Lassen wir mal die Thematik der Tierversuche und der Chemikalien in Kosmetik außen vor: Ist es nicht schön, dass das Frauenbild immer natürlicher wird? Dass es immer mehr prominente Schönheiten gibt, die sich dem Make-up-Diktat nicht mehr unterwerfen? Ich finde: ja! Und mache mit.
Gibt man bei Instagram #nomakeup ein, werden einem 12.506.618 Beiträge angezeigt. Das sind Millionen an Bildern von ganz normalen Frauen oder aber auch Statements von Stars wie Alicia Keys. Die hat schon im Mai im Essay für den Blog Lenny Letter von Lena Dunham verkündet, dass sie fortan oben ohne durch die Welt gehen wird. „Ich will mich nicht mehr verstecken. Nicht mein Gesicht, nicht meinen Geist, nicht meine Seele. Nichts", schrieb sie und trat die No-Make-up-Bewegung los. In Teilzeit machen viele Promis mit: Cameron Diaz, Nicole Richie, Heidi Klum. Letztere ist gerade das erste Mal sogar ungeschminkt auf ein Event gegangen. Die Stunden in der Maske sparte sie sich für die Party von „Harper’s Bazaar“ bei der diesjährigen New York Fashion Week.
Wer mit 43 Jahren so umwerfend ohne Schminke aussieht, sollte das auch zeigen, oder? Was mich ärgert, sind die Gegenwellen, die die Personen des öffentlichen Leben ins virtuelle Gesicht geschmettert bekommen. Die fiesen Kommentare im Netz sind nicht das Einzige. Auch offline muss man sich als ungeschminkte Frau immer noch 'was anhören: Hast du verschlafen? Bist du krank? Was sagt dein Freund dazu? Das sind nur drei Fragen von vielen, die ich für unnötig halte.
Die Lösung: Einfach durchziehen. Und zwar nicht den Lidstrich. Nur wenn es an der Tagesordnung ist, denken andere um. Wenn es für eine Frau normal ist, dass sie ungeschminkt ihren Alltag rockt, dann ist es eben irgendwann auch fürs Umfeld normal.
#nomakeup soll kein Zwang sein, aber eine mögliche Chance für Frauen. Eine Chance, ein gesundes Körperbild und somit mehr Selbstakzeptanz zu leben. Ich selbst trage seit ungefähr drei Monaten kein Make-up mehr. Ab und an mal einen Lippenstift, abends betone ich vielleicht auch mal die Augen. Ganz nach Lust und Laune. Ins Büro gehe ich allerdings seitdem komplett natürlich. Ich fühle mich dadurch weder weniger als Frau noch unschöner. Ganz im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, mehr bei mir zu sein und mich mehr zu zeigen. Und es hat sich noch niemand beschwert...
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