt deine Haare selbst während der Reinigung mit Feuchtigkeit“, meint er.
Inzwischen gibt es sogar spezielle Co-Washing-Conditioner. Das sind meist besonders starke Conditioner, die gleichzeitig eine reinigende Wirkung haben und das Haar sanft von Öl und Dreck befreien, ohne ihm seine natürliche Feuchtigkeit zu entziehen. Trotzdem reicht das Co-Washing nicht immer aus, um deine Haare wirklich tiefenwirksam zu reinigen.

Kann Co-Washing dem Haar auch schaden?

Selbst als Fan der Methode muss Matt zugeben: Du wirst eine stärkere Reinigung brauchen, wenn du Styling- oder Pflegeprodukte verwendest, die sich auf deinen Haaren und deiner Kopfhaut ablagern (zum Beispiel Öle oder silikonhaltige Produkte). 
„Wenn du nur wasserlösliche und weniger schwere Produkte verwendest, sollte ein Conditioner theoretisch ausreichen, um mit einer ordentlichen Kopfhautmassage alle Überreste aus deinem Haar zu entfernen. Das ist aber nicht immer der Fall“, erklärt Matt. „Ölbasierte Produkte müssen zersetzt werden.“
Und deswegen rät die preisgekrönte Hairstylistin Charlotte Mensah vielen ihrer Kund:innen von der Co-Washing-Methode ab. „Viele Kund:innen mit Locken oder Wellen erzählen mir, dass sie ihre Haare nicht mit Shampoo reinigen, sondern nur Conditioner verwenden. Das empfehle ich aber nicht“, betont sie. „Dadurch wird die Kopfhaut verstopft und das Haar kann schwer und glanzlos wirken.“
Natürlich gilt auch hier: Jede:r ist anders, und in vielen Fällen scheint das Co-Washing super zu funktionieren. Und damit du herausfinden kannst, ob das auch bei dir klappen könnte, sind die richtigen Produkte zwischen den Haarwäschen entscheidend. Konkret heißt das: feuchtigkeitsspendende Pflege- und Stylingprodukte, aber kein Haaröl, keine -butter, keine Silikone. So kannst du sichergehen, dass dein Haar keine aggressive Reinigung braucht. Schwerere Produkte können sich hingegen auf deinen Strähnen ablagern und sind ohne Tiefenreinigung kaum zu entfernen. 
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Es gibt aber auch gute Neuigkeiten: Matt meint, dass es inzwischen durchaus sanfte, sulfatfreie, reinigende Conditioner auf dem Markt gibt, die dein Haar nicht zusätzlich austrocknen. Seine Empfehlung ist der Authentic Beauty Concept Cleansing Conditioner (28,00 €), eine schaumfreie Reinigung, der leichte Produktablagerungen und Dreck entfernt. „Wenn du das Co-Washing ausprobieren willst, halte ich das für eine bessere Option als nur ein Conditioner allein, der lediglich Feuchtigkeit spenden, aber nicht reinigen soll“, sagt er. Dasselbe gilt für den R+CO Analog Cleansing Foam Conditioner (29,51 €), dessen fluffige Konsistenz an Rasierschaum erinnert. Der Conditioner reinigt das Haar, ohne ihm zu schaden. Günstiger, aber auch toll: As I Am Naturally Coconut Co-Wash (11,50 €).

Wie sollte meine Haarpflege-Routine für lockiges und welliges Haar aussehen?

Das oberste Gebot ist in jedem Fall: Feuchtigkeit! Damit deine Haare am Waschtag nicht leiden, empfiehlt Charlotte ein Pre-Treatment, das deine Mähne schon vor der Wäsche pflegt. „Dadurch verknoten sich die Haare weniger beim Waschen, und du hast später weniger Frizz“, meint sie. Diese Pflege kannst du sowohl kurz vorher auftragen oder schon über Nacht einwirken lassen; dafür eignet sich zum Beispiel der Olaplex No. 3 Hair Perfector (27,50 €), der die Feuchtigkeit im Haarinneren verschließt. Bei der Reinigung selbst empfiehlt Charlotte kleine, sanfte Bewegungen, damit du dein natürliches Lockenmuster nicht kaputtmachst. „Auch das reduziert Knoten und Frizz.“
Letztlich gilt aber: Ob du dich nun zum Co-Washing entschließt oder weiterhin auf dein schäumendes Shampoo setzt – die perfekte Haarwäsche hängt absolut von deinem eigenen Haar ab. Nur durch das Ausprobieren verschiedener Dinge kannst du herausfinden, was für dich am besten funktioniert. Und schließlich kennt niemand deine Haare so gut wie du selbst, oder?
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